Geboren am 1. Januar 1951 in Berlin
Jim Rakete begann bereits während seiner Schulzeit, als Fotoreporter für Tageszeitungen, Magazine und Agenturen zu fotografieren. Schwerpunkt war zunächst die Musikszene. Schon damals porträtierte er Stars wie Jimi Hendrix, Ray Charles, Mick Jagger und David Bowie. Von 1977 bis 1988 führte er in Berlin-Kreuzberg das Kreativlabor „Fabrik Rakete“. Hier entstanden nicht nur die Plattencover vieler Musiker der Neuen Deutschen Rockmusik, Jim Rakete übernahm auch das Management von Künstlern wie der Nina Hagen Band, Spliff, Nena, Die Ärzte und Interzone. 1988 gewann seine Liebe zur Fotografie, die das Zentrum seines kreativen Schaffens bildet, wieder die Oberhand. Seither hat er zahlreiche Größen der deutschen und internationalen Musik- und Filmbranche porträtiert, unter anderem Til Schweiger, Jürgen Vogel, Natalie Portman, Annett Louisan und Joe Jackson. In den 1990er Jahren pendelte er zwischen Hamburg und Los Angeles, fotografierte und drehte als Director of Photography Musikvideos und Werbespots, um 2001 nach Berlin zurückzukehren. Nachdem er hier für den Launch des Magazins „Cicero“ die Gelegenheit erhielt, sein großes Interesse für Menschen mit Politik zu verbinden, fotografierte er in dieser Zeit auch Politiker wie Frank-Walter Steinmeier, Franz Müntefering und Otto Schily. Neben Porträts nationaler und internationaler Stars der Musik-, Film- und Kunstbranche gehören inzwischen auch einige filmische Realisationen zu seinem umfangreichen Werk – so etwa der 2020 erschienene Dokumentarfilm „NOW“, der zugleich Raketes klimapolitisches Engagement abbildet und erneut einen Bogen zu seinem politischen Interesse schlägt. Doch auch im Dokumentarischen zeigt sich die Sehnsucht nach dem Künstlerischen. So sind ebenfalls Filme, u.a. über die Schauspielerin Iris Berben und ein Theaterfilm mit Susanne Wolff entstanden. Jim Rakete hat sich bis heute seinen „Schwarz-Weiß-Blick“ bewahrt, auch wenn er farbig fotografiert. Die Genauigkeit in der Komposition und eine frappierende Direktheit durchziehen sein Werk. Raketes Bilder sind längst Kunst geworden und finden sich in bedeutenden Sammlungen, wie dem Deutschen Filmmuseum in Frankfurt oder dem Museum Folkwang in Essen. Jim Rakete hat der Porträtfotografie in der Bundesrepublik neue Perspektiven verliehen. Dabei sorgt er bis heute dafür, dass der Mensch nicht zum Rohmaterial wird, das künstlich optimiert werden muss, sondern dass sein wirkliches Bild erscheint – einmalig, unverwechselbar und unvergesslich. Für diese Leistungen wurde ihm 2018 das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen.