RTL Group mit starkem Umsatzwachstum und Rekordgewinn
Die RTL Group hat die Geschäftszahlen des ersten Halbjahres 2021 vorgelegt. Danach stieg der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,7 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro. Das Adjusted EBITA erhöhte sich um 87 Prozent auf 483 Millionen Euro. Die Zahl der Streaming-Abonnenten legte zu, zudem gibt es deutliche Fortschritte beim Aufbau nationaler Cross-Media-Champions.
Der Gesamtumsatz der RTL Group ist im ersten Halbjahr 2021 um 13,7 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro gestiegen. Der Gesamtumsatz erhöhte sich organisch um 21,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres und um 2,1 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019. Im zweiten Quartal 2021 wuchs der Gesamtumsatz der RTL Group um 35,8 Prozent auf 1.610 Millionen Euro, der TV-Werbeumsatz stieg um 65,0 Prozent. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erhöhte sich das Adjusted EBITA um 87 Prozent auf 483 Millionen Euro; die Adjusted-EBITA-Marge stieg um 6,3 Prozentpunkte auf 16,0 Prozent, das Adjusted EBITA vor Streaming-Anlaufverlusten lag auf dem Niveau von 2019. Im ersten Halbjahr 2021 wurde ein Rekord-Konzernergebnis von 929 Millionen Euro dank starker operativer Leistung und Veräußerungsgewinnen erzielt.
Die Anzahl der zahlenden Abonnenten der Streaming-Dienste in Deutschland und den Niederlanden stieg um 72 Prozent auf mehr als drei Millionen. Der Streaming-Umsatz wuchs um 34 Prozent auf 107 Millionen Euro. Bedeutende Konsolidierungsschritte in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien zum Aufbau nationaler Cross-Media-Champions werden für die Aktionäre der RTL Group erheblichen Wert schaffen. Die RTL Group will ihr globales Produktionsgeschäft Fremantle organisch und durch Akquisitionen weiter ausbauen und strebt bis 2025 einen Gesamtjahresumsatz von drei Milliarden Euro an. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2021 wird angehoben: beim Konzernumsatz auf rund 6,5 Milliarden Euro (bisheriger Ausblick: 6,2 Milliarden Euro), beim Adjusted EBITA auf 1.050 Millionen Euro (bisheriger Ausblick: 975 Millionen Euro) und beim „Adjusted EBITA vor Anlaufverlusten der Streaming-Dienste“ auf rund 1.200 Millionen Euro (bisheriger Ausblick: 1.125 Millionen Euro).
Erstes Halbjahr: Finanz-Eckwerte stark gestiegen
Der Gesamtumsatz stieg in ersten Halbjahr 2021 um 13,7 Prozent auf 3.014 Millionen Euro (H1/2020: 2.652 Millionen Euro), vor allem aufgrund des starken Wachstums der TV-Werbeumsätze im zweiten Quartal 2021, von Fremantle und des Streaminggeschäfts. Der Gesamtumsatz stieg organisch um 21,5 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 und um 2,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. In der ersten Jahreshälfte 2021 gewannen die Senderfamilien der RTL Group in Frankreich, den Niederlanden, Ungarn und Kroatien Netto-TV-Werbemarktanteile. Die Groupe M6 und RTL Nederland verzeichneten höhere Zuschauermarktanteile, während der Marktanteil von RTL Deutschland leicht zurückging.
Der Gesamtumsatz stieg im zweiten Quartal 2021 um 35,8 Prozent auf 1.610 Millionen Euro (Q2/2020: 1.186 Millionen Euro), wobei die TV-Werbeumsätze um 65,0 Prozent auf 726 Millionen Euro zulegten (Q2/2020: 440 Millionen Euro) und damit über dem Niveau des zweiten Quartals 2019 (718 Millionen Euro) lagen. Der Streaming-Umsatz von TV Now und Videoland stieg um 33,8 Prozent auf 107 Millionen Euro (H1/2020: 80 Millionen Euro). Der Plattformumsatz wuchs um 3,4 Prozent auf 213 Millionen Euro (H1/2020: 206 Millionen Euro). Das Adjusted EBITA stieg um 87,2 Prozent auf 483 Millionen Euro (H1/2020: 258 Millionen Euro). Die Adjusted-EBITA-Marge lag bei 16,0 Prozent und damit 6,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (H1/2020: 9,7 Prozent). Das „Adjusted EBITA vor Anlaufverlusten der Streamingdienste“ lag auf dem Niveau von 2019.
Das Konzernergebnis stieg dank einer starken operativen Leistung und Veräußerungsgewinnen kräftig auf 929 Millionen Euro (H1/2020: 156 Millionen Euro). Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug 214 Millionen Euro (H1/2020: 336 Millionen Euro), die Operating Cash Conversion Rate lag bei 82 Prozent (H1/2020: 164 Prozent). Zum 30. Juni 2021 hatte die RTL Group einen Barmittelbestand von 173 Millionen Euro (31. Dezember 2020: Barmittelbestand von 236 Millionen Euro).
„Erheblicher Wert für die Aktionäre“
„Im ersten Halbjahr 2021 hat die RTL Group eine starke Performance gezeigt“, sagt Thomas Rabe, CEO der RTL Group. „Das Adjusted EBITA und das Konzernergebnis stiegen deutlich, getrieben von der Erholung der TV-Werbemärkte und dem Wachstum unseres Inhalte- und Streaming-Geschäfts. Dies führte in Verbindung mit einem aktiven Portfoliomanagement zu einem Rekordgewinn von 929 Millionen Euro. Nach der starken Leistung der RTL Group in den ersten sechs Monaten heben wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2021 an und erwarten nun ein Adjusted EBITA von rund 1.050 Millionen Euro sowie ein Adjusted EBITA vor Anlaufverlusten der Streaming-Dienste von rund 1.200 Millionen Euro. In den vergangenen Monaten haben wir deutliche Fortschritte bei der Umsetzung unserer National-Champions-Strategie gemacht. Bedeutende Schritte in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien werden einen erheblichen Wert für die Aktionäre der RTL Group schaffen und uns in eine starke Position im Wettbewerb mit den globalen Tech-Plattformen bringen. Darüber hinaus werden wir das Wachstum unseres Produktionsgeschäfts Fremantle beschleunigen – sowohl organisch als auch durch Akquisitionen – und streben bis 2025 einen Umsatz von drei Milliarden Euro an. Fremantle wird sich weiterhin auf die Bereiche der fiktionalen und non-fiktionalen Produktionen sowie zunehmend auch auf Dokumentationen konzentrieren. Die in diesem Jahr getätigten Übernahmen von Abot Hameiri, Eureka und Nent Studios waren bereits erste Schritte. Bei all diesen Veränderungen ist es an der Zeit, unsere Kernmarke RTL mit einer neuen Identität und klaren Grundsätzen neu zu positionieren. Wir werden RTL als Europas führende Unterhaltungsmarke stärken, die für positive Unterhaltung und unabhängigen Journalismus, aber auch für Inspiration, Energie und Haltung steht. Im Herbst werden wir TV Now in Deutschland in RTL+ umbenennen und im Jahr 2022 mit dem internationalen Roll-out beginnen.“
Stärkung der Kerngeschäfte – Schaffung nationaler Medienchampions
Fusion von RTL Deutschland und Gruner + Jahr (G+J): Die RTL Group hat bekanntgegeben, dass RTL Deutschland mit Bertelsmann die Übernahme der deutschen Magazingeschäfte und -marken von Gruner + Jahr vereinbart hat. Der Kaufpreis beträgt 230 Millionen Euro (ohne Barmittel und Schulden). G+J wird damit starke Marken wie „Stern“, „Brigitte“, „Geo“, „Capital“, „Schöner Wohnen“, „Eltern“ und „Art“ sowie seine umfassende journalistische Expertise einbringen. Der Abschluss der Transaktion ist für den 1. Januar 2022 vorgesehen.
Im März 2021 gab RTL Deutschland eine verbindliche Vereinbarung mit seinem ehemaligen Joint-Venture-Partner The Walt Disney Company über den Erwerb der ausstehenden 50 Prozent der Anteile an Super RTL bekannt. Die Transaktion wurde von den deutschen und österreichischen Wettbewerbsbehörden genehmigt und am 1. Juli 2021 abgeschlossen. Der Anteil der RTL Group an Super RTL beträgt seitdem 100 Prozent.
Im Mai 2021 gaben die Groupe TF1, die Groupe M6, die Groupe Bouygues und die RTL Group bekannt, dass sie Vereinbarungen unterschrieben haben, ab sofort exklusive Verhandlungen zur Fusion von Groupe TF1 und Groupe M6 aufzunehmen. Die geplante Kombination wurde jeweils einstimmig von den Verwaltungsräten der vier betroffenen Gruppen genehmigt. Im Juli 2021 unterzeichneten die Groupe Bouygues und die RTL Group nach den befürwortenden Stellungnahmen der französischen Arbeitnehmervertretungen die Verträge über den Zusammenschluss. Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt regulatorischer Bedingungen, insbesondere der Genehmigungen der zuständigen Behörden sowie der jeweiligen außerordentlichen Hauptversammlungen der Groupe TF1 und der Groupe M6. Der Abschluss der Transaktion ist bis Ende des Jahres 2022 vorgesehen.
Im Juni 2021 gaben die RTL Group und Talpa Network bekannt, dass sie Vereinbarungen unterzeichnet haben, um ihre Sender- und Mediengeschäfte in den Niederlanden zusammenzuführen. Im wachsenden Wettbewerb mit globalen Tech-Plattformen wird die Gruppe nach der Fusion verstärkt in lokale Inhalte, Technologie und Daten investieren und dem niederländischen Publikum ein möglichst breites Spektrum an hochwertigen Unterhaltungs- und zuverlässigen Informationsprogrammen bieten. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden und den jeweiligen Betriebsräten. Der Abschluss der Transaktion wird für die erste Jahreshälfte 2022 erwartet.
Im Juni 2021 gab die RTL Group bekannt, dass sie eine endgültige Vereinbarung über den Verkauf von RTL Belgium an die belgischen Medienunternehmen DPG Media und Groupe Rossel unterzeichnet hat. Die Transaktion – mit einem vorläufigen Gesamterlös von 250 Millionen Euro in bar – unterliegt der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden und wird voraussichtlich im vierten Quartal 2021 abgeschlossen.
Ausbau der Wachstumsgeschäfte
Am 30. Juni 2021 verzeichnete die RTL Group 3,045 Millionen zahlende Abonnenten für ihre Streaming-Dienste TV Now in Deutschland und Videoland in den Niederlanden – 72,1 Prozent mehr als im Vorjahrjahresvergleich (30. Juni 2020: 1,769 Millionen). Die Anzahl der zahlenden Abonnenten von TV Now stieg im Vergleich zum Vorjahr um 118,9 Prozent auf 2,029 Millionen (30. Juni 2020: 0,927 Millionen). Die strategische Partnerschaft mit der Deutschen Telekom – die Bündelung von TV Now Premium in Magenta TV – trug maßgeblich zum Wachstum bei. Die Anzahl der zahlenden Abonnenten von Videoland stieg im Vergleich zum Vorjahr um 20,7 Prozent auf 1,016 Millionen (30. Juni 2020: 0,842 Millionen).
Im März 2021 verkündeten RTL Deutschland und Sky Deutschland eine umfangreiche Partnerschaft in den Bereichen Streaming und Content. TV Now Premium ist seit Juni 2021 über eine Upselling-Option auf der Sky-Q-Plattform verfügbar. Im Rahmen der Partnerschaft sublizenziert Sky exklusiv an RTL Deutschland die Free-TV-Rechte an der Live-Übertragung vier ausgewählter Formel-1-Rennen für die Saisons 2021 und 2022.
Im Juni 2021 kündigten RTL Nederland und T-Mobile in den Niederlanden an, dass Videoland Teil des neuen ‚Unlimited & Entertainment‘-Angebots von T-Mobile sein wird. Mit diesem neuen Angebot erhalten Kunden Zugang zu Videoland Plus, Netflix Standard sowie unbegrenzte 5G-Daten, Anrufe und SMS im niederländischen T-Mobile-Netz zu einem attraktiven Preisvorteil.
Im Juli 2021 kündigte die Groupe M6 an, dass sie ihren werbefinanzierten Streamingdienst 6play ausbauen wird und mehr Originals, verschiedene internationale Filme und Formate sowie Spin-offs von Reality-Shows der Groupe-M6-Sender anbieten wird. Der Streaming-Dienst wird zudem Themenkanäle sowie Live-Sport auf dem neuen Kanal Le Live by 6play umfassen.
Fremantle, das globale Produktionsgeschäft der RTL Group, strebt bis 2025 einen Gesamtjahresumsatz von drei Milliarden Euro an. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die RTL Group erheblich in Fremantle investieren – sowohl organisch als auch durch Akquisitionen. Dies ist für alle Länder, sowohl im Bereich der fiktionalen und nicht-fiktionalen Produktionen sowie Dokumentationen geplant. Im Jahr 2021 hat Fremantle bereits drei Akquisitionen und Anteilsaufstockungen angekündigt: Im April 2021 hat Fremantle seinen Anteil an Abot Hameiri erhöht und hat damit einen der führenden Unterhaltungsproduzenten in Israel vollständig übernommen. Das Unternehmen steht hinter Shows wie Power Couple, Find Me Somebody To Love, Hear Me Love Me See Me und der Hitserie Shtisel. Abot Hameiri ist auch der israelische Produzent für globale Formate wie Got Talent, Survivor und The X Factor. Im Mai 2021 erhöhte Fremantle zudem seine Beteiligung an Eureka von 25 Prozent auf 51 Prozent. Eureka ist ein Produktionsunternehmen für Unterhaltungsinhalte in den USA und Australien und produziert Originals wie Holey Moley für ABC, Dating Around für Netflix und Pick, Flip & Drive für Facebook. Im Juli 2021 kündigte Fremantle die Übernahme von 12 Produktionslabels von Nent Studios in Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark an, die in den Bereichen der nicht-fiktionalen und fiktionalen Produktionen sowie Factual tätig sind. Zu den von einigen dieser Labels produzierten Inhalten gehören globale Formate, darunter The Farm, das bereits in 50 Ländern ausgestrahlt wurde. Die Transaktion steht unter Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden und soll im vierten Quartal 2021 abgeschlossen werden.
Als Teil des Wachstumsplans von Fremantle wurde im Mai 2021 eine neue Global Factual Division gegründet, um das Geschäft mit hochwertigen Dokumentationen deutlich auszubauen. Fremantle hat bereits die Produktion einer Reihe von hochwertigen Dokumentationen angekündigt, darunter Kingdom of Dreams, eine Geschichte, die in der Welt der Mode spielt und in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Misfits Entertainment für Sky produziert wird. Das internationale Fremantle-Distributionsgeschäft hat außerdem mehrere Dokumentationen im Jahr 2021 erworben, darunter die Dokumentation Day Zero über Wasserknappheit. In Deutschland kündigte die UFA im April 2021 den Start ihrer neuen Produktionseinheit UFA Documentary an. Zu den jüngsten Dokumentationen gehören Expedition Arktis, Der Große Fake – Die Wirecard-Story, Hannelore Kohl – Die erste Frau und Angela Merkel – Frau Bundeskanzlerin.
Ausblick
Die RTL Group hat ihren Ausblick für das Gesamtjahr 2021 angehoben. Dieser Ausblick geht davon aus, dass sich die Erholung der Wirtschaft von Covid-19 im Jahr 2021 fortsetzt, wenn die Impf-Programme weiter Fortschritte erzielen und keine neuen Lockdown-Maßnahmen ergriffen werden. Die RTL Group erwartet einen Umsatzanstieg auf rund 6,5 Milliarden Euro (bisherige Prognose: 6,2 Milliarden Euro). Darin enthalten sind unter anderem die Effekte aus der Entkonsolidierung von BroadbandTV (ab 28. Oktober 2020) und SpotX (ab 30. April 2021) sowie der Vollkonsolidierung von Eureka (ab 17. Mai 2021) und Super RTL (ab 1. Juli 2021). Die RTL Group erwartet für das Jahr 2021 einen Anstieg des Adjusted EBITA auf rund 1.050 Millionen Euro (bisherige Prognose: 975 Millionen Euro). Darin enthalten sind Anlaufverluste der Streaming-Dienste in Höhe von rund 150 Millionen Euro (unveränderte Prognose). Die Dividendenpolitik der RTL Group bleibt unverändert: Die RTL Group plant Ausschüttungen in Höhe von mindestens 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses für das Gesamtjahr, einschließlich der Barmittel-Anteile bei Veräußerungsgewinnen.
Ansprechpartner
Oliver Fahlbusch
RTL Group, Executive Vice President Communications & Investor Relations, Chairman Corporate Responsibility