„Blaues Sofa Gütersloh“: Pinar Atalay berichtet aus ihrem Leben
Am vergangenen Sonntag nahm die RTL-Moderatorin Pinar Atalay in der vollbesetzten „Skylobby“ des Gütersloher Theaters auf dem „Blauen Sofa“ Platz und stellte im Rahmen der „Lesestadt Gütersloh“ ihr Buch „Schwimmen muss man selbst“ vor.
Die Geschichte vom „Arbeiterkind mit türkischen Wurzeln, aufgewachsen in einem ostwestfälisch-lippischen Dorf, die Journalistin und Moderatorin wurde, die den Deutschen zur besten Sendezeit einen guten Abend wünscht“ zog am vergangenen Sonntagabend die Gäste in der vollbesetzten Skylobby des Theaters Gütersloh in den Bann. Auf dem „Blauen Sofa Gütersloh“ hatte nämlich die RTL-Moderatorin Pinar Atalay Platz genommen, die dort aus ihrem neuen Buch „Schwimmen muss man selbst“ vortrug und den begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer auch Einblicke in ihr Leben gab. Das ausverkaufte „Blaue Sofa“, fand im Rahmen der erfolgreichen Veranstaltungsreihe „Lesestadt Gütersloh“ statt und wurde von Bertelsmann in Zusammenarbeit mit den „Kultur Räume Gütersloh“ organisiert.
Pinar Atalay, 1978 geboren, wuchs als Tochter einer Arbeiterfamilie im Extertal in Ostwestfalen-Lippe auf. Bekannt wurde sie vor allem durch die Hauptnachrichten im NDR Fernsehen, den Polittalk „Phoenix Runde“ und das ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus“. Sie moderierte als erste Frau mit türkischen Wurzeln die ARD-„Tagesthemen“. Seit August 2021 ist Pinar Atalay Top-Journalistin und Moderatorin bei RTL, wo sie die Nachrichtenformate und die politische Berichterstattung mitgestaltet. Unter anderem moderierte sie das erste Triell der Kanzlerkandidat:innen. Im Gespräch mit Moderator Thorsten Jantschek berichtete die frisch gebackene Buchautorin auf dem „Blauen Sofa Gütersloh“ nun über ihren ungewöhnlichen Aufstieg zur bekannten Journalistin. Dabei war es für sie nach eigener Auskunft eine Premiere: Zum ersten Mal las sie live vor Publikum aus ihrem beim Penguin Verlag erschienenen Buch. Das Gütersloher Publikum zeigte sich von Anfang an begeistert von der unterhaltsamen und zugleich ernsten Art der Journalistin und dankte es ihr mit vielen Lachern und lang anhaltendem Applaus.
„Nicht auf Migrationsgeschichte reduziert werden“
Der Hintergrund ihrer persönlichen Geschichte ist eher ernsterer Natur. Denn Herkunft ist für Pinar Atalay mehr als das Geburtsland oder der Geburtsort. Herkunft sei für sie zum Beispiel auch das soziale Umfeld, in dem man aufwächst. „Ich wollte nicht auf meine Migrationsgeschichte reduziert werden“, erklärte sie dem Gütersloher Publikum. „Ich werde oft gefragt, wie ich es ‚geschafft habe‘, was anders war bei mir.“ Vieles habe sich natürlich ergeben, sagt sie. So habe sie zum Beispiel das Gymnasium besucht, weil ihre Freundinnen dort ebenfalls hingingen, und zum Radio, weil ihr es in ihrer selbst gegründeten Boutique in Lemgo nicht reichte, nur zuzuhören.Am Beispiel ihres eigenen Werdegangs und durch Interviews mit Persönlichkeiten wie der „First Lady“ Elke Büdenbender, dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet oder der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, hat Pinar Atalay gezeigt, wie Erfolg trotz einer Herkunft aus der sogenannten „Arbeiterklasse“ möglich ist. Nach ihren Worten sind dafür Menschen hilfreich, die jemanden an die Hand nehmen, ohne zu bemitleiden. In ihrem Buch reist Pinar Atalay auch zu Personen aus ihre eigenen Vergangenheit zurück. Sie führt Gespräche mit ihrem Schullehrer und ihrer Reitlehrerin. Diese Gespräche lagen ihr besonders am Herzen, berichtete sie auf dem „Blauen Sofa“.
Ein Vorbild möchte sie jedoch nicht sein, betonte sie, sondern eher inspirieren und Kindern mit einem ähnlichen Hintergrund wie ihrem zeigen, was möglich ist, Stichwort: Chancengleichheit. Denn oft sei es nicht die Migrationsgeschichte, die viele am Aufstieg hindere, sondern das soziale Umfeld in der „Arbeiterklasse“. Kinder aus solchen Umfeldern müssten ermutigt werden, ihr Potenzial auszuschöpfen, so die Journalistin. Dafür brauche es neben Förderung und politischen Veränderungen auch Selbstvertrauen und Willen, einen eigenen Weg einzuschlagen. Aus ihrem Buch wird zudem klar: Pinar Atalay ist Fleiß wichtig. Dieses Wort benutze sie häufig in ihrem Buch, sagte sie.
Das „Blaue Sofa Gütersloh“ mit Pinar Atalay war Abschluss und einer der Höhepunkte der am 28. Oktober gestarteten und von Bertelsmann zum vierten Mal geförderten „Lesestadt Gütersloh“ mit Lesungen zahlreicher Autor:innen – darunter auch viele von Penguin-Random-House-Verlagen – und weiteren bunten Aktionen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe fanden rund 30 Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet statt. „Das Blaue Sofa Gütersloh“ fand bereits zum achten Mal statt. Vor Pinar Atalay begeisterten bereits Bestseller-Autor:innen wie Dörte Hansen, Wladimir Kaminer, Elke Heidenreich und zuletzt Roland Kaiser das Gütersloher Publikum.
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