Gütersloh, 26.10.2023

Mental-Health-Initiative: Stressmanagement und Grenzen setzen

Themenbereich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gesellschaft
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Mit Stressbewältigung beschäftigt sich der dritte und letzte Teil einer BENET Serie zu diesjährigen Bertelsmann-Initiative „Mentale Gesundheit im Fokus“. Mitarbeitende können zum Beispiel an einem Live-Gespräch mit der „New York Times“-Bestsellerautorin Nedra Glover Tawwab („Set Boundaries, Find Peace“) am 28. November teilnehmen.

Nach einer Online-Kurskollektion für alle Mitarbeitenden und speziellen Angeboten für Führungskräfte geht es im Rahmen der diesjährigen Bertelsmann-Initiative „Mentale Gesundheit im Fokus“ heute um den Umgang mit Stress im Arbeitsalltag. Als ein Highlight zu diesem Thema haben die Akteur:innen des Bertelsmann-Gesundheitsmanagements ein Live-Gespräch mit der „New York Times“-Bestsellerautorin Nedra Glover Tawwab („Set Boundaries, Find Peace“, erschienen bei Penguin Random House US, Tarcher Perigee) am 28. November organisiert. Darin wird sie unter anderem über das Setzen und Einhalten von Grenzen im Berufsleben sprechen und einen Einblick in ihre alltägliche Arbeit als Psychologin geben.

Das bewusste Setzen von Grenzen kann nach Überzeugung von Gesundheitsexpert:innen sowohl im Privat- als auch im Berufsleben für ein erhebliches Absenken des Stresslevels sorgen. Damit dies gelingen kann, ist es jedoch zunächst notwendig, zu verstehen, wie Stress entsteht und wie man ihn erkennt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Stress zum Beispiel als „einen Zustand der Sorge oder der mentalen Anspannung, der durch eine schwierige Situation verursacht wird. Stress ist eine natürliche menschliche Reaktion, die uns dazu veranlasst, Herausforderungen in unserem Leben zu bewältigen“. Die Grundlagen für Stress am Arbeitsplatz sind unterschiedliche Belastungen, die auf jeden Menschen einwirken. Diese reichen von Umwelteinflüssen (wie Temperaturschwankungen) über Aspekte der Arbeitsorganisation und -gestaltung (zum Beispiel Pausenzeiten und Aufgabenverteilung) bis hin zu sozialen Beziehungen (etwa das Teamklima). Jeder Arbeitsplatz ist dabei sehr individuell und bringt somit ganz verschiedene Formen der Belastung mit sich, die auf die dort tätigen Mitarbeitenden einwirken. Sehr unterschiedlich ist allerdings die Art und Weise, wie Menschen mit den Belastungen umgehen. Entscheidend sind dabei die Intensität, Häufigkeit und Dauer der Belastung sowie die persönlichen Ressourcen wie Fähigkeiten und Bedürfnisse, die eine Person mitbringt.

Positiver und negativer Stress

Wenn ein Mensch die von außen auf ihn einwirkenden Belastungen mithilfe der eigenen Ressourcen gut bewältigen kann, fühlt er sich in seiner alltäglichen Arbeit positiv herausgefordert und entwickelt Zufriedenheit und langfristig einen Kompetenzzuwachs. Bis zu einem gewissen Grad kann eine zeitweise hohe Beanspruchung also anspornend und aktivierend wirken und somit Motivation aufrechterhalten. Sind jedoch die auf eine Person einwirkenden Belastungen zu hoch, zu häufig wiederkehrend und/oder langanhaltend und für die Person nicht mit den eigenen Ressourcen zu bewältigen, führt dies zu negativem Stress.

Am Arbeitsplatz kann Stress erhebliche Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit sowie auf die berufliche Leistungsfähigkeit haben. Stress äußert sich bei jedem Menschen in unterschiedlichen Reaktionen, die wiederum sehr verschieden wahrgenommen werden können. Eine Auswahl der häufig auftretenden Symptome findet ihr in der Abbildung in diesem Artikel. Kurzfristige Auswirkungen von Stress sind meist direkt feststellbar, die langfristigen negativen Folgen zeigen sich jedoch oft erst später. Über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten auf einem hohen Niveau anhaltender Stress kann sowohl zu einer Minderung von Wohlbefinden und Lebensqualität als auch zu mentalen und körperlichen Erkrankungen unterschiedlicher Schwere führen.

Eigene Resilienz stärken

Neben ersten kleinen Anpassungen (etwa das Einhalten von täglichen Routinen, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung) im Alltag kann insbesondere durch die Förderung der eigenen Resilienz eine große Wirkung für das persönliche Stressmanagement erzielt werden. Resilienz, auch mentale Widerstandskraft, beschreibt die Fähigkeit von Menschen, Krisen unter Rückgriff auf Ressourcen zu meistern und als Anlass für die weitere Entwicklung zu nutzen. Resiliente Menschen sind somit in der Lage, mithilfe ihrer eigenen individuellen Ressourcen hohe Belastungen aufzufangen und oftmals sogar stärker aus einer Krise hervorzugehen.