Giuseppe Verdis "Giovanna d'Arco"
Am 5. März 2018 im Berliner Konzerthaus
2018 ging die Zusammenarbeit zwischen der Berliner Operngruppe und Bertelsmann in die zweite Runde. Ein Jahr nach der Berlin-Premiere der musikalischen Rarität „Stiffelio“ präsentierten das Medienunternehmen Bertelsmann und die Operngruppe die werkgetreue Fassung von „Giovanna d’Arco“, Verdis siebter Oper, bei der er sich von der Geschichte der Jeanne d‘Arc inspirieren ließ.
Unter den Besuchern des ausverkauften Konzerthauses waren auch 160 von Bertelsmann geladene Gäste aus der gesellschaftlichen und kulturellen Szene Berlins, unter ihnen der irische Botschafter Michael Collins, der slowakische Botschafter Peter Lizák, der Generaldirektor der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Prof. Michael Eissenhauer, der Leiter der American Academy Prof. Michael Steinberg, der Rektor der Hochschule für Musik Hanns Eisler Prof. Robert Ehrlich; Prof. Christoph Stölzl, ehemaliger Berliner Senator und aktueller Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar sowie Prof. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität und Ministerin a.D..
Sie alle ließen sich von der grandiosen semiszenischen Aufführung dieser so selten gezeigten Oper begeistern, und so war es kein Wunder, dass das Ensemble der Berliner Operngruppe, allen voran von Dirigent Felix Krieger sowie den Solisten Maria Katzarava, Alfredo Daza, Luciano Ganci, Andres Moreno Garcia und David Oštrak frenetischen Beifall erhielt.
Im Anschluss lud Bertelsmann Gäste und Künstler zu einem Empfang in seine Berliner Repräsentanz, bei dem der Erfolg des Abends bis in den späten Abend gefeiert wurde.
Die Entstehungsgeschichte der Oper:
Die Geschichte der Jeanne d‘Arc inspirierte im Laufe der Jahrhunderte unzählige Künstler. Insbesondere Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ beflügelte im 19. Jahrhundert die Fantasie der Zeitgenossen; so auch Giuseppe Verdi und seinen Librettisten Temistocle Solera, die den Stoff im Auftrag des Scala-Impresario Bartolomeo Merelli zu Verdis siebter Oper „Giovanna d’Arco“ verarbeiteten. Das Dramma lirico feierte seine Uraufführung am 15. Februar 1845 im Mailänder Teatro alla Scala. Die Produktion führte zum ernsthaften Zerwürfnis zwischen Verdi und Merelli. Der findige Mailänder Musikverleger Giovanni Ricordi nutzte diese Chance und sicherte sich direkt die Rechte an dem Stück. Bis heute liegen die autografe Partitur und viele weitere Originaldokumente im zu Bertelsmann gehörenden Archivio Storico Ricordi, einer der bedeutendsten Musiksammlungen in privater Hand.
Die Oper feierte zunächst große Erfolge, wurde aber bereits zwanzig Jahre nach ihrer Entstehung kaum noch gespielt. In Deutschland musste sie fast hundert Jahre auf ihre Erstaufführung warten, die am 27. Januar 1941 als gewaltiges nationalsozialistisches Propagandaspektakel mit einem speziell neu übersetzten, sprachlich angepassten Libretto in der Berliner Volksoper stattfand.
Die Produktion der Berliner Operngruppe basiert auf der 2008 im Verlag Ricordi erschienenen kritischen Edition von Alberto Rizzuti.
Die Berliner Operngruppe
Die Berliner Operngruppe ist eine private Initiative, die sich seit einigen Jahren der Aufführung und Wiederentdeckung seltener italienischer Opern widmet. Unter der Führung des Dirigenten Felix Krieger vereint sie seit 2010 professionelle Musiker, Musikstudenten und Amateure, um besondere Werke der Opernliteratur neu zu entdecken und semiszenisch zur Aufführung zu bringen. Seit 2017 wird sie dabei von Bertelsmann als Hauptsponsor unterstützt.
"Giovanna d'Arco":
Orchester der Berliner Operngruppe
Chor der Berliner Operngruppe
Luciano Ganci: Carlo VII (Tenor)
Maria Katzarava: Giovanna d'Arco (Sopran) Alfredo Daza: Giacomo (Bariton)
Andrés Moreno García: Delil (Tenor)
David Oštrak: Talbot (Bass)
Felix Krieger: Dirigent
Steffen Schubert: Choreinstudierung
Isabel Ostermann: Szenische Einrichtung