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News | Düsseldorf, 02.11.2018

"Keep it simple!" – Kommunikationschefin Karin Schlautmann im Interview mit PR Report

Woran erkennt man einen schlechten Chef? Welche Fehler sollten Talente vermeiden? An welchen Defiziten arbeiten? In einer Serie des PR Report gibt es Rat von renommierten PR-Profis. Diesmal: Karin Schlautmann, Kommunikationschefin von Bertelsmann. Mit freundlicher Genehmigung von PR Report.

Karin Schlautmann, Leiterin der Bertelsmann Unternehmenskommunikation

Wenn ich heute 25 Jahre alt wäre, würde ich ...

... vieles wieder so machen: offen sein, Dinge ausprobieren und auf jeden Fall Grenzen überwinden. Ich hatte damals die Chance, direkt nach der Wiedervereinigung für eineinhalb Jahre in Sachsen zu arbeiten. Ein solches Gefühl von Aufbruch und neuen Möglichkeiten wünsche ich jedem Berufseinsteiger.

Der größte Fehler, den Berufsanfänger/Young Professionals in der Kommunikation machen können, ist ...

... nicht alle Kommunikationsformate, die die digitale und analoge Welt bieten, gleichermaßen ernst zu nehmen!

Ein Mitarbeiter begeistert sie, wenn ...

... er/sie mutig ist, neue Impulse mitbringt und diese auch umsetzt.

Mit Blick auf den Nachwuchs/Young Professionals: Wo/bei welchen Kompetenzen sehen Sie die größten Defizite?

Keine Defizite, aber Überraschungen bei jungen Kollegen/Innen: Alle Kommunikationsschritte basieren auf der Unternehmensstrategie, interne Botschaften, sind auch externe Botschaften. Lokalmedien gehören genauso in den Medienmix wie Instagram.

Welche Kompetenzen brauchen moderne Kommunikatoren unbedingt?

Schnelligkeit! Neugierde! Entschlossenheit!

Welche Kompetenzen haben im Vergleich zu vor zehn Jahren an Bedeutung verloren?

Keine – allerdings haben neue Kompetenzen an Bedeutung gewonnen: Digitalkompetenz und interkulturelles Verständnis.

Welche Kompetenzen kommen in der Kommunikation niemals aus der Mode?

Glaubwürdigkeit und Sorgfalt.

Digitale Kompetenzen braucht heute jeder. Was heißt Digitalkompetenz eigentlich konkret?

Digitale Kanäle kennen, zielgenau einsetzen und Botschaften jeweils entsprechend anpassen.

Müssen moderne Kommunikationsprofis (künftig) programmieren können?

Das kann gut sein – aber das alleine ist noch keine Botschaft, oder Geschichte. Storytelling ist und bleibt Kern unserer Aufgabe.

Welche Aufgaben in der Kommunikation werden künftig von Maschinen/Künstlicher Intelligenz erfüllt?

Alles, was repetitiver Natur ist. Künstliche Intelligenz wird auch Kommunikation verändern, wir nutzen sie bereits mit unseren Angeboten: beim Bertelsmann-Alexa-Skill oder bei internen Video-Clips mit dem israelischen Start-up Wibbitz.

Eine Fähigkeit, die ein moderner Kommunikator unbedingt braucht, aber an der Universität nicht lernt:

Keep it simple!

Einen schlechten Chef erkennt man an ...

... seinem Feedback-Verhalten, ebenso wie einen guten.