Klimaneutralität 2030 – wie weit ist Bertelsmann?
Themenbereich: Umwelt
Land: International
Kategorie: Projekt
Vor einem Jahr setzte sich Bertelsmann ein ambitioniertes Ziel: Klimaneutralität im Jahr 2030. Seitdem wurden das Klimaziel wissenschaftlich bestätigt, CO2-Emissionsquellen umfassend analysiert und Maßnahmen in den einzelnen Unternehmensbereiche entwickelt. Unter anderem bei der Umstellung auf Ökostrom ist der Konzern gut vorangekommen.
Vor einem Jahr hat sich Bertelsmann ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Klimaneutralität im Jahr 2030. Was ist seitdem passiert? Im März 2020 begann der Umsetzungsprozess mit einem Kick-off-Meeting mit mehr als 50 Teilnehmer:innen aus den Unternehmensbereichen. Bertelsmann-Personalvorstand Immanuel Hermreck erläuterte die Top Maßnahmen – wie beispielsweise die Umstellung auf hundert Prozent Ökostrom bis 2022.
Die „Science Based Targets“-Initiative
Mit der Verabschiedung des Klimaschutzziels hatte sich Bertelsmann der „Science Based Targets“-Initiative angeschlossen. Sie setzt sich für ambitionierte und wissenschaftlich fundierte Klimaziele von Unternehmen ein. Sie prüfte die bei Bertelsmann angewendeten CO2-Bilanzierungsgrundsätze und die Höhe der angestrebten Emissionsreduktion. Das Ergebnis der Prüfung bestätigt, dass das Konzernziel, 50 Prozent der Emissionen bis 2030 einzusparen, ambitioniert ist und im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen steht. „Der Klimawandel ist eine gewaltige Herausforderung und darum auch eine der acht CR-Prioritäten von Bertelsmann“, sagt Immanuel Hermreck. „Die ‚Science Based Targets‘-Initiative bestätigt uns in unserer Ambition, Bertelsmann bis 2030 zu einem klimaneutralen Unternehmen zu machen.“
Maßnahmen zur Erreichung des Klimaziels
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität war die umfassende Analyse aller CO2-Emissionsquellen in den Geschäftsbereichen. Dabei wurden die Bilanzierungsmethoden weiterentwickelt und weitere Emissionsquellen wie beispielsweise TV-Produktionen außerhalb der eigenen Studios und Transportdienstleistungen erfasst. Auf der Basis dieser Daten und der konzernweiten Zielvorgaben erfolgte die Erarbeitung der individuellen Klimaziele der Unternehmensbereiche. Die aktuelle Klimabilanz 2020 umfasst insgesamt zwei Millionen Tonnen CO2. Etwa eine Million Tonnen davon entfallen auf Standorte, Mitarbeiter:innen und eigene Produkte, die bis 2030 klimaneutral werden sollen. Die weiteren Emissionen entfallen auf weitere dienstleistungsbezogene Emissionen für konzernfremde Kunden der Bertelsmann Printing Group und Arvato Supply Chain Solutions. Seit dem Basisjahr 2018 sanken die CO2-Emissionen bei Bertelsmann konzernweit um 18 Prozent, was im Wesentlichen auf Rückgänge in den Tiefdruckgeschäften, den sukzessiven Umstieg auf Ökostrom sowie Corona-Effekte zurückzuführen ist.
Bei Ökostrom auf Kurs
Insgesamt 81 Standorte weltweit hatten bereits bis Ende 2020 ihre Lieferverträge auf Ökostrom umgestellt. Besonders hoch ist der Anteil erneuerbarer Energien bei Penguin Random House. Der Strombezug des Corporate Center von Bertelsmann konnte bereits 2020 vollständig auf Ökostrom umgestellt werden. Der Bertelsmann-Strompool bietet allen Firmen in Deutschland zertifizierte Ökostromtarife an. Viele weitere Firmen aus allen Geschäftsbereichen haben die Umstellung für 2021 bereits veranlasst. Zur Unterstützung bei der Beschaffung von Grünstrom wurde ein internationaler Leitfaden erarbeitet. Mit einem eigenen E-Mobiliäts-Experten unterstützt Bertelsmann seine Unternehmen in Deutschland dabei, vor Ort passende Lösungen für E-Mobilität zu finden. Die Vorbereitungen für E-Ladesäulen am Corporate Center laufen, so dass den Mitarbeiter:innen und Gästen noch dieses Jahr die Möglichkeit geboten werden soll, Ökostrom zu tanken. Zahlreiche weitere Standorte schaffen ebenfalls die Voraussetzungen für Ladesäulen.
Gemeinsame Kompensationsstrategie
Die Kompensation von CO2-Emissionen der einzelnen Bertelsmann-Firmen erfolgt über ein einheitliches Portfolio ausgewählter und unabhängig zertifizierter Klimaschutzprojekte. So wird der Ausstoß von CO2-Emissionen bei Bertelsmann durch die Entnahme und Speicherung von CO2 an anderer Stelle ausgeglichen. Die Wirksamkeit der Projekte wird unter anderem über eine unabhängige Zertifizierung nach etablierten Klimaschutzstandards sichergestellt. Seit dem vergangenen Jahr bezieht Bertelsmann Klimaschutzzertifikate aus dem Aufforstungsprojekt „Campo Grande“ in Brasilien. Das Projekt umfasst eine Fläche von 1.055 Hektar, wurde auf ehemaligem Farmland realisiert und schützt neben dem Klima auch die Biodiversität in der Region.
Klimaneutrale Vorreiter:innen
Das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 wird in einem so vielfältig aufgestellten Unternehmen wie Bertelsmann mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten erreicht. Eine Checkliste gibt den Konzernfirmen Orientierung dabei, welche Kriterien zur Erreichung von Klimaneutralität erfüllt sein müssen. Vorreiter sind beispielsweise die Verlage von Penguin Random House Deutschland und UK, BMG sowie die IT der Bertelsmann Printing Group, die bereits 2020 die Klimaneutralität ihrer Standorte und der Mobilität der Mitarbeiter:innen umgesetzt haben. Auch das Corporate Center arbeitet seit dem vergangenen Jahr klimaneutral. Die Druckerei GGP Media in Pößneck gleicht alle ihre standort- und mitarbeiterbezogenen Emissionen seit Anfang 2021 vollständig aus und bietet ihren Kunden eine klimaneutrale Buchproduktion an.
Weitere Informationen zum Ziel „Bertelsmann Klimaneutralität 2030“ finden Sie hier.
Ansprechpartner
Markus Harbaum
Leiter Communications Content Team
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