Themenschwerpunkte
Bertelsmann setzt Corporate Responsibility in vielfältiger Weise um. Auf dieser Seite werden Managementansätze und Kennzahlen in ausgewählten CR-Prioritäten vorgestellt.
Klimaneutralität
Ziel
Bertelsmann wird bis 2030 klimaneutral. Treibhausgasemissionen, die an den eigenen Standorten, durch die Geschäftsreisen der Mitarbeiter:innen und die Herstellung der eigenen Produkte entstehen, sollen bis 2030 deutlich reduziert und die verbleibenden Emissionen mit freiwilligen Klimaschutzmaßnahmen ausgeglichen werden. Gleichzeitig verfolgt Bertelsmann das Reduktionsziel, die absoluten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu 2018 zu reduzieren. Letztere umfassen neben den Emissionen der Standorte, Mitarbeiter:innen und eigenen Produkte auch alle weiteren bilanzierten Emissionen. Das Reduktionsziel wurde im März 2021 durch die Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert. Die SBTi hat bestätigt, dass das Klimaziel von Bertelsmann ambitioniert ist und im Einklang mit dem 1,5°-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens steht.
Klimaschutzstrategie
„Klimawandel“ ist eine von acht CR-Prioritäten von Bertelsmann. Das Unternehmen nimmt damit seine Verantwortung für die Reduzierung und den Ausgleich von Treibhausgasemissionen, die aus den Geschäftsaktivitäten entstehen, wahr.
Die Klimaschutzstrategie „Bertelsmann Klimaneutral 2030“ priorisiert Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von Emissionen – vor der Kompensation verbleibender Emissionen. Sie umfasst drei Handlungsfelder: „Standorte“, „Mitarbeiter:innen“ sowie „Produkte“ und wird durch konzernweite Meilensteine und spezifische Maßnahmenpläne der einzelnen Geschäftsbereiche konkretisiert. So soll der Strombezug an den Standorten weltweit künftig zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Die Zielerreichung wird anhand konzernweit einheitlicher Kennzahlen regelmäßig durch den Vorstand nachgehalten.
Ergänzend dazu wurden im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) weitere strategische Stoßrichtungen festgelegt und Maßnahmen abgeleitet. Hierzu gehören die Stärkung der Governance für Klima- und Umweltschutz sowie die Weiterentwicklung der Umweltplanung und -berichterstattung. Zudem sollen der Anteil erneuerbarer Energien (Ökostrom, Photovoltaik) gesteigert, neue Mobilitätskonzepte umgesetzt und die Energieeffizienz, die Weiterentwicklung von „Green IT“ sowie die Messung des digitalen Fußabdrucks vorangetrieben werden. In Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern soll Transparenz über die Emissionen aus den Lieferketten von Print- und Digitalprodukten hergestellt und sollen diese sukzessive reduziert werden.
Der Ausgleich von nicht vermeidbaren Emissionen erfolgt über ein freiwilliges Klimaschutzprojekt. In den nächsten Jahren sollen weitere Projekte hinzukommen und gemeinsam ein Projektportfolio bilden. Die Projektauswahl wird sorgfältig anhand festgelegter Kriterien vorgenommen. Die Projekte müssen beispielsweise langfristig angelegt sein und bestmöglich sicherstellen, dass ausgeglichene CO2-Emissionen nicht wieder in die Atmosphäre gelangen. Die Projekte sollten unabhängig und nach etablierten Standards (z.B. Gold Standard, Verified Carbon Standard) zertifiziert sein und darüber hinaus neben dem Klimaschutz auch weiteren ökologischen und sozialen Nutzen stiften.
Umweltdatenerhebung
Grundlage für effektiven Klimaschutz ist Transparenz über alle relevanten direkten und indirekten Emissionsquellen. Bertelsmann bilanziert seit 2014 jährlich seine weltweiten Treibhausgasemissionen gemäß Greenhouse Gas Protocol und veröffentlicht diese in seinem Umweltbericht . Seit dem Geschäftsjahr 2019 erfolgt die Datenerfassung und Klimabilanzierung konzernweit einheitlich über die Energie- und Umweltplattform green.screen.
Sie umfasst die direkten Emissionen (Scope 1) von Bertelsmann, die beispielsweise durch die eigene Stromerzeugung und den Betrieb von Druckmaschinen entstehen, sowie die indirekt anfallenden Emissionen aus der Erzeugung von eingekauftem Strom und Wärme (Scope 2). Darüber hinaus erfolgt die Bilanzierung aller relevanten indirekten Emissionen (Scope 3) entlang der Wertschöpfungskette. Dazu zählen vorgelagerte Emissionsquellen wie der Einkauf und der Transport von Materialien sowie die Mobilität der Mitarbeiter:innen und nachgelagerte Schritte wie die Distribution von Produkten.
Im Geschäftsjahr 2023 betrug die Summe der bilanzierten direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3) 1,8 Millionen Tonnen CO2e, davon entfiel der größte Anteil auf die indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3). Seit dem Basisjahr 2018 konnte Bertelsmann trotz steigender Umsätze seine CO2-Emissionen um 29 Prozent reduzieren.
Übersicht der gesamten Treibhausgasemissionen
in Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e)
2023 | 2022 | |
---|---|---|
Scope 1-Emissionen | 149.400 | 191.100 |
Scope 2-Emissionen | 16.500 | 70.700 |
Scope 3-Emissionen | 1.612.300 | 1.645.100 |
Scope 1, 2 und 3 gesamt | 1.778.200 | 1.906.900 |
Diversity, Equity & Inclusion
Diversity, Equity & Inclusion-Strategie
Vielfalt und Verschiedenheit der Mitarbeiter:innen sind Voraussetzung für Kreativität, Innovation und den nachhaltigen Unternehmenserfolg von Bertelsmann. Diese Überzeugung wird in den Bertelsmann Essentials und in der 2021 verabschiedeten DEI Policy des Bertelsmann-Vorstands zum Ausdruck gebracht. Darin bekräftigt der Vorstand seine Absicht, die Vielfalt der Belegschaft auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht weiter zu steigern und Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Wertschätzung und die Einbindung von Mitarbeiter:innen fördern sowie Chancengerechtigkeit sicherstellen. Eine Kultur des Respekts und der Zugehörigkeit, in der Mitarbeiter:innen für ihre unterschiedlichen Hintergründe, Perspektiven und Talente wertgeschätzt werden, macht Bertelsmann zu einem offeneren Unternehmen.
Ein Schwerpunkt der Diversity, Equity & Inclusion-Strategie von Bertelsmann liegt auf der Dimension Geschlecht. Bei Bertelsmann ist mehr als die Hälfte der Belegschaft weiblich (53 Prozent). Um die Vielfalt auf den Führungsebenen weiter zu steigern, hatte sich Bertelsmann zunächst zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen im Top-Management und Senior-Management über alle Unternehmensbereiche hinweg bis Ende 2021 auf ein Drittel zu erhöhen. Dieses Ziel wurde im Jahr 2022 erreicht. Im Jahr 2023 lag der Anteil weiblicher Führungskräfte unverändert zum Vorjahr bei 35 Prozent im Top-Mangement und bei 36 Prozent im Senior-Management. Im Jahr 2023 lag der Fokus auf der Überarbeitung der Zielgruppendefinition für das Top-Management und das Senior-Management. Diese überarbeitete Zielgruppe dient als Grundlage für die Berichterstattung ab dem Jahr 2024. In den Talent Pools wurde der angestrebte Frauenanteil von 40 Prozent im Top-Management-Pool sowie 50 Prozent im Senior-Mangement- und im Career-Development-Pool für die Talent-Pool-Kohorten 2023/2024 erfüllt.
Im Jahr 2021 wurden im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) zudem strategische Stoßrichtungen zu DEI festgelegt. Diese umfassen die stärkere Einbindung des Vorstands und des Top-Managements in das DEI-Engagement, die strategische Weiterentwicklung von Diversity- hin zu „Diversity, Equity & Inclusion“-Management, die Professionalisierung der Governance-Strukturen für DEI in den Unternehmensbereichen sowie Bewusstseinsbildung und Kompetenzaufbau.
Weitere Schwerpunktthemen sind Inklusion sowie sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität. Mit dem 2019 veröffentlichtem Aktionsplan Inklusion (2019–2024) und der im Jahr 2021 geschlossenen Konzerninklusionsvereinbarung will Bertelsmann ein noch inklusiveres Arbeitsumfeld für Menschen mit Behinderung in den deutschen Firmen schaffen, während das von Bertelsmann unterstützte Mitarbeitenden-Netzwerk „be.queer“ sich für eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur weltweit einsetzt, unabhängig von sexueller Orientierung oder Identität.