GRI 300 Ökologie
Allgemeiner Managementansatz
Bertelsmann strebt an, bis 2030 klimaneutral zu werden. Das Unternehmen nimmt mit der langfristig angelegten Klimastrategie „Bertelsmann Klimaneutral 2030“ seine Verantwortung für die Reduktion und den Ausgleich von Treibhausgasemissionen wahr. Bertelsmann ist der „Science Based Targets initiative“ (SBTi) beigetreten und unterstützt das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen.
Ergänzend zur Klimastrategie wurden im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) weitere strategische Stoßrichtungen festgelegt und Maßnahmen abgeleitet. Hierzu gehören die Stärkung der Governance für Klima- und Umweltschutz sowie die Weiterentwicklung der Umweltplanung und -berichterstattung. Zudem sollen der Anteil erneuerbarer Energien (Ökostrom, Photovoltaik) gesteigert, neue Mobilitätskonzepte umgesetzt und die Energieeffizienz, die Weiterentwicklung von „Green IT“ sowie die Messung des digitalen Fußabdrucks vorangetrieben werden. In Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern soll Transparenz über die Emissionen aus den Lieferketten von Print- und Digitalprodukten hergestellt und sollen diese sukzessive reduziert werden.
Den Rahmen für das konzernweite Umweltengagement setzen die Bertelsmann-Umweltpolitik , die Bertelsmann Energy & Climate Policy sowie die Bertelsmann Paper Policy . Zusätzlich zur Klimaneutralität (siehe GRI 305 ) und der Umstellung auf Ökostrom (siehe GRI 302 ) strebt Bertelsmann die nachhaltige Beschaffung von Papier an (siehe GRI 301 ).
Das konzernweite Umweltengagement wird von der Abteilung Corporate Responsibility (CR) als Stabsabteilung im Ressort des Konzernpersonalvorstands koordiniert. Die bereichsübergreifende Koordination erfolgt über das vom Konzernpersonalvorstand geleitete CR-Council. Die Gesamtverantwortung trägt der Bertelsmann-Vorstand, der die Erreichung der Umweltziele jährlich im Rahmen der strategischen Planung nachhält. Die operative Verantwortung für das Energie- und Umweltmanagement liegt bei den Geschäftsführungen der Bertelsmann-Firmen. Als Plattform für das bereichsübergreifende Umweltengagement dient die international besetzte „be green“-Arbeitsgruppe, die von der Abteilung Corporate Responsibility geleitet wird. Vertreter:innen aus den Bertelsmann-Unternehmensbereichen – wie Papiereinkäufer:innen, Energie- und Umweltmanager:innen, Logistikexpert:innen sowie Controller:innen – tauschen sich regelmäßig zu aktuellen Umweltthemen und Maßnahmen aus. Zudem koordinieren die Expert:innen der „be green“-Arbeitsgruppe die konzernweite Umweltdatenerfassung und -berichterstattung.
Seit 2008 ermittelt Bertelsmann konzernweite Umweltkennzahlen zu Papier, Energie, Wasser und Abwasser, Treibhausgasemissionen sowie Abfall (vgl. GRI 301 , 302 , 303 , 305 , 306 ). Diese Kennzahlen zeigen die Entwicklung der Umweltauswirkungen von Bertelsmann und seinen Standorten, Firmen und Unternehmensbereichen. Spezifische Umweltbilanzen unterstützen diese bei der Bewertung von Chancen und Risiken sowie bei der Berichterstattung an Kund:innen und Geschäftspartner. Darüber hinaus dienen sie der Bearbeitung von CR-Ratings. Basis der Umweltberichterstattung ist die konzernweit eingesetzte IT-Plattform „green.screen“. Dabei handelt es sich um eine Plattform zur Erfassung, Verarbeitung und Analyse von Umweltdaten auf allen Ebenen der Organisation. Zugleich nutzen immer mehr Bertelsmann-Firmen „green.screen“ für das digitale Energiedatenmanagement. In die aktuelle Datenerhebung wurden alle Produktions- und Logistikstandorte, die eigenen Rechenzentren und der Großteil der eigenen sowie gemieteten Bürostandorte einbezogen. Für Mitarbeiter:innen an den restlichen Bürostandorten wurden die Umweltdaten anhand von durchschnittlichen Verbrauchswerten berechnet.
Darüber hinaus führen Bertelsmann und seine Unternehmensbereiche alle zwei Jahre eine internationale „be green Day“-Kampagne durch, bei der Mitarbeiter:innen für den Umwelt- und Klimaschutz mobilisiert werden. Im Jahr 2021 haben sich unter dem Motto „Act green, live healthy: Klimaneutralität 2030 – nur mit dir“ Mitarbeiter:innen von 120 Bertelsmann-Standorten aus 20 Ländern an der Kampagne beteiligt und individuelle Beiträge für mehr Nachhaltigkeit auf der „be green Day“-Weltkarte hochgeladen. Im Fokus der Beiträge standen vor allem die Themen Ernährung und Mobilität.
GRI 301 Materialien 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Bertelsmann setzt bei der Produktion und der Logistik physischer Produkte verschiedenste Materialien ein. Dazu gehören neben Papier und Pappe beispielsweise auch Druckfarben, Lacke und Klebstoffe, Granulat zur Herstellung von CDs und DVDs sowie kunststoffbasierte Folien und Verpackungen. Darüber hinaus werden Materialien als Teil eingekaufter Güter und Dienstleistungen beschafft.
Papier, als die für das traditionelle Printmedien-Geschäft nach wie vor wichtigste Ressource, hat für Bertelsmann weiterhin eine besondere Bedeutung. Auch in einer zunehmend digitalisierten Medienlandschaft haben gedruckte Bücher, Zeitschriften, Broschüren und Prospekte ihren festen Platz. Nachhaltige Forstwirtschaft, Ressourcenschonung, Klimaschutz und Abfallvermeidung spielen deshalb für Bertelsmann über die gesamte Papier-Wertschöpfungskette hinweg eine große Rolle. Zum Schutz der für Klima und Biodiversität wertvollen Wälder hat Bertelsmann für den Papiereinkauf ergänzend zur Umweltpolitik eine Paper Policy erlassen. So darf für die Papierherstellung kein Holz verwendet worden sein, das aus Urwäldern oder geschützten Wäldern stammt. Darüber hinaus achten die Bertelsmann-Firmen darauf, dass das eingesetzte Papier neben zertifizierten Holzfasern einen möglichst hohen Recyclinganteil aufweist.
Bertelsmann strebt an, den Anteil an Recyclingpapier und Papier aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft auf 100 Prozent zu erhöhen. Als nachhaltig beschafftes Papier gilt dabei neben Recyclingpapier auch Papier aus zertifizierter Herkunft, das den Anforderungen von FSC®, PEFC™, SFI® oder vergleichbaren Standards entspricht.
Die Mediengeschäfte von Bertelsmann arbeiten verstärkt an der ressourcenschonenden Erstellung von Inhalten und Produkten, z. B. nachhaltig zertifizierte Bücher und Magazine, „grüne“ TV-Produktionen sowie kunststofffreie Verpackungen. In ihrer Funktion als Druckdienstleister bieten die Bertelsmann-Firmen aus dem Dienstleistungsgeschäft ihren Kund:innen eine umfangreiche Produktpalette nachhaltig zertifizierter und klimaneutraler Druckerzeugnisse an.
Angaben zum allgemeinen Managementansatz für Umwelt: siehe GRI 300 .
GRI 301-1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Materialverbrauch
in Tonnen
2021 | 2020 | |
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Papier1) | 1.438.350 | 1.481.180 |
Sonstige Materialien | 73.750 | 60.090 |
Materialien gesamt | 1.512.100 | 1.541.270 |
1) Inklusive über Dienstleister beschaffte und von Dritten bereitgestellte Mengen
Im Geschäftsjahr 2021 reduzierte sich der gesamte Materialeinsatz von Bertelsmann geringfügig um 2 Prozent. Die Menge an eingesetztem Papier für Printprodukte, Verpackungs- und Büropapier verringerte sich um 3 Prozent, vor allem aufgrund des rückläufigen Printgeschäfts der Bertelsmann Printing Group und von Gruner + Jahr. Dagegen stieg der Einsatz sonstiger Materialien um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an, insbesondere durch das wachsende Logistikgeschäft von Arvato.
Papierverbrauch nach Unternehmensbereichen
in Tonnen
2021 | 2020 | |
---|---|---|
RTL Group | 66 | 88 |
Penguin Random House | 298.280 | 258.518 |
Gruner + Jahr | 38.684 | 64.278 |
BMG | 1 | 3 |
Arvato | 40.241 | 21.979 |
Bertelsmann Printing Group | 1.139.503 | 1.239.877 |
Bertelsmann Education Group | 2 | 6 |
Bertelsmann Investments | 1 | 1 |
Corporate | 52 | 9 |
Papier gesamt vor Konsolidierung | 1.516.830 | 1.584.759 |
Konsolidierung | -78.480 | -103.541 |
Papier gesamt nach Konsolidierung | 1.438.350 | 1.481.218 |
Die Entwicklung des Papierverbrauchs fiel in den Unternehmensbereichen im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich aus. Die Bertelsmann Printing Group und Gruner + Jahr verzeichneten Rückgänge der Papiermengen um etwa 126.000 Tonnen, im Wesentlichen bedingt durch reduzierte Absätze von Printprodukten. Dagegen erhöhte sich der Papierverbrauch bei Penguin Random House um etwa 40.000 Tonnen aufgrund gestiegener Buchverkäufe. Beim Logistikgeschäft von Arvato führte insbesondere das Wachstum des Onlineversandes zu einem Anstieg von Verpackungspapier um etwa 18.000 Tonnen.
GRI 301-2 Eingesetzte recycelte Ausgangsstoffe
United Nations Global Compact Prinzip: VIII |
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Papierverbrauch und Anteil Recyclingpapier und zertifiziertes Papier nach Unternehmensbereichen
in Tonnen
Papier gesamt |
davon Recycling |
davon Zertifiziert |
davon Sonstige | |
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RTL Group | 66 | 17 | 34 | 15 |
Penguin Random House | 298.280 | 3.377 | 283.167 | 11.736 |
Gruner + Jahr | 38.684 | 13.857 | 24.784 | 43 |
BMG | 1 | 0 | 0 | 1 |
Arvato | 40.241 | 17.413 | 4.948 | 17.880 |
Bertelsmann Printing Group | 1.139.503 | 203.598 | 642.689 | 293.216 |
Bertelsmann Education Group | 2 | 1 | 0 | 1 |
Bertelsmann Investments | 1 | 0 | 0 | 1 |
Corporate | 52 | 38 | 0 | 14 |
Papier gesamt vor Konsolidierung | 1.516.830 | 238.301 | 955.622 | 322.907 |
Konsolidierung | -78.480 | -127 | -77.861 | -492 |
Papier gesamt nach Konsolidierung | 1.438.350 | 238.174 | 877.761 | 322.415 |
Im Geschäftsjahr 2021 waren 78 Prozent aller eingesetzten Papiermengen entweder Recyclingpapier oder Frischfaserpapier aus zertifizierter Forstwirtschaft. Als zertifizierte Mengen wird solches Papier ausgewiesen, das den Anforderungen von FSC®, PEFC™, SFI® oder ähnlichen Standards entspricht. Die verbleibenden 22 Prozent der beschafften Papiermengen entsprachen nicht den oben genannten Kriterien und werden als „Sonstige“ ausgewiesen, wovon ein Großteil für den Druck von Büchern, Zeitschriften, Katalogen und Prospekten von konzernfremden Geschäftskunden zur Verfügung gestellt wurde (sogenannte „Beistellungen“).
Anteil nachhaltig beschafften Papiers
in Prozent
2021 | 2020 | |
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Anteil Recyclingfasern | 24 | 25 |
Anteil zertifizierte Frischfasern | 71 | 72 |
Anteil gesamt | 95 | 97 |
Für Papiermengen, die Bertelsmann-Firmen auf eigene Rechnung einkaufen und nicht von Dritten beigestellt bekommen, hat sich Bertelsmann das Ziel gesetzt, 100 Prozent nach den oben beschriebenen Standards zu beschaffen. Die Anteile von Recyclingpapier und zertifiziertem Frischfaserpapier an der Gesamtmenge des eingekauften Papiers nutzt Bertelsmann als Indikatoren für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und dem Schutz der Wälder. Der Anteil nachhaltig beschafften Papiers auf eigene Rechnung ging im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr von 97 Prozent auf 95 Prozent zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf Penguin Random House zurückzuführen, da aufgrund eines schwierigen Beschaffungsmarktes vermehrt Papier ohne Zertifizierung eingekauft werden musste.
GRI 302 Energie 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: VII-IX |
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Energie als wesentlicher Einflussfaktor auf die Bertelsmann-Klimastrategie „Bertelsmann Klimaneutral 2030“ ist ein Schwerpunktthema für den Konzern. Zwar macht die zunehmende Digitalisierung das Unternehmen unabhängiger von begrenzten, natürlichen Ressourcen, zugleich steigt jedoch der durch die Datennutzung verursachte Energieverbrauch. Neben der Steigerung der Energieeffizienz setzt Bertelsmann hierbei auf die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien in allen Unternehmensbereichen und bei externen IT-Dienstleistern. Die konzernweiten Vorgaben zum Energiemanagement sind in der Bertelsmann Energy & Climate Policy verankert.
Als größten Hebel zur Reduktion der eigenen Emissionen verfolgt Bertelsmann das Ziel, 100 Prozent des eingekauften Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Neben dem Strombezug hat die lokale Eigenerzeugung von Strom und Wärme mittels erneuerbarer Energien zwar noch einen geringen Anteil, soll jedoch weiter ausgebaut werden und so zum Umbau der lokalen Energiemärkte beitragen. Bertelsmann setzt keine Braun- und Steinkohle in der eigenen Energieerzeugung ein und erwartet auch von seinen Energielieferanten den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Die zunehmende Transparenz über die Energieverbräuche durch die IT-Plattform „green.screen“ unterstützt das Energiedatenmanagement auf Standortebene und ermöglicht einen standortübergreifenden Austausch. Mittlerweile werden an über 100 nationalen und internationalen Standorten unterjährig erhobene Energiedaten in „green.screen“ zusammengetragen und visualisiert.
Angaben zum allgemeinen Managementansatz für Umwelt: siehe GRI 300 .
GRI 302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Einsatz Brenn- und Treibstoffe
in Megawattstunden (MWh)
2021 | 2020 | |
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Erdgas | 954.000 | 1.064.000 |
Diesel | 33.500 | 34.000 |
Benzin | 10.000 | 9.000 |
Heizöl | 7.100 | 7.000 |
Sonstige | 10.600 | 8.600 |
Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt 954.000 MWh Erdgas zur eigenen Energieerzeugung eingesetzt, was einem Rückgang um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Erdgas wird in Blockheizkraftwerken zur Produktion von Strom und Wärme, für die Erzeugung von Prozesswärme in Druckereien sowie in Heizungsanlagen für die eigene Wärmeerzeugung eingesetzt. Nur ein geringer Teil der Wärmeerzeugung erfolgt mit Heizöl. Die Menge von Letzterem ist im Vergleich zum Vorjahr fast gleich geblieben. Im Geschäftsjahr 2021 wurden 33.500 MWh Diesel verbraucht, was einem Rückgang um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 95 Prozent des Diesels wurde für Firmenwagen genutzt, der Rest für Notstromaggregate und Gabelstapler. Der Benzinverbrauch von Firmenwagen stieg dagegen um 11 Prozent. Zu den sonstigen Energiemengen zählen Treibstoffe für Flurfahrzeuge, Firmenjets und erneuerbare Brennstoffe. Hier gab es einen Anstieg von 23 Prozent, der vor allem durch die vermehrte Nutzung der Firmenjets bedingt war. Gemäß der Bertelsmann Energy & Climate Policy wird bei der Eigenerzeugung von Energie keine Kohle eingesetzt.
Neben der Energieerzeugung aus fossilen Brenn- und Treibstoffen erzeugt Bertelsmann zu einem geringen Teil auch Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Stromerzeugung durch Solarenergie stieg von 8.000 MWh im Jahr 2020 auf 10.800 MWh im Jahr 2021. Davon wurde etwa ein Drittel selbst verbraucht und die übrige Menge ins Stromnetz eingespeist. Die Steigerung konnte vor allem durch eine höhere Solarstromerzeugung bei Arvato Supply Chain Solutions in den Niederlanden erreicht werden.
Einkauf von Strom und Wärme
in Megawattstunden (MWh)
2021 | 2020 | |
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Strombezug | 477.100 | 475.300 |
davon aus erneuerbaren Quellen | 211.600 | 106.900 |
Wärmebezug | 103.200 | 117.400 |
davon aus erneuerbaren Quellen | 4.700 | 3.700 |
Energiebezug gesamt | 580.300 | 592.700 |
Zusätzlich zu den eingesetzten Brenn- und Treibstoffen erfasst Bertelsmann den Bezug von Strom und Wärme. Eingeschlossen sind dabei neben dem Netzbezug auch Energiemengen von gemieteten Objekten, die von Vermieter:innen bereitgestellt werden. Die eingekaufte Energie ging im Geschäftsjahr 2021 um 2 Prozent zurück. Dabei konnte Bertelsmann den Verbrauch von erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweisen deutlich steigern. Der Anteil von Ökostrom am insgesamt eingekauften Strom verdoppelte sich auf 44 Prozent (Vj.: 22 Prozent). Im Geschäftsjahr 2021 konnte die Zahl der Standorte mit Ökostrombezug im Vergleich zum Vorjahr von 81 auf 181 Standorte erhöht werden. Dazu zählten im Wesentlichen Standorte in Deutschland, unter anderem der Hauptstandort von RTL Deutschland in Köln sowie fast alle deutschen Standorte von Arvato.
Energieverbrauch nach Unternehmensbereichen
in Megawattstunden (MWh)
20211) | 20201) | |
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RTL Group | 115.200 | 123.600 |
Penguin Random House | 89.300 | 79.800 |
Gruner + Jahr | 29.500 | 30.500 |
BMG | 2.100 | 2.200 |
Arvato | 321.500 | 330.500 |
Bertelsmann Printing Group | 1.020.600 | 1.131.900 |
Bertelsmann Education Group | 4.000 | 4.900 |
Bertelsmann Investments | 200 | 300 |
Corporate | 17.000 | 15.100 |
Energieverbrauch gesamt | 1.599.400 | 1.718.800 |
1) Der Gesamtenergieverbrauch der Unternehmensbereiche wird im Geschäftsjahr 2021 erstmalig und auch rückwirkend für 2020 als Summe des Einsatzes von Brenn- und Treibstoffen, des Verbrauchs aus selbst erzeugter Energie aus erneuerbaren Quellen und der eingekauften Energiemengen dargestellt.
Der Gesamtenergieverbrauch umfasst die eingesetzten Brenn- und Treibstoffe, die selbst erzeugte Energie aus erneuerbaren Quellen sowie die eingekauften Energiemengen. Die Bertelsmann Printing Group hatte im Geschäftsjahr 2021 mit 64 Prozent den mit Abstand größten Anteil am Gesamtenergieverbrauch, gefolgt von Arvato mit rund 20 Prozent und der RTL Group mit 7 Prozent. Die restlichen 9 Prozent verteilten sich auf die weiteren Unternehmensbereiche. Der Gesamtenergieverbrauch reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent. Aufgrund von Produktionsrückgängen bei der Bertelsmann Printing Group sank der Verbrauch um etwa 110.000 MWh trotz zwei neuer Druckstandorte in den USA. Die Rückgänge bei der RTL Group und Arvato sind durch Portfolioanpassungen wie den Verkauf von SpotX und Einsparmaßnahmen zu erklären. Dagegen war ein Anstieg bei Penguin Random House durch zwei neue Logistikhallen sowie die vermehrte Rückkehr in die Bürogebäude nach Aufhebung von Corona-Maßnahmen in den USA zu verzeichnen.
GRI 302-2 Energieverbrauch außerhalb der Organisation
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Mobilität
in Mio. Kilometern
2021 | 2020 | |
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Pendeln der Mitarbeiter:innen | 502 | 571 |
Geschäftsreisen | 46 | 72 |
Mobilität gesamt | 548 | 643 |
Die Mobilität der Mitarbeiter:innen war im Geschäftsjahr 2021 weiter rückläufig, insbesondere aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die zurückgelegten Kilometer durch das Pendeln der Mitarbeiter:innen zur Arbeitsstätte und Geschäftsreisen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent. Den größten Streckenanteil machte das Pendeln der Mitarbeiter:innen zur Arbeitsstätte mit 92 Prozent aus. Durch die ganzjährige vermehrte Nutzung von Homeoffice reduzierte sich dieser Anteil um 12 Prozent. Ebenso gingen die bei Geschäftsreisen zurückgelegten Kilometer um 36 Prozent zurück. Grund dafür war neben den Einschränkungen im Reiseverkehr, bedingt durch die Corona-Pandemie, die vermehrte Nutzung von digitalen Kommunikationsmitteln.
GRI 302-3 Energieintensität
UN Global Compact Prinzip: VIII |
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Die Energieintensität, die Summe der bilanzierten Gesamtenergieverbräuche in Megawattstunden im Verhältnis zum im Konzernabschluss ausgewiesenen Umsatz in Millionen Euro, lag im Geschäftsjahr 2021 bei 861). Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (99)1) einem weiteren Rückgang um 13 Prozent.
1) Der Gesamtenergieverbrauch der Unternehmensbereiche wird im Geschäftsjahr 2021 erstmalig und auch rückwirkend für 2020 als Summe des Einsatzes von Brenn- und Treibstoffen, des Verbrauchs aus selbst erzeugter Energie aus erneuerbaren Quellen und der eingekauften Energiemengen dargestellt.
GRI 302-4 Verringerung des Energieverbrauchs
GRI 303 Wasser und Abwasser 2018
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Daten zu Wasserverbrauch und Abwasser werden ebenfalls im Rahmen der jährlich stattfindenden Umweltdatenerhebung konzernweit in der IT-Plattform „green.screen“ erfasst. Auf Basis dieser Daten lassen sich Trendentwicklungen ableiten und Verbesserungspotenziale identifizieren. Bezüglich der Regulierung von Wasserwirtschaft werden diese Themen überwiegend in den Geschäften vor Ort bearbeitet.
Angaben zum allgemeinen Managementansatz für Umwelt: siehe GRI 300 .
GRI 303-1 Wasser als gemeinsam genutzte Ressource
GRI 303-2 Umgang mit den Auswirkungen der Wasserrückführung
GRI 303-3 Wasserentnahme
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Wasserentnahme nach Quellen
in tausend Kubikmeter
2021 | 2020 | |
---|---|---|
aus öffentlicher Versorgung | 1.092 | 1.066 |
aus Grundwasser | 2.694 | 2.813 |
aus Regenwasserspeichern | 4 | 12 |
Wasserentnahme gesamt | 3.790 | 3.891 |
Im Geschäftsjahr 2021 sank die gesamte Wasserentnahme um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei ist die Wasserentnahme aus öffentlicher Versorgung um 2 Prozent angestiegen. Dies lässt sich unter anderem auf zwei neue Druckstandorte der Bertelsmann Printing Group in den USA und den internationalen Ausbau des Logistikgeschäfts von Arvato Supply Chain Solutions zurückführen. Dagegen reduzierte sich die Nutzung von Grundwasser aus Brunnen um 4 Prozent. Die Reduzierung ist auf eine geringere Nutzung von Kühlwasser für den RTL Deutschland-Standort Köln sowie die Schließung einer Druckerei der Bertelsmann Printing Group in Nürnberg zurückzuführen.
Wasserentnahme nach Unternehmensbereichen
in tausend Kubikmeter
2021 | 2020 | |
---|---|---|
RTL Group | 2.113 | 2.167 |
Penguin Random House | 84 | 93 |
Gruner + Jahr | 28 | 42 |
BMG | 7 | 4 |
Arvato | 584 | 457 |
Bertelsmann Printing Group | 939 | 1.024 |
Bertelsmann Education Group | 8 | 79 |
Bertelsmann Investments | 1 | 0 |
Corporate | 26 | 25 |
Wasserentnahme gesamt | 3.790 | 3.891 |
Wasser wird in den einzelnen Unternehmensbereichen in unterschiedlichem Maße genutzt. Im Geschäftsjahr 2021 entfielen auf die RTL Group mit knapp 56 Prozent über die Hälfte der Wasserentnahmen; diese wurden zum überwiegenden Teil für die energiesparende Kühlung von Gebäuden aus Brunnenanlagen benötigt. Weitere 25 Prozent entfielen auf die Bertelsmann Printing Group und 15 Prozent auf Arvato. Bei den weiteren Unternehmensbereichen wurden 4 Prozent der Wassermengen entnommen.
GRI 303-4 Wasserrückführung
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Wasserrückführung nach Einleitungsort
in tausend Kubikmeter
2021 | 2020 | |
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in öffentliche Kanalisationen oder an Dritte | 1.199 | 1.105 |
in Oberflächenwasser, Vorfluter oder eigene Kläranlagen | 2.066 | 2.129 |
Wasserrückführung gesamt | 3.265 | 3.234 |
Im Geschäftsjahr 2021 blieb die Wasserrückführung im Vergleich zum Vorjahr in etwa auf gleichem Niveau. Die Einleitung in Oberflächenwasser, Vorfluter oder eigene Kläranlagen reduzierte sich um 3 Prozent, abgeleitet aus der oben genannten rückläufigen Entwicklung der Brunnenwasserentnahme. Dagegen erhöhte sich die Wasserrückführung in die öffentliche Kanalisation oder an Dritte um 8 Prozent, vor allem aufgrund der oben genannten neuen Druck- und Logistikstandorte.
GRI 305 Emissionen 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: VII-IX |
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Bertelsmann unterstützt das Ziel der internationalen Staatengemeinschaft, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius gemäß des Pariser Klimaschutzabkommens zu begrenzen. Bis 2030 will Bertelsmann klimaneutral werden. Treibhausgasemissionen, die an den eigenen Standorten, durch die Geschäftsreisen der Mitarbeiter:innen und die Herstellung der eigenen Produkte entstehen, sollen bis 2030 deutlich reduziert und verbleibende Emissionen ausgeglichen werden. Die so verursachten Emissionen betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 1,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e). Das entspricht einem Rückgang um 15 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2018 (1,3 Millionen Tonnen CO2e). Das konzernweite Ziel, die bilanzierten Treibhausgasemissionen um 50 Prozent im Vergleich zu 2018 zu reduzieren, umfasst neben den Emissionen der Standorte, Mitarbeiter:innen und eigenen Produkte auch alle weiteren bilanzierten Emissionen. Dieses Reduktionsziel wurde von der „Science Based Targets initative“ (SBTi) validiert.
Die Klimastrategie „Bertelsmann Klimaneutral 2030“ priorisiert Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von Emissionen – vor der Kompensation verbleibender Emissionen. Im Jahr 2021 wurden auf dieser Grundlage eigene Ziele für Medien- und Dienstleistungsbereiche sowie für den Unternehmensbereich Bildung abgeleitet und relevante Maßnahmen identifiziert. Die bereichsspezifische Zielerreichung wird anhand konzernweit einheitlicher Meilensteine und Kennzahlen im Rahmen jährlich stattfindender Strategiesitzungen der Konzernvorstände mit Bereichsvorständen diskutiert. Ergänzend dazu wurden im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) weitere strategische Stoßrichtungen festgelegt und Maßnahmen abgeleitet.
Der Ausgleich von nicht vermeidbaren Emissionen erfolgt über ein freiwilliges Klimaschutzprojekt. In den nächsten Jahren sollen weitere Projekte hinzukommen und gemeinsam ein Projektportfolio bilden. Die Projektauswahl wird sorgfältig anhand festgelegter Kriterien vorgenommen. Die Projekte müssen beispielsweise langfristig angelegt sein und bestmöglich sicherstellen, dass ausgeglichene CO2-Emissionen nicht wieder in die Atmosphäre gelangen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden Zertifikate in Höhe von mehr als 22.500 Tonnen über ein von Bertelsmann exklusiv unterstütztes Aufforstungsprojekt in Brasilien kompensiert.
Die Erfassung der bilanzierten Treibhausgasemissionen erfolgt gemäß „Corporate Accounting and Reporting Standard“, der „Scope 2-Guidance“ sowie im Einklang mit dem „Corporate Value Chain (Scope 3) Standard“ des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Der Ausweis der Treibhausgasemissionen erfolgt in CO2-Äquivalenten (CO2e). Dem GHG Protocol entsprechend werden die Emissionen in drei unterschiedlichen Kategorien ausgewiesen: Dabei bezeichnet Scope 1 die direkten Emissionen von Bertelsmann, die beispielsweise durch die eigene Stromerzeugung und den Betrieb von Druckmaschinen entstehen. Scope 2 umfasst die indirekt anfallenden Emissionen aus der Erzeugung von eingekauftem Strom und Fernwärme bzw. von Vermieter:innen bereitgestellter Wärme. Gemäß „Scope 2-Guidance“ des GHG Protocol weist Bertelsmann neben den marktbasiert ermittelten Emissionen in der Kennzahlenübersicht auch die standortbasierten Emissionen aus. Darüber hinaus erfolgt die Bilanzierung aller relevanten indirekten Emissionen (Scope 3) aus der Wertschöpfungskette. Dazu zählen gemäß „Corporate Value Chain (Scope 3) Standard“ vorgelagerte Emissionsquellen wie der Einkauf und der Transport von Materialien sowie die Mobilität der Mitarbeiter:innen und nachgelagerte Schritte wie die Distribution von Produkten.
Angaben zum allgemeinen Managementansatz für Umwelt: siehe GRI 300 .
GRI 305-1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Scope 1- und 2-Emissionen
in Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e)
2021 | 2020 | |
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Scope 1-Emissionen | 215.800 | 237.1001) |
Scope 2-Emissionen2) | 124.400 | 148.400 |
Scope 1 und 2 gesamt | 340.200 | 385.500 |
1) Vorjahreswerte angepasst
2) Ermittlung der Scope 2-Emissionen erfolgte nach der marktbasierten Methodik gemäß „Scope 2-Guidance“ des GHG Protocol. Gemäß der standortbasierten Methodik betrugen die Scope 2-Emissionen insgesamt 191.200 Tonnen CO2e (Vj.: 200.600).
Die Summe der bilanzierten direkten (Scope 1) und energiebedingten indirekten (Scope 2) Treibhausgasemissionen betrug im Geschäftsjahr 2021 340.200 Tonnen CO2e. Das entspricht einem Rückgang um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Vj.: 385.500 Tonnen CO2e). Die Scope 1-Emissionen stammen bei Bertelsmann vor allem aus der Verbrennung von fossilen Rohstoffen wie beispielsweise Erdgas. Diese Emissionen sind im Geschäftsjahr 2021 um 9 Prozent gesunken, insbesondere durch Geschäftsrückgänge bei der Bertelsmann Printing Group. Die Scope 2-Emissionen aus dem Einkauf von Strom und Wärme reduzierten sich um 16 Prozent. Allein durch die Umstellung auf Ökostrombezug, insbesondere an Standorten in Deutschland, konnten etwa 40.000 Tonnen CO2e eingespart werden.
Scope 1- und 2-Emissionen nach Unternehmensbereichen
in Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e)
2021 | 20201) | |
---|---|---|
RTL Group | 12.500 | 21.600 |
Penguin Random House | 14.200 | 11.400 |
Gruner + Jahr | 6.200 | 5.700 |
BMG | 600 | 700 |
Arvato | 70.600 | 87.500 |
Bertelsmann Printing Group | 230.400 | 253.100 |
Bertelsmann Education Group | 2.000 | 1.900 |
Bertelsmann Investments | 100 | 100 |
Corporate | 3.600 | 3.500 |
Scope 1 und 2 gesamt | 340.200 | 385.500 |
1) Vorjahreswerte angepasst
Den größten Anteil an den Scope 1- und Scope 2-Emissionen von Bertelsmann machten im Geschäftsjahr 2021 die Bertelsmann Printing Group sowie Arvato aus. Das ist auf den Verbrauch von Strom, Erdgas und Wärme der Druckmaschinen von der Bertelsmann Printing Group sowie den Betrieb von Logistikstandorten von Arvato Supply Chain Solutions zurückzuführen.
Die Entwicklung der Scope 1- und Scope 2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr fiel in den Unternehmensbereichen unterschiedlich aus. Einen Rückgang der Emissionen verzeichneten die Bertelsmann Printing Group, die RTL Group und Arvato. Dagegen stiegen die Emissionen bei Gruner + Jahr und Penguin Random House. Die weiteren Unternehmensbereiche blieben etwa auf dem Niveau des Vorjahrs. Bei der Bertelsmann Printing Group wurden 22.700 Tonnen CO2e weniger emittiert als im Vorjahr, unter anderem bedingt durch Produktionsrückgänge. Gegenläufig dazu kam es zu Anstiegen der Emissionen, beispielsweise durch neue Logistikhallen bei Penguin Random House.
GRI 305-2 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2)
GRI 305-3 Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Scope 3-Emissionen
in Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e)
2021 | 2020 | |
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Materialien und Dienstleistungen | 1.301.800 | 1.240.000 |
Energiebedingte Emissionen | 70.100 | 55.000 |
Transporte Upstream | 162.100 | 159.300 |
Geschäftsreisen | 12.900 | 18.500 |
Pendeln der Mitarbeiter:innen | 55.000 | 76.800 |
Transporte Downstream | 219.000 | 210.400 |
Sonstige | 23.800 | 27.400 |
Scope 3 gesamt vor Konsolidierung | 1.844.700 | 1.787.400 |
Konsolidierung | -71.200 | -145.700 |
Scope 3 gesamt nach Konsolidierung | 1.773.500 | 1.641.700 |
Innerhalb der Scope 3-Kategorien machten indirekte Treibhausgasemissionen von Materialien und Dienstleistungen mit 71 Prozent im Jahr 2021 den größten Anteil (vor Konsolidierung) aus. Darunter fielen unter anderem Emissionen aus dem Papiereinkauf, aus verwendeten Druckmaterialien, externen Dienstleistungen sowie der Produktion von TV-Inhalten.
Die nachgelagerten Transportemissionen („Transporte Downstream“) durch die Distribution von Produkten machten knapp 12 Prozent der Scope 3-Emissionen aus, während 9 Prozent der Scope 3-Emissionen durch vorgelagerte Transporte („Transporte Upstream“) entstanden. Weitere Quellen sind vorgelagerte, energiebedingte Emissionen (außerhalb Scope 1 und Scope 2), wie das Pendeln der Mitarbeiter:innen, Geschäftsreisen sowie Emissionen aus der Abfalllogistik und dem Ende des Lebenszyklus eigener Produkte.
Die Scope 3-Emissionen (nach Konsolidierung) stiegen im Geschäftsjahr 2021 um 8 Prozent. Anstiege der Emissionen gab es vor allem entlang der Wertschöpfungskette bei den eigenen Produkten wie Bücher und Tonträger. Aus diesem Grund stiegen die Emissionen aus eingekauften Materialien und Transport um insgesamt 73.000 Tonnen CO2e im Vergleich zum Vorjahr an. Dagegen reduzierten sich die mobilitätsbezogenen Scope 3-Emissionen um 28.000 Tonnen CO2e aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen sowie der vermehrten Nutzung von Homeoffice und digitalen Kommunikationsmitteln. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2021 weniger Emissionen konsolidiert. Dies liegt zum einem am Verkauf von Prisma Media, da ein wesentlicher Teil der Druckdienstleistungen bei Bertelsmann-Firmen durchgeführt wurde. Zum anderen führte eine verbesserte Datentransparenz in den Papierlieferungen zu einer genaueren Zuordnung von Emissionen zu einzelnen Unternehmensbereichen. Dies hatte geringere Mengen zu konsolidierender Emissionen zur Folge.
Scope 3-Emissionen nach Unternehmensbereichen
in Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e)
2021 | 2020 | |
---|---|---|
RTL Group | 137.600 | 138.200 |
Penguin Random House | 572.700 | 483.200 |
Gruner + Jahr | 51.200 | 80.400 |
BMG | 8.600 | 7.000 |
Arvato | 224.500 | 184.100 |
Bertelsmann Printing Group | 847.000 | 889.400 |
Bertelsmann Education Group | 1.100 | 2.400 |
Bertelsmann Investments | 100 | 300 |
Corporate | 1.900 | 2.400 |
Scope 3 gesamt vor Konsolidierung | 1.844.700 | 1.787.400 |
Konsolidierung | -71.200 | -145.700 |
Scope 3 gesamt nach Konsolidierung | 1.773.500 | 1.641.700 |
Im Geschäftsjahr 2021 hatte die Bertelsmann Printing Group mit 46 Prozent (vor Konsolidierung) den größten Anteil an den Scope 3-Emissionen, gefolgt von Penguin Random House mit 31 Prozent und Arvato mit 12 Prozent. Die restlichen 11 Prozent entfielen auf die weiteren Unternehmensbereiche.
Übersicht der gesamten THG-Emissionen
in Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e)
2021 | 2020 | |
---|---|---|
Scope 1-Emissionen | 215.800 | 237.1001) |
Scope 2-Emissionen | 124.400 | 148.400 |
Scope 3-Emissionen | 1.773.500 | 1.641.700 |
Scope 1, 2 und 3 gesamt | 2.113.700 | 2.027.200 |
1) Vorjahreswerte angepasst
Im Geschäftsjahr 2021 betrug die Summe der bilanzierten direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3) 2,11 Millionen Tonnen CO2e, davon entfielen 84 Prozent auf die indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3).
GRI 305-4 Intensität der THG-Emissionen
GRI 305-5 Senkung der THG-Emissionen
UN Global Compact Prinzipien: VII-VIII |
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Entwicklung der THG-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr
Bertelsmann verfolgt das Ziel, bis 2030 die bilanzierten Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2018 um 50 Prozent zu senken (siehe GRI 305 Managementansatz ). Die Emissionen im Basisjahr in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Tonnen CO2e fielen mit 19 Prozent zu einem geringen Anteil an den eigenen Standorten (Scope 1 und Scope 2) und dementsprechend mit 81 Prozent hauptsächlich entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3) an. Eine wesentliche Quelle für die Scope 1- und Scope 2-Emissionen ist die Verbrennung von Erdgas bzw. der Strombezug an eigenen Standorten. Der Großteil der Scope 3-Emissionen entfällt auf die Wertschöpfungskette der Printprodukte.
Seit dem Basisjahr 2018 konnten trotz steigender Umsätze die Emissionen bereits um 15 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen CO2e reduziert werden. Durch die Umstellung auf Ökostrom an den eigenen Standorten, insbesondere bei Penguin Random House, der RTL Group und Arvato konnten etwa 80.000 Tonnen CO2e eingespart werden. Durch die Einschränkungen der Mobilität aufgrund der Corona-Pandemie konnten durch vermehrtes Arbeiten im Homeoffice und deutlich reduzierte Geschäftsreisen etwa 130.000 Tonnen CO2e eingespart werden. Ein Großteil der Einsparungen ist auf Produktionsrückgänge im Printgeschäft zurückzuführen. Aufgrund dessen sind die Emissionen bei der Bertelsmann Printing Group und bei Gruner + Jahr um 270.000 Tonnen CO2e gesunken. Darüber hinaus wurden weitere Reduktionen durch eine gestiegene Energieeffizienz an den eigenen Standorten sowie durch reduzierte Emissionen bei der Inhalteproduktion realisiert. Dagegen waren Anstiege in den Wachstumsgeschäften von Penguin Random House und Arvato Supply Chain Solutions (insbesondere im Bereich Scope 3) zu verzeichnen. Diese führten seit dem Basisjahr 2018 zu einer Steigerung von etwa 140.000 Tonnen CO2e. Zusätzlich gab es eine Zunahme der Emissionen bei Lieferanten in der vorgelagerten Wertschöpfungskette von physischen Produkten.
GRI 306 Abfall 2020
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzip: VIII |
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Die wesentlichen Abfallmengen entstehen bei Bertelsmann im Druckdienstleistungs- und Logistikgeschäft und bestehen zum Großteil aus dem Rohstoff Papier. Dazu zählen vor allem Papierabfälle aus dem Druckprozess oder der Makulatur von Büchern und Magazinen sowie dem Verpackungspapier im Logistikbereich. Weitere Abfälle aus künstlichen Rohstoffen, wie Metalle und Chemikalien, entstehen bei den Druck- und Produktionsprozessen. Im Logistikbereich fällt darüber hinaus Abfall aus Transportmaterial aus Holz und Kunststoff an. Darüber hinaus fallen geringe Abfallmengen an den Bürostandorten an.
Zusätzlich zu den Abfällen, die an den eigenen Standorten anfallen, entstehen Abfälle am Ende des Lebenszyklus der eigenen Produkte. Das sind im Wesentlichen Abfälle aus dem Rohstoff Papier, die zu einem hohen Grad recyclingfähig sind und abhängig von der lokalen Entsorgungsinfrastruktur auch zum Großteil wiederverwertet werden.
Daten zum Abfallaufkommen werden ebenfalls im Rahmen der jährlich stattfindenden Umweltdatenerhebung konzernweit in der IT-Plattform „green.screen“ erfasst. Auf Basis dieser Daten lassen sich Trendentwicklungen ableiten und Verbesserungspotenziale identifizieren. Die Geschäfte von Bertelsmann streben eine möglichst hohe Wiederverwertung von Materialien an. Die Verwertung und Beseitigung von Abfällen erfolgt in der Regel durch private oder kommunale Entsorgungsunternehmen außerhalb der Standorte. Die Entsorgung wird regional sehr unterschiedlich gehandhabt und liegt in der operativen Verantwortung der Geschäftsführungen der Bertelsmann-Firmen. Bei einigen Standorten wie beispielsweise Corporate und Arvato Systems werden aussortierte IT-Geräte gesammelt und zur Wiederaufbereitung an einen sozialen Dienstleister abgegeben.
Angaben zum allgemeinen Managementansatz für Umwelt: siehe GRI 300 .
GRI 306-1 Anfallender Abfall und erhebliche abfallbezogene Auswirkungen
GRI 306-2 Management erheblicher abfallbezogener Auswirkungen
GRI 306-3 Angefallener Abfall
UN Global Compact Prinzip: VIII |
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Abfall nach Entsorgungsmethode
in Tonnen
2021 | 2020 | |
---|---|---|
Recycling | 243.700 | 247.400 |
Energierückgewinnung1) | 4.500 | - |
Verbrennung1) | 1.100 | - |
Deponie und sonstiges | 9.400 | 11.500 |
davon als gefährlich klassifiziert | 1.700 | 1.600 |
Abfall gesamt | 258.700 | 258.900 |
1) Fehlende Vorjahresdaten in den Kategorien „Energierückgewinnung“ und „Verbrennung“, verursacht durch Ausweitung der abgefragten Abfallkategorien im Geschäftsjahr 2021.
Im Geschäftsjahr 2021 blieb die Abfallmenge im Vergleich zum Vorjahr in etwa konstant. 94 Prozent der Abfälle wurden stofflich und 2 Prozent energetisch verwertet. Die restlichen 4 Prozent wurden entweder ohne Energierückgewinnung verbrannt oder der Deponie und sonstigen Entsorgungsmethoden zugeführt. Von den insgesamt 258.700 Tonnen Abfall wurden 1.700 als gefährlich klassifiziert, der Anteil lag wie im Vorjahr bei unter einem Prozent.
Abfall nach Materialart
in Tonnen
2021 | 2020 | |
---|---|---|
Papier | 197.800 | 180.300 |
Kunststoffe | 3.600 | 600 |
Metalle | 4.200 | 1.800 |
Druckfarben und andere Chemikalien | 1.500 | 1.500 |
Holz1) | 4.000 | - |
Gemischter Abfall1) | 6.700 | - |
Sonstiges | 40.900 | 74.700 |
Abfall gesamt | 258.700 | 258.900 |
1) Fehlende Vorjahresdaten in den Kategorien „Holz“ und „Gemischter Abfall“, verursacht durch Ausweitung der abgefragten Abfallkategorien im Geschäftsjahr 2021.
Im Geschäftsjahr 2021 bestanden etwa 76 Prozent des Abfalls aus Papier, beispielsweise aus den Druckprozessen von Büchern und Magazinen. 5 Prozent des Abfalls entfielen auf Metalle und Chemikalien aus den Druck- und Produktionsprozessen sowie auf Holz- und Kunststoffabfall für den Transport von Produkten oder Materialien. Den Rest machten gemischte Abfälle wie Restmüll oder nicht klassifizierte sonstige Abfälle aus. Diesbezüglich liegt an den Bürostandorten in der Regel keine differenzierte Berichterstattung vor.
Abfall gesamt
in Tonnen
2021 | 2020 | |
---|---|---|
RTL Group | 1.260 | 1.050 |
Penguin Random House | 20.570 | 22.150 |
Gruner + Jahr | 2.110 | 1.940 |
BMG | 20 | 40 |
Arvato | 42.340 | 39.680 |
Bertelsmann Printing Group | 191.920 | 193.610 |
Bertelsmann Education Group | 10 | 20 |
Bertelsmann Investments | 0 | 0 |
Corporate | 450 | 440 |
Abfall gesamt | 258.680 | 258.930 |
Die Entwicklung der bilanzierten Abfallmengen fiel in den Unternehmensbereichen unterschiedlich aus. Die Druckereien der Bertelsmann Printing Group verursachten mit 74 Prozent den größten Anteil des Gesamtabfalls im Geschäftsjahr 2021. Die Abfallmengen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1.690 Tonnen, insbesondere durch rückläufige Produktionsmengen. Der Anstieg der Abfallmengen um 2.660 Tonnen im Unternehmensbereich Arvato ist auf das Logistikgeschäft zurückzuführen. Auf die weiteren Unternehmensbereiche entfielen 10 Prozent der bilanzierten Abfälle.
GRI 306-4 Von Entsorgung umgeleiteter Abfall
GRI 306-5 Zur Entsorgung weitergeleiteter Abfall
Unser Engagement: Projekte weltweit
Hier finden Sie zahlreiche Corporate Responsibility-Projekte und -Initiativen aus der Bertelsmann-Welt.
Downloads
- Bertelsmann Energy & Climate Policy (PDF, 77 KB)
- Bertelsmann Paper Policy (PDF, 26 KB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2021 (PDF, 1,1 MB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2020 (PDF, 1,3 MB)
- Bertelsmann GRI-Umweltindikatoren 2020 (PDF, 267 KB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2019 (PDF, 851 KB)
- Bertelsmann GRI-Umweltindikatoren 2019 (PDF, 250 KB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2018 (PDF, 1,4 MB)
- Bertelsmann GRI-Umweltindikatoren 2018 (PDF, 304 KB)
- Bertelsmann Klimabilanz 2017 (PDF, 2,1 MB)
- Bertelsmann Klimabilanz 2016 (PDF, 1,8 MB)
- Bertelsmann Klimabilanz 2015 (PDF, 2,4 MB)
- Bertelsmann Klimabilanz 2012 (PDF, 1,3 MB)
- Bertelsmann Klimabilanz 2010 (PDF, 2,4 MB)
- Bertelsmann Klimabilanz 2008 (PDF, 484 KB)