Gütersloh, 22.08.2023

Urkunde für zehn Jahre nachhaltigen Umgang mit Firmen-IT

Themenbereich: Medien & Services
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Seit zehn Jahren lässt das Corporate Center von Bertelsmann Firmen-Laptops, -PCs und -Smartphones von dem gemeinnützigen Unternehmen AfB Social & Green IT aufbereiten, damit die Geräte wiederverwendet werden können. Auf diese Weise werden wertvolle Ressourcen geschont. Auch andere Bertelsmann-Unternehmen arbeiten inzwischen mit AfB zusammen. Beim Erwerb der Geräte erhalten Bertelsmann-Mitarbeitende zehn Prozent Rabatt.

Mehr als 6.200 gebrauchte Firmen-Laptops, -PCs und -Smartphones bekamen in den vergangenen Jahren durch eine Kooperation von Bertelsmann mit dem gemeinnützigen IT-Aufbereiter AfB Social & Green IT ein „zweites Leben“ geschenkt. Zu großen Teilen ist die ausgemusterte Hardware noch voll funktionsfähig; sie wird bei AfB gelöscht, aufbereitet und wiederverkauft – auch an die Mitarbeitenden. Auf diese Weise verlängert sich die Nutzungsdauer zum Beispiel eines Handys von etwa drei auf fünf Jahre. Durch die Zweitnutzung werden zudem wertvolle Ressourcen geschont und Energie, CO2 und Wasser eingespart. Den konkreten Umfang der seit 2013 erreichten ökologischen Wirkung hat AfB nun in einer Urkunde an die Bertelsmann SE & Co. KG ausgewiesen. Mit Arvato Systems (seit 2014), Riverty (seit 2015), G+J Deutschland (seit 2022) und RTL Technology (seit 2010, ehemals CBC) arbeiten neben dem Corporate Center auch andere Konzerneinheiten mit AfB zusammen. AfB steht für „Arbeit für Menschen mit Behinderung“ und ist ein anerkanntes Inklusionsunternehmen.

„Partnerschaftlich, verlässlich, nachhaltig – die Zusammenarbeit mit Bertelsmann beweist, wie Kreislaufwirtschaft in der IT-Branche gelingen kann. Seit 2013 führen wir bei Bertelsmann Abholungen durch, löschen die Datenspeicher mit einer zertifizierten Software, prüfen die Geräte und betanken sie mit dem jeweils aktuellen Betriebssystem“, sagte AfB-Geschäftsführer Daniel Büchle am vergangenen Donnerstag anlässlich der Übergabe einer Urkunde im Corporate Center von Bertelsmann in Gütersloh. „Die neuwertige Hardware verkaufen wir an Privatleute, Vereine, kleine und mittelständische Unternehmen oder vereinbaren Spenden an Schulen.“ Stephan Gräfe, Senior Vice President Corporate Center IT, erklärte: „Bei der Herstellung von IT-Geräten entstehen CO2-Emissionen, die wir bei Bertelsmann konzernweit bilanzieren. Die Reduktion der IT-Emissionen ist Teil unserer Klimaziele sowie des ESG-Programms von Bertelsmann. Dazu tragen neben der möglichst langen Nutzungsdauer von IT-Geräten durch verantwortungsvollen Umgang der Mitarbeitenden und interne Wiederaufbereitung, die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Lieferanten und eben auch die externe Wiederaufbereitung und das Recycling durch Unternehmen wie AfB bei.“ Über die Zusammenarbeit mit AfB könnten Bertelsmann-Unternehmen sicherstellen, dass wichtige Ressourcen möglichst lange verwendet würden, betonte auch Julian Smith, Manager Environment im Corporate-Responsibility-Team von Bertelsmann. „Mit AfB haben wir zudem einen Partner an der Seite, der besonders auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit setzt“, so Smith. Konzernfirmen, die noch keinen Prozess für die Weiternutzung von aussortierten IT-Geräten etabliert haben, könnten gern auf AfB zugehen oder vergleichbare Ansätze in Betracht ziehen, empfahl er.

Ausgemusterte IT-Geräte schützen Umwelt und fördern Inklusion

Dank einer Ökobilanzierungsstudie der Klimaschutzorganisation Myclimate von 2021 kann AfB die konkret eingesparten Werte bemessen: Von den 6.205 IT-Geräten des Corporate Center, die in den vergangenen Jahren an AfB übergeben wurden, konnten mehr als 78 Prozent wiedervermarktet werden. Bei den PCs entsprach die Wiederverwendungsrate sogar 92 Prozent. So wurden mehr als 2,5 Millionen Kilowattstunden Energie, gut 4,9 Millionen Liter Wasser und rund 660 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Letzteres entspricht etwa 200 Flugreisen von New York nach Berlin und zurück. Hardware, die defekt ist, wird als Ersatzteil oder durch Recycling für die Rohstoffrückgewinnung verwendet. Zudem wurde so ermöglicht, einen Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Denn durchgeführt wird die Aufbereitung von IT-Geräten von rund 650 AfB-Mitarbeitenden, von denen etwa 50 Prozent schwerbehindert sind.

AfB Social & Green IT hat sich auf die zertifizierte Datenlöschung, professionelle Aufarbeitung und den Weiterverkauf gebrauchter IT-Hardware spezialisiert. Dafür kooperiert AfB mit rund 1.600 Unternehmen, Banken, Versicherungen und öffentlichen Einrichtungen europaweit zusammen. Online oder im AfB-Shop werden die generalüberholten Geräte deutlich günstiger als Neuware und mit mindestens zwölf Monaten Garantie verkauft. Auf diese Weise werden Neuproduktionen vermieden und damit Emissionen und Elektroschrott reduziert sowie wertvolle Ressourcen geschont. AfB ist das größte gemeinnützige IT-Unternehmen Europas. Für dieses Green-IT-Konzept wurde AfB unter anderem mit dem IT Distri Award Refurbishing & Remarketing (2022), mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis (2012 und 2021) und dem Sonderpreis des German SDG Award 2022 ausgezeichnet.