Gütersloh, 05.07.2024

Bertelsmann-Umweltbericht: Erneut Fortschritte beim Klimaschutz

Die drei Handlungsfelder des Bertelsmann-Klimaschutzziels

Themenbereich: Gesellschaft
Land: Deutschland
Kategorie: Projekt

Bertelsmann strebt an, bis 2030 die Hälfte der CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2018 zu reduzieren und klimaneutral zu werden. In dem gerade veröffentlichten Umweltbericht für das Jahr 2023 berichtet Bertelsmann über den Fortschritt bei der Umsetzung der Strategie „Klimaneutralität 2030“. So konnten die berichteten Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Vorjahr erneut reduziert werden: Sie liegen nun bei 1,8 Millionen Tonnen CO2-äquivalenter Gase (t CO2e), 2022 waren es 1,9 Millionen t CO2e. Den Bertelsmann Umweltbericht 2023 findet ihr als PDF-Dokument im Anhang dieses Artikels.

Bertelsmann-Personalvorstand Immanuel Hermreck zieht für das abgelaufene Jahr erneut eine positive Zwischenbilanz: „Bertelsmann hat mit seiner Strategie ‚Klimaneutralität 2030‘ bis heute große Fortschritte bei der CO2-Reduktion gemacht. Beispielsweise beziehen mittlerweile konzernweit 99 Prozent unserer Standorte Ökostrom. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, Klimaschutz noch stärker in unseren Geschäften zu verankern.“

Mit mehr als 90 Prozent machten die indirekten Emissionen insbesondere in der Lieferkette den mit Abstand größten Anteil der von Bertelsmann bilanzierten Treibhausgase (zum Beispiel Kohlendioxid und Methan) aus. Die Emissionen für Druckprodukte, also die Papierherstellung, externe Druckdienstleistungen sowie Transport und Distribution sind dabei die größten Einflussfaktoren. Die direkt an den Bertelsmann-Standorten oder durch Firmenfahrzeuge ausgestoßenen Emissionen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent. Das lag vor allem an der Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom an energieintensiven Standorten wie bei Bertelsmann Marketing Services in den USA und bei Arvato in Polen. Aber auch Standortschließungen der Druckereien von Prinovis in Dresden und Liverpool haben zu diesem Rückgang beigetragen. Der Gesamtenergieverbrauch sank dadurch um 17 Prozent von 1.443.100 Megawattstunden (MWh) auf 1.202.500 MWh.

Mit einem deutlichen Anstieg des Ökostromanteils von 76 Prozent auf 99 Prozent hat Bertelsmann den Meilenstein „100 Prozent Ökostrombezug“ fast erreicht. Die Erzeugung von Solarstrom beträgt mittlerweile 21.900 MWh (Vorjahr: 16.900 MWh). Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 4.000 Einfamilienhäusern. Der weitere Solarausbau und der Anschluss bereits errichteter Anlagen ist bereits in Planung. Etwa zwei Drittel der produzierten Mengen wurde an den Standorten selbst verbraucht, die restlichen Mengen wurden ins Stromnetz eingespeist und trugen so zu sinkenden Netzemissionen bei.

Papierverbrauch deutlich gesunken

Neben dem Klimaziel verfolgt Bertelsmann das Ziel, 100 Prozent des benötigten Papiers aus nachhaltigen Quellen beschaffen (Recyclingpapier oder Frischfaserpapier, zertifiziert nach FSC, PEFC, SFI oder vergleichbaren Standards). Bei den selbst beschafften Papiermengen wurden 2023 insgesamt 96 Prozent aus nachhaltigen Quellen bezogen, 94 Prozent waren es im Vorjahr). Die Gesamtmenge des Papierverbrauchs ging von 1,15 Millionen Tonnen auf 910.000 Tonnen deutlich zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf Produktionsrückgänge bei Druckprodukten zurückzuführen. Den größten Anteil daran hat Bertelsmann Marketing Services mit rund 240.000 Tonnen weniger Papierverbrauch, danach folgen Penguin Random House mit circa 16.000 und das Magazingeschäft der RTL Group mit etwa 8.000 Tonnen weniger eingesetztem Papier. Wie schon im vergangenen Jahr berichtete die Arvato Group wieder einen wachstumsbedingten Anstieg an Verpackungskartonnagen und -papier um etwa 19.000 Tonnen.

Relevant für den Klimaschutz bei Bertelsmann ist auch das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden. So zeigen die Zahlen auch für 2023 einen Anstieg der gefahrenen Kilometer beim Pendeln und bei Geschäftsreisen. Im Vergleich zu der Zeit vor den Corona-Restriktionen ist das Mobilitätsverhalten trotz eines erneuten Anstiegs weiterhin insgesamt auf einem geringeren Niveau. Für den Weg zum Arbeitsplatz und zurück wurden im Jahr 2023 insgesamt 676 Millionen Kilometer zurückgelegt, 637 Millionen Kilometer waren es im Vorjahr. Die gefahrenen Kilometer für Geschäftsreisen belaufen sich für 2023 auf 169 Millionen, was einem Anstieg um 39 Prozent entspricht. 69 Prozent dieser Strecken waren Flugreisen, 21 Prozent Fahrten mit dem Zug und dem öffentlichen Personennahverkehr.

In die Berechnung des CO2-Fußabdrucks flossen Daten von mehr als 500 Bertelsmann-Standorten weltweit ein, die über die Bertelsmann-Umweltplattform „green.screen“ erfasst wurden. Die Ergebnisse werden dann auf Firmen-, Bereichs- und Konzernebene automatisiert berechnet und in Dashboards auf „green.screen“ visualisiert.

Bertelsmann-Umweltbericht