„Einfach ein Glücksfall“: Premiere für „Where’s Wanda?“
Der Streamingdienst Apple TV+ hat seine erste deutschsprachige Serie von UFA Fiction produzieren lassen. „Wo ist Wanda?“ („Where’s Wanda?“) mit Heike Makatsch, Axel Stein und Lea Drinda in den Hauptrollen feierte in der vergangenen Woche in Berlin ihre Premiere. Die Serie steht ab heute weltweit bei Apple TV+ zum Abruf bereit. Im Interview mit Bertelsmann erläutert UFA-Fiction-Produzentin Nataly Kudiabor, was das Besondere an der „Dark Comedy“ ist.
„Where’s Wanda?“, die erste deutschsprachige Original-Serie des Streamingdienstes Apple+, feierte in der vergangenen Woche ihre Premiere in Berlin. Die achtteilige „Dark Comedy“, produziert von UFA Fiction, startet heute mit den ersten beiden Episoden. Jeden Mittwoch erscheint dann eine weitere Folge. Zur Premiere im Delphi Filmpalast kamen die Darstellerinnen und Darsteller Heike Makatsch, Axel Stein, Lea Drinda, Leo Simon, Nikeata Thompson, Palina Rojinski und Kostja Ullmann sowie der Creator, Autor und Executive Producer Oliver Lansley, die UFA-Fiction-Produzent:innen Nataly Kudiabor und Sebastian Werninger, Regisseur und Exeutive Producer Christian Ditter, der Regisseur Tobi Baumann und die Sängerin und Songwriterin Alice Merton.
„Where’s Wanda?“ erzählt die Geschichte von Dedo und Carlotta Klatt (Axel Stein und Heike Makatsch), die verzweifelt nach ihrer vor Monaten spurlos verschwundenen Tochter Wanda (Lea Drinda) suchen. Weil die Polizei versagt, nimmt die Familie die Sache selbst in die Hand und besorgt sich mit Hilfe ihres technikbegeisterten Sohnes Ole (Leo Simon) Überwachungsgeräte. Als Angestellte einer Elektrofirma getarnt, verwanzen sie zunächst ihre Nachbarschaft und dann den halben Vorort. Dabei stellt sich heraus, dass ihre Nachbarinnen und Nachbarn hinter verschlossenen Türen nicht die sind, die sie zu sein vorgeben. In weiteren Rollen sind Devid Striesow („Im Westen nichts Neues“), Jasmin Shakeri („The Magic Flute“) und Joachim Król („Der bewegte Mann“) zu sehen.
Über die erste UFA-Produktion für Apple+ sprach Bertelsmann mit der Produzentin Nataly Kudiabor.
Nataly, was hat dich an der Geschichte so überzeugt, dass du das Projekt als Produzentin übernommen hast? Welche Möglichkeiten beziehungsweise Freiheiten hattest du in der Umsetzung?
Nataly Kudiabor: Manchmal ist es so, dass man von einem Projekt gefunden wird. So war es bei „Where’s Wanda?“, das über den Regisseur und Autor Zoltan Spirandelli zu uns kam und das mich aufgrund des universellen Themas „Wie weit würdest du gehen, um dein Kind zu retten?“ sofort angesprochen hat. Das war einfach ein Glücksfall, bei dem ich recht schnell meine Kolleg:innen Debora Rosenthal und Thomas Laue im Development an meiner Seite hatte sowie später Sebastian Werninger und Oliver Ossege bei der Umsetzung: einfach ein Dream-Team. Die Zusammenarbeit mit Apple TV+ war sehr bereichernd, und es ist natürlich auch für die eigene Arbeit ein Geschenk, mit jemandem wie Jay Hunt arbeiten zu dürfen, die schon herausragende Serien wie „Sherlock“ oder „Luther“ verantwortet hat.
Wie unterscheidet sich die Serie von anderen Krimi- und Mystery-Formaten, die wir bisher gesehen haben?
Nataly Kudiabor: „Where’s Wanda?“ ist ein Genre-Mix, eine „Dark Comedy“, die einen ganz besonderen Ton hat. Es gibt große ehrliche Gefühle, Liebe, Schmerz und Trauer, aber eben auch überraschende sehr witzige Storytwists, die einen zum Lachen bringen. „It is a rollercoaster!“, wie die englischen Kolleg:innen sagten!
Apple TV+ hat einen internationalen Fokus. Welche Bedeutung hat es für dich, die erste deutsche Serie auf dieser Plattform zu realisieren, und welche Chancen siehst du dadurch für die deutsche Film- und Serienlandschaft?
Nataly Kudiabor: Es ist natürlich immer toll, der oder die Erste zu sein, weil man eine besondere Aufmerksamkeit genießt. Aber wir sind uns der Verantwortung bewusst. Wir hoffen sehr, dass „Where’s Wanda?“ auch bei einem internationalen Publikum gut funktionieren wird, weil es, wie oben beschrieben, universelle Themen erzählt. Und vielleicht können wir wie die erfolgreichen Formate meiner UFA-Kolleg:innen wie „Deutschland 83/86/89“ oder „Maxton Hall – Die Welt zwischen uns“, die international hervorragend funktioniert haben, beweisen, dass Deutsche neben Drama eben auch Humor können und somit Türen für weitere deutsche Produktionen öffnen.
„Where’s Wanda?“ ist eine Produktion der Fremantle-Tochter UFA Fiction. Creator, Autor und Executive Producer ist der von der Royal Television Society nominierte Oliver Lansley („Flack“). Produzent:innen ist neben Nataly Kudiabor Sebastian Werninger. Co-Creator von „Where’s Wanda?“ ist Zoltan Spirandelli („Vaya con dios“); die Serie basiert auf einer von ihm geschriebenen Geschichte. Regie führen die preisgekrönten und von der Kritik gelobten Filmemacher Christian Ditter („How To Be Single“) und Tobi Baumann („Faking Hitler“). Ditter fungiert außerdem als Executive Producer.