Viel Zuspruch für „#StandWithSalman“
Themenbereich: Gesellschaft
Land: USA
Kategorie: Projekt
Am vergangenen Freitag fand in New York eine Solidaritätsaktion für den Autor Salman Rushdie statt. Organisiert hatten sie Penguin Random House, der Autorenverband PEN America und die New York Public Library. Auf den Stufen der Bibliothek lasen bekannte Autor:innen aus den Werken Rushdies. Der Autor war am 12. August bei einem Messerangriff schwer verletzt worden.
„#StandWithSalman“: Mit diesem Hashtag hatten Penguin Random House, der Autorenverband PEN America und die New York Public Library für den vergangenen Freitag zu einer Solidaritätsaktion für Salman Rushdie aufgerufen. Und viele Autorinnen und Autoren waren gekommen, um an diesem sonnigen Spätsommermorgen auf den Stufen der New Yorker Bibliothek aus den Werken Rushdies zu lesen. Der bekannte Autor, dessen Werke bei Penguin Random House erscheinen, war am 12. August bei einem Messerangriff während einer Lesung im US-Bundesstaat New York schwer verletzt worden. Auch Freunde von Rushdie und Unterstützer der freien Meinungsäußerung waren dem Aufruf gefolgt, sie hielten Schilder und Bücher hoch, während Autorinnen und Autoren Texte vorlasen und über ihre Erlebnisse mit dem Autor sprachen.
Suzanne Nossel, Autorin und Geschäftsführerin von PEN America, eröffnete die Veranstaltung und sprach über den „nie endenden Krieg gegen das Wort“. Der Autor Jeffrey Eugenides erinnerte sich an seine Zeit als junger Schriftsteller in London, als er Rushdies Adresse in einem Telefonbuch heraussuchte, um ihm als Bewunderer einen freundschaftlichen Besuch abzustatten. „So war die Welt, in der wir damals lebten“, erklärte Eugenides. Der Autor Hari Kunzru las aus Rushdies berühmten und umstrittenen Roman „Die Satanischen Verse“, während der Autor A. M. Homes eine Passage aus Rushdies Werk „Über die Zensur“ vortrug. Der Text, der mit der Erklärung endet „Kunst ist nicht Unterhaltung. Im besten Fall ist sie eine Revolution“, wurde mit viel Beifall bedacht.
Zu den weiteren Autorinnen und Autoren, die Texte Rushdies vorlasen, gehörten Paul Auster, Reginald Dwayne Betts, Tina Brown, Francesco Clemente, Kiran Desai, Andrea Elliott, Amanda Foreman, Roya Hakakian, Siri Hustvedt, Aasif Mandvi, Colum McCann, Brent Reidy, Andrew Solomon und Gay Talese. Ein Livestream ermöglichte es den Fans von Salman Rushdie, weltweit dabei zu sein, und @PENamerica forderte die Leser auf, unter dem Hashtag „#StandWithSalman“ Videos von sich zu posten, in denen sie ihre Lieblingspassagen aus Rushdies Werk lesen. Bislang wurde der Hashtag von vielen Buchhandlungen sowie passionierten Leserinnen und Lesern verwendet, aber auch von Autoren wie Bernard-Henri Lévy und Gillian Tett.
Salman Rushdie wird seit Jahrzehnten von religiösen Fanatikern verfolgt. Nach der Veröffentlichung seines Romans „Die Satanischen Verse“ 1988 wurde er im Iran wegen Gotteslästerung in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini warf Rushdie vor, in seinem Roman den Islam, den Propheten und den Koran beleidigt zu haben und rief Gläubige weltweit zur Tötung des Autors auf. In Rushdies berühmten Buch kommt unter anderem eine Figur vor, die dem Propheten Mohammed ähnelt. Rushdie musste daraufhin jahrelang im Untergrund leben. Iranische Medien hatten auf das Messerattentat am 12. August mit Beifall und Häme reagiert.
Ansprechpartner
Claire von Schilling
Penguin Random House, Executive Vice President, Director Corporate Communications and Social Responsibility Penguin Random House