Berlin, 14.03.2023

Startschuss für Straßenkinderhaus „Butze“ in Berlin

Am 24. März fällt in Berlin mit dem ersten Spatenstich der Startschuss für ein bundesweit einmaliges Projekt. Dann beginnt der gemeinnützige Verein Straßenkinder e.V. in Berlin-Lichtenberg mit dem Bau seines Straßenkinderhauses „Butze“, das im Frühling 2025 seine Türen öffnen soll. Hauptsponsoren des Projekts sind Birgit und Thomas Rabe mit ihrer Stiftung.

Am 24. März feiert der gemeinnützige Verein Straßenkinder e.V. mit dem offiziellen Spatenstich den Auftakt für sein Bauprojekt eines Straßenkinderhauses in direkter Nähe des Berliner S-/U-Bahnhofs Lichtenberg. Die sogenannte „Butze“ soll mit ihrem innovativen Konzept dazu beitragen, obdachlose Kinder und Jugendliche schnellstmöglich von der Straße zu holen. Wenn alles nach Plan verläuft, soll das Straßenkinderhaus bereits im Frühling 2025 in Betrieb gehen. „In Deutschland leben aktuell mindestens 6.500 Minderjährige auf der Straße“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Eckhard Baumann. „Die ‚Butze‘ soll diesen notleidenden Jugendlichen eine Perspektive geben und ihnen den Weg in ein selbstständiges Leben zeigen.“ Laut Straßenkinder e.V. gibt es bundesweit kein vergleichbares Projekt.

Das Projekt „Butze“ steht unter der Schirmherrschaft der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, die das Projekt bereits als Familienministerin begleitete. Finanziert wird es zu 100 Prozent aus Spenden. Zu den finanziellen Förderern des Bauvorhabens mit einem Gesamtvolumen von rund 19 Millionen Euro gehören als Hauptsponsoren Birgit und Thomas Rabe, die privat und mit ihrer „Birgit und Thomas Rabe Stiftung“ bis zu zwei Drittel des Gesamtvolumens übernehmen. Das Ehepaar Rabe engagiert sich bereits seit 2020 für Straßenkinder e.V. Damals hatte Thomas Rabe seine private „Twitter Challenge“ dem Verein gewidmet und über den Kurznachrichtendienst Sportlerinnen und Sportler dazu aufgerufen, bestimmte Distanzen im Fahrradsattel, in Laufschuhen oder an den Riemen zurückzulegen. Jeden so zurückgelegten Kilometer hatte er mit einer privaten Spendenzusage verknüpft, so dass am Ende 200.000 Euro zugunsten von Straßenkinder e.V. zusammenkamen. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren seinerzeit auch viele Mitarbeitende von Bertelsmann.

Zu den weiteren Förderern der „Butze“ gehören die Manfred Strohscheer Stiftung, die Benefizaktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks, die Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V., die Stiftung Stern Hilfe für Menschen e.V., Udo Müller und die APMC Stiftung, Nico Gormsen und die Hahn Air Foundation, Dagmar Vogt, die IKEA Stiftung sowie viele andere Klein- und Großspender. Unterstützt wird das Projekt auch von der Comedian Ilka Bessin, früher bekannt als Cindy aus Marzahn, die sich persönlich als Botschafterin für das Projekt stark macht, sowie von Bundesminister a.D. Ronald Pofalla, der sich unter anderem intensiv um die Spendenakquise gekümmert hat. „Unser Dank gilt dem Ehepaar Rabe und allen weiteren großzügigen Förderern, die Straßenkindern mit ihrem Engagement neue Chancen eröffnen und im besten Fall den Weg in ein geschütztes, eigenständiges Leben ebnen“, betont Eckhart Baumann.

Auf dem 781 Quadratmeter großen Grundstück Wönnichstraße 8 entsteht mit der „Butze“ auf sieben Ebenen und einer Fläche von rund 3.400 Quadratmetern Raum für vielfältige, tagesstrukturierende Wohn- und Beratungsangebote, die den Prozess der Wiedereingliederung für Straßenkinder fördern. Dazu gehören rund 40 verschiedene Wohn- und Schlafplätze in Form von Notübernachtung, Verselbständigungswohnen und Mikroapartments. Außerdem soll es in der „Butze“ eine Wärmestube, eine Großküche, mehrere Büros für Sozial- und Rechtsberatung, Werkstätten und Bildungsräume für Berufsfindungsmaßnahmen, Duschgelegenheiten, Waschräume, eine Kleiderkammer sowie eine Basisstation für Streetwork geben.