Stummfilme unterm Sternenhimmel
Bertelsmann und UFA präsentierten Kinokunst der 1920er-Jahre
Vom 24. - 26. August 2016 präsentierten Bertelsmann und die UFA Stummfilmklassiker mit live Musikbegleitung vor beeindruckender Kulisse, Open Air im Herzen Berlins.
Das Stummfilmfestival, das 2016 zum sechsten Mal stattfand, hat viele Fans, und so waren alle drei Abende restlos ausverkauft. Der Mix aus der reizvollen Kulisse des Kolonnadenhofs vor der Alten Nationalgalerie, den wunderbar lauen Sommernächten, der für jeden Film eigens zusammengestellten Musik und natürlich den historischen Filmen machten die Filmnächte wieder zu einem absoluten Highlight des Berliner Kultursommers.
Eingeläutet wurden die Filmnächte mit einem Empfang auf der Dachterrasse der Bertelsmann Repräsentanz, zu dem Bertelsmann-CEO Thomas Rabe, Wolf Bauer und Nico Hofmann (Co-CEOs der UFA) geladen hatten. Rund 300 prominente Schauspieler, Kulturschaffende und Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft folgten der Einladung, unter ihnen die Schauspieler Caroline Peters, Jonas Nay und Daniel Brühl, der Fotograf Jim Rakete, der Journalist Stefan Aust, der Autor Michael Jürgs, die ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab sowie der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger.
Das diesjährige Programm:
Mittwoch, 24.08.2016: Die Bergkatze
Regie: Ernst Lubitsch
Drehbuch: Hanns Kräly und Ernst Lubitsch
Kamera: Theodor Sparkuhl
Produzent: Paul Davidson für Union-Film (UFA)
Darsteller: Pola Negri, Victor Janson, Paul Heidemann, Marga Köhler, Wilhelm Die-gelmann, Edith Meller, Hermann Thimig
Länge: 82 Min.
Musik: Trioglyzerin und die JazzCombo der Deutschen Oper Berlin
Leutnant Alexis, viel geliebter Frauenheld, wird auf die verschlafene Bergfestung Tossenstein strafversetzt. Auf dem Weg dorthin fällt er Räuberhauptmann Claudius in die Hände, der mit seiner Bande die Gegend unsicher macht. Claudius‘ Tochter Rischka, genannt „Die Bergkatze“, verliebt sich spontan in ein Bild des attraktiven Leutnants.
Eine Strafexpedition der Festungssoldaten gegen die Räuber verläuft desaströs, wird dem Kommandanten aber als Sieg verkauft. Der befreite Alexis lässt sich als Held feiern. Währenddessen brechen Rischka und ihre Räuber unerkannt in die Festung ein, räumen die Schränke leer und nehmen, als Soldaten verkleidet, an der großen Siegesfeier teil.
Als Belohnung für seinen erfolgreichen Schlag gegen die Räuberbande will der Festungskommandant Alexis seine Tochter Lilli zur Frau geben. Alexis ist wenig begeistert. Auch „Bergkatze“ Rischka soll von ihrem Vater an einen seiner Räuber verheiratet werden. Doch die temperamentvolle Rischka wehrt sich, sie möchte unbedingt Alexis…
Donnerstag, 25.08.2016: Unheimliche Geschichten
Regie: Richard Oswald
Drehbuch: Richard Oswald und Robert Liebmann, nach den Erzählungen „Die Erscheinung“ von Anselma Heine, „Die Hand“ von Robert Liebmann, „Die schwarze Katze“ von Edgar Allan Poe, „Der Selbstmörderklub“ von Robert Louis Stevenson und „Der Spuk“ von Richard Oswald
Kamera: Carl Hoffmann
Produzent: Richard Oswald für Richard Oswald-Film AG
Darsteller: Conrad Veidt, Anita Berber, Reinhold Schünzel
Länge: 99 Min.
Musik: Northern Lights um Frontmann und Schauspieler Jonas Nay
In einem Buchantiquariat erwachen um Mitternacht der Tod, der Teufel und eine Dirne zum Leben. Sie steigen von den Wänden, wo sie eingerahmt als Gemälde hingen und erzählen einander fünf Gruselgeschichten:
1. "Die Erscheinung": In einem Hotel verschwindet eine Frau spurlos. Die Hotelleitung wollte vertuschen, dass sie an der Pest gestorben ist.
2. "Die Hand": Die Hand eines Ermordeten verfolgt dessen Mörder aus dem Jenseits.
3. "Die schwarze Katze": Ein Mann bringt seine Frau um und mauert die Leiche im Keller ein. Eine versehentlich mit eingemauerte Katze verrät ihn.
4. "Der Selbstmörder-Klub": Ein Polizeikommissar gerät in einen Geheimbund, in dem derjenige, der die Todeskarte zieht, sterben muss.
5. "Der Spuk": Durch einen inszenierten Spuk vertreibt ein Mann seinen Nebenbuhler.
Am Ende verschwinden die drei Erzähler wieder, ziehen sich, erneut zu Gemälden erstarrt, an die Wände des Antiquariats zurück…
Freitag, 26.08.2016: Der Müde Tod
Regie: Fritz Lang
Drehbuch: Fritz Lang
Kamera: Erich Nitzschmann, Hermann Saalfrank, Fritz Arno Wagner
Produzent: Erich Pommer
Darsteller: Lil Dagover, Walter Jans-sen, Bernhard Goetzke u.a.
Länge: 105 Min.
Musik: DJ Raphaël Marionneau
Eine junge Frau bittet den Tod um das Leben ihres verstorbenen Geliebten. Er führt sie in einen Raum voller Kerzen. Es sind die Lebenslichter der Menschen, die dort brennen und verlöschen, sobald ein Leben zu Ende geht.
Drei sind schon weit heruntergebrannt. Wenn es ihr gelingt, nur eines vor dem Erlö-schen zu bewahren, erhält sie ihren Geliebten zurück. In drei visionären Episoden – sie spielen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten im Orient, im Italien der Renaissance und im kaiserlichen China – erlebt sie das Schicksal und Scheitern ihrer Liebe. Noch einmal gibt der Tod ihr eine Chance, wenn sie für das Leben des Geliebten ein anderes erhält. Doch auch das gelingt ihr nicht. Erst als sie sich selbst opfert, indem sie ein Kind aus den Flammen rettet, werden die Liebenden im Tod vereint.