20. August, 21 Uhr: FRAU IM MOND
Musik: JEFF MILLS
1929
Regie: Fritz Lang
Produktion: Fritz Lang Film für Ufa
Drehbuch: Fritz Lang, Thea von Harbou
Kamera: Curt Courant und Otto Kanturek
Darsteller: Gerda Maurus, Willy Fritsch, Klaus Pohl, Gustav von Wangenheim, Fritz Rasp
Länge 156 Min.
Über FRAU IM MOND
Mehr als fünf Jahrzehnte nach der ersten Mondlandung im Sommer 1969 präsentieren die UFA Filmnächte digital noch einmal Fritz Langs filmische Zukunftsvision von 1929 über eine Expedition auf den Erdtrabanten. Unter ihren Teilnehmern: neben zwei Ingenieuren und einer jungen Frau ein schrulliger Professor, der Agent eines Wirtschaftssyndikats sowie, als blinder Passagier, ein kleiner Junge. So kurios das Motiv der Mission und die Zusammensetzung der Besatzung des Raumschiffs anmuten mag, die Gold auf dem Mond zu finden hofft, so sehr stützte sich Regisseur und Co-Autor Fritz Lang bei seinen Recherchen zu dem Film auf den damals neuesten technischen Forschungsstand. Langs wissenschaftlicher Berater war der Physiker Hermann Oberth (1894-1989), Lehrer des späteren „Vaters der Mondlandung“ Wernher von Braun. Bereichert um Oberths Erkenntnisse, schuf Lang einen Film, der dem Begriff Science Fiction beispielhaft entspricht: ein fiktionaler Plot mit wissenschaftlicher Fundierung. Dies betraf nicht nur das Prinzip einer mehrstufigen Treibstoffrakete, die mit einem Countdown gestartet wird (die Erfindung des Countdowns reklamierte Lang später für sich), auch die Mondkapsel ähnelt verblüffend dem Aussehen späterer Shuttles von Mondmissionen der NASA. So trägt der heute 90 Jahre alte Film zu Recht den Ruf einer damals realen Vision.
Über JEFF MILLS
1987 begann Jeff Mills als DJ unter dem Namen „The Wizard“ in seiner wöchentlichen Radioshow beim Detroiter Sender WJBL aufzutreten. Ab 1988 produzierte er zusammen mit Anthony Srock Industrial-Musik unter dem Namen „Final Cut“. Wenig später gründete er mit anderen das Plattenlabel Underground Resistance, dessen Veröffentlichungen den Detroit Techno definierten und maßgeblich prägten. Seit 1989 produzierte Mills auch solo erste Platten. 1991 zog Mills nach New York und gründete sein eigenes Label Axis Records. Zudem produzierte er für das Berliner Label Tresor Records und fand in den 90ern eine zweite Heimat in Berlin.
Im Jahr 2000 veröffentlichte er die erste elektronische Version des Soundtracks von Fritz Langs METROPOLIS. Seine Leidenschaft für Sci-Fi und Filmklassiker führte danach u.a. zur Vertonung von THE THREE AGES von Buster Keaton aus dem Jahr 1923, FRAU IM MOND von Fritz Lang, BERLIN – SINFONIE DER GROSSSTADT von Walter Ruttmann und A TRIP TO THE MOON von Georges Méliès.
Als DJ ist Jeff Mills bekannt für seinen schnellen, spontanen Mixstil. Oft wechselt er die Platten im Minutentakt und wirft die gespielten Scheiben einfach hinter sich. „X-103 – Atlantis“ wurde in The Wire‘s „100 Records That Set The World On Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen.
Diesen Sommer hat er mit dem Album The Beneficiaries ’The Crystal City Is Alive’ (Jeff Mills, Eddie Fowlkes, Jessica Care Moore) eine neue Sound-Ära auf Axis Records eingeleitet. Die musikalische Bandbreite wird mit Veröffentlichungen verschiedenster Künstler und seinen Projekten aus den Bereichen Jazz, Klassik und neuen Filmsoundtracks erweitert.
Eigens für die UFA Filmnächte 2017 vertonte Jeff Mills erstmals die komplettierte, restaurierte Fassung von METROPOLIS aus dem Jahr 2010. 2019 stand er live mit seiner neu bearbeiteten musikalischen Interpretation zu einem weiteren großen Klassiker des Weimarer Kinos auf der Bühne der UFA Filmnächte: FRAU IM MOND