Pressemitteilung

Pressemitteilung | Berlin, 22.03.2016

Bertelsmann mit Gewinnsprung auf 1,1 Mrd. Euro und neuer Konzernstruktur

  • Umsatz erreicht mit 17,1 Mrd. Euro höchsten Wert seit 2007
  • Operating EBITDA legt um 111 Mio. Euro auf 2,49 Mrd. Euro zu
  • Konzernergebnis vor Beteiligungsverkäufen auf Allzeithoch
  • Fortschritte bei Strategieumsetzung verbessern Wachstumsprofil nachhaltig
  • Künftige Konzernstruktur mit acht Unternehmensbereichen; separater Ausweis von BMG, Bertelsmann Education Group und Bertelsmann Investments

Die strategische Transformation von Bertelsmann zahlt sich aus: Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz, Operating EBITDA und Konzernergebnis auf die höchsten Werte seit Jahren gesteigert. Auch das Wachstumsprofil wurde weiter verbessert.

Die gestiegene Bedeutung wachstumsstarker Geschäfte spiegelt sich in einer neuen Konzernstruktur mit acht statt bisher fünf eigenständigen Unternehmensbereichen wider: Die RTL Group, Penguin Random House, Gruner + Jahr sowie BMG formen das Mediengeschäft des Konzerns. Dienstleistungen bieten Arvato sowie die Bertelsmann Printing Group. Die Bertelsmann Education Group umfasst die Geschäfte im dritten Segment Bildung. In der neuen Division Bertelsmann Investments werden die mehr als 100 Start-Up-Beteiligungen der Plattformen Bertelsmann Asia Investments (BAI), Bertelsmann Brazil Investments (BBI), Bertelsmann India Investments (BII) sowie Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI) gebündelt. In dieser Struktur wird Bertelsmann erstmals zum Halbjahr 2016 berichten.

Im vergangenen Jahr legte der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten von Bertelsmann um 2,8 Prozent auf 17,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 16,7 Mrd. Euro) zu, den höchsten Wert seit 2007. Neben positiven Wechselkurseffekten trugen hierzu die strategischen Transaktionen der vergangenen Jahre bei: Der Ausbau der Digitalgeschäfte bei der RTL Group und Gruner + Jahr wirkte sich ebenso positiv aus wie die Expansion der Wachstumsplattformen Finanzdienstleistungen, BMG und Bildung. Auch die TV-Aktivitäten in Deutschland und den Niederlanden entwickelten sich gut. Zugleich wurden strukturell rückläufige Geschäfte weiter zurückgeführt.

Das Operating EBITDA von Bertelsmann erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr um 4,7 Prozent bzw. 111 Mio. Euro auf 2,49 Mrd. Euro, den höchsten Wert seit 2006 (Vorjahr: 2,37 Mrd. Euro). Das Ergebnis spiegelt positive Wechselkurseffekte, ein Rekordergebnis der Mediengruppe RTL Deutschland sowie ein starkes Bestsellergeschäft bei Penguin Random House wider. Auch einige Dienstleistungsgeschäfte von Arvato sowie BMG und der Online-Bildungsanbieter Relias Learning trugen zum Ergebnisanstieg bei. Die EBITDA-Marge übertraf mit 14,5 Prozent (Vorjahr: 14,2 Prozent) noch einmal das hohe Niveau des Vorjahres.

Signifikant verbesserte Bertelsmann sein Konzernergebnis: Es stieg um mehr als 90 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 572 Mio. Euro), den höchsten Wert seit 2006. Bereinigt um außerordentliche Ergebnisse aus Beteiligungsverkäufen erreichte das Konzernergebnis damit einen Rekordwert. Gründe für die positive Entwicklung sind das höhere operative Ergebnis sowie geringere negative Sondereinflüsse als im Vorjahr.

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, erklärte: „2015 war ein sehr gutes Jahr für Bertelsmann. Das erste Mal seit acht Jahren liegt unser Umsatz wieder bei über 17 Milliarden Euro, und beim Operating EBITDA haben wir einen der besten Werte der Bertelsmann-Geschichte erreicht. Lässt man Ergebnisse aus Beteiligungsverkäufen außer Acht, hat Bertelsmann zudem nie zuvor ein so hohes Konzernergebnis erzielt wie 2015. Seit 2012 treiben wir konsequent die Transformation von Bertelsmann voran – unter anderem durch Investitionen von insgesamt mehr als drei Milliarden Euro in Digital- und Wachstumsgeschäfte.“

Thomas Rabe betonte, dass Bertelsmann 2015 in allen vier strategischen Stoßrichtungen – Stärkung der Kerngeschäfte, digitale Transformation, Ausbau von Wachstumsplattformen und Expansion in Wachstumsregionen – deutlich vorangekommen sei.

So wurden die Kerngeschäfte unter anderem durch den weiteren Ausbau der Senderfamilien bei der RTL Group gestärkt. Die Gruppe war außerdem mit diversen Produktionen, darunter der UFA Fiction-Serie „Deutschland 83“, international erfolgreich. Bei Penguin Random House konnte die Integration inzwischen weitgehend abgeschlossen werden. Die Verlage der Gruppe erzielten auf allen Kontinenten kreative Erfolge; zu den meistverkauften Büchern gehörten der Debütroman „The Girl on The Train“ von Paula Hawkings sowie „Grey“, das neue Buch von E L James. Gruner + Jahr platzierte insbesondere in Deutschland zahlreiche neue Zeitschriftentitel erfolgreich am Markt, darunter „Stern Crime“, „National Geographic Traveler“ und „Barbara“. Die Dienstleistungstochter Arvato hat seit Sommer eine neue Führungsstruktur und wurde auf die wachsenden Dienstleistungsgeschäfte Customer Relationship Management, Supply Chain Management, Finanzdienstleistungen, IT Solutions und Digital Marketing ausgerichtet. Seit Januar des laufenden Jahres sind die Druckgeschäfte von Bertelsmann gebündelt in der neu geschaffenen Bertelsmann Printing Group, der größten Druckereigruppe Europas. Parallel veräußerte Bertelsmann zwei Druckereien in Spanien und schloss das deutsche Clubgeschäft. Das konzernweite Programm zur Ergebnisverbesserung der Kerngeschäfte wurde fortgesetzt.

Große Fortschritte erzielte Bertelsmann dabei, seine Präsenz und Reichweite in der digitalen Welt zu erhöhen. Die Video-on-Demand-Angebote, Web-Produktionen und -Kanäle sowie Multichannel-Netzwerke der RTL Group verzeichneten 2015 insgesamt 105 Milliarden Onlinevideo-Abrufe – ein Zuwachs von 188 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies macht die RTL Group zu einem der vier international führenden Anbieter. Penguin Random House erweiterte sein E-Book-Angebot auf mehr als 110.000 Titel. Gruner + Jahr baute sowohl sein Portfolio an E-Magazinen, reichweitenstarken mobilen Angeboten und Apps als auch die digitale Werbevermarktung aus. Arvato erzielte als Dienstleister für Unternehmen aus den Bereichen IT, Hightech und E-Commerce weiteres Wachstum. Die verschiedenen Unternehmen und Redaktionen von Bertelsmann erreichen über ihre Social-Media-Kanäle inzwischen kumuliert rund 1,2 Mrd. Follower auf Twitter, Facebook, Google+ und YouTube.

Erfolgreich gestaltete sich auch der Ausbau der Wachstumsplattformen von Bertelsmann, insbesondere im Bildungsgeschäft: Durch den Einstieg beim Hochschuldienstleister HotChalk und einer Aufstockung der Beteiligung an Udacity, einem Online-Bildungsanbieter für Technologie, ist Bertelsmann nun in allen Zielsegmenten im Bildungssektor vertreten. Der 2014 erworbene Online-Bildungsanbieter Relias Learning wuchs sowohl organisch als auch akquisitorisch. Seit September vergangenen Jahres sind die Bildungsgeschäfte in der Bertelsmann Education Group gebündelt. Die RTL-Group-Tochter Fremantle Media erwarb mehrere Produktionsgesellschaften, darunter das italienische Unternehmen Wildside. Arvato stärkte seinen Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen durch den Erwerb einer Beteiligung am brasilianischen Finanzdienstleister Intervalor. BMG expandierte durch Zukäufe von Labels und Katalogen sowie neue Künstler-Signings; insbesondere das „Recorded Music“-Geschäft wurde weiter ausgebaut. Mit Janet Jacksons neuem Album „Unbreakable“, das in Partnerschaft mit Jacksons Label Rhythm Nation veröffentlicht wurde, landete die Bertelsmann-Tochter im vergangenen Jahr ihre erste Nummer eins in den Billboard Top 200 US-Charts.

Auch seine geschäftlichen Aktivitäten in Wachstumsregionen erweiterte Bertelsmann im vergangenen Jahr. In China investierte der Fonds Bertelsmann Asia Investments (BAI) in insgesamt 18 neue Start-Ups. Auch BMG baute seine Präsenz auf dem chinesischen Musikmarkt aus. In Brasilien gelang der Einstieg in das Bildungsgeschäft: Bertelsmann Brazil Investments (BBI) beteiligte sich am Corporate Training-Anbieter Affero Lab und legte zusammen mit der Investmentgesellschaft Bozano Investimentos einen Fonds auf, der in Bildungsunternehmen investieren wird. In Indien erwarb das Multichannel-Netzwerk BroadbandTV eine Mehrheitsbeteiligung an „YoBoHo“, einem indischen Produzenten und Anbieter von Videoinhalten insbesondere für Kinder. Des Weiteren beteiligte sich Bertelsmann India Investments (BII) am E-Commerce Dienstleister Kartrocket und investierte erneut in Pepperfry, einen Online-Marktplatz für Möbel, sowie in den Musik-Streamingdienst Saavn.

Durch die erfolgreiche Umsetzung seiner Strategie erhöhte Bertelsmann den Umsatzbeitrag besonders wachstumsstarker Geschäfte im vergangenen Jahr auf 28 Prozent (2011: 20 Prozent). Der Umsatzanteil strukturell rückläufiger Geschäfte ging dagegen in den vergangenen vier Jahren von 16 Prozent auf rund fünf Prozent zurück. Mittelfristig soll der Beitrag wachstumsintensiver Geschäfte zum Konzernumsatz auf 40 Prozent ausgebaut werden.

Der fortgeführte Geschäftsausbau resultierte auch 2015 in einem hohen Investitionsvolumen: Einschließlich übernommener Finanzschulden investierte Bertelsmann im vergangenen Jahr 1,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,6 Mrd. Euro), darunter insbesondere für die Anteilserwerbe an HotChalk und Udacity sowie in das TV-Produktionsgeschäft. Dazu kamen Zukäufe von Musikfirmen und -katalogen sowie Filmrechtepaketen.

Aufgrund des signifikant gestiegenen Konzernergebnisses erhöhten sich auch das Eigenkapital von Bertelsmann deutlich auf 9,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,4 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte 41,2 Prozent (Vorjahr: 38,9 Prozent).

Die Nettofinanzschulden erhöhten sich auf 2,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,7 Mrd. Euro) im Wesentlichen aufgrund einer Aufstockung in Höhe von 650 Mio. Euro des durch den Bertelsmann Pension Trust e.V. treuhänderisch verwalteten Planvermögens. Die weiter gefassten wirtschaftlichen Schulden reduzierten sich dagegen zum 31. Dezember 2015 auf 5,6 Mrd. Euro nach 6,0 Mrd. Euro im Vorjahr. Der bereinigte Operating Free Cash Flow betrug 1,56 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,71 Mrd. Euro).

Die Mitarbeiter werden an den erzielten Erfolgen beteiligt: Sie erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen in Höhe von insgesamt 95 Mio. Euro (Vorjahr: 85 Mio. Euro).

Für den Bertelsmann Genussschein 2001 (ISIN DE0005229942) werden voraussichtlich am 10. Mai 2016 gemäß den Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent auf den Grundbetrag ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den Genussschein 1992 (ISIN DE0005229900) wird bei 7,99 Prozent (Vorjahr: 5,93 Prozent) liegen.

Thomas Rabe: „Bertelsmann wird seinen Expansionskurs auch im laufenden Jahr fortsetzen, um noch wachstumsstärker, digitaler und internationaler zu werden. Mit der neuen Struktur ist Bertelsmann dafür bestens aufgestellt – wir werden unser hohes Tempo beibehalten und weiter in unsere Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsgeschäfte investieren. Für 2016 rechnen wir mit einem höheren Umsatz und einer weiterhin hohen operativen Profitabilität. Im kommenden Jahr streben wir erneut ein Konzernergebnis an, das die Milliarden-Grenze übersteigt. Mittelfristig wollen wir außerdem einen Umsatz von rund 20 Milliarden Euro erreichen.“

Weitere Eckwerte:

Sondereinflüsse
Die Sondereinflüsse reduzierten sich im Geschäftsjahr 2015 auf -191 Mio. Euro nach -619 Mio. Euro im Vorjahr, als unter anderem Belastungen aus einer Wertberichtigung auf die TV-Aktivitäten der RTL Group in Ungarn sowie Restrukturierungsaufwendungen, Wertberichtigungen und Veräußerungsverluste im Zuge des Rückbaus der Druckgeschäfte sowie der Club- und Direktmarketinggeschäfte enthalten waren. Einzelne Beteiligungen im Bildungsgeschäft wurden transaktionsbedingt ergebniswirksam aufgewertet.

Cashflow
Im Berichtszeitraum wurde ein Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,60 Mrd. Euro generiert (Vorjahr: 1,52 Mrd. Euro). Der nachhaltige, um Einmaleffekte bereinigte Operating Free Cash Flow betrug 1,56 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,71 Mrd. Euro), die bereinigte Cash Conversion Rate lag bei 83 Prozent (Vorjahr: 97 Prozent).

Bilanzsumme
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2015 erhöhte sich auf 22,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 21,6 Mrd. Euro). Die liquiden Mittel lagen mit 1,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro) auf dem Niveau des Vorjahres. Das Eigenkapital stieg auf 9,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,4 Mrd. Euro), dadurch erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 41,2 Prozent (Vorjahr: 38,9 Prozent).

Investitionen
Die Gesamtinvestitionen einschließlich übernommener Finanzschulden betrugen
1,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,6 Mrd. Euro). Im vergangenen Geschäftsjahr wurden unter anderem Anteile am Online-Bildungsdienstleister HotChalk sowie einem Online-Bildungsanbieter für Technologie, Udacity, erworben. Das Gros weiterer Investitionen entfiel auf Sachanlagen bei Arvato, den Erwerb von Filmrechten bei der RTL Group sowie von Musikkatalogen bei BMG.

Mitarbeiter
Zum Ende des Geschäftsjahres beschäftigte der Konzern weltweit 117.249 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 absolvierten 1.217 Menschen eine Berufsausbildung in den inländischen Bertelsmann-Unternehmen.

Unternehmensbereiche
RTL Group
Europas führender Unterhaltungskonzern verzeichnete einen positiven Geschäftsverlauf und steigerte 2015 sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis. Der Umsatz der RTL Group wuchs um 3,8 Prozent auf 6,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,8 Mrd. Euro), was insbesondere auf die gute Entwicklung der europäischen Werbemärkte, den starken Ausbau des Digitalgeschäfts und positive Währungseinflüsse zurückzuführen ist. Das Operating EBITDA legte im Berichtszeitraum um 1,6 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro) zu. Ein deutlich höherer Ergebnisbeitrag der Mediengruppe RTL Deutschland und von RTL Hungary konnte Rückgänge im Produktionsgeschäft von Fremantle Media überkompensieren. Die EBITDA-Marge betrug im Berichtsjahr 22,5 Prozent (Vorjahr: 23,0 Prozent). Die RTL Group beschäftigte zum Jahresende 12.258 Mitarbeiter.

Die europäischen TV-Werbemärkte, in denen die RTL Group aktiv ist, legten 2015 durchweg zu oder blieben stabil. Besonders Deutschland verzeichnete Zuwächse, wobei die Mediengruppe RTL sich besser als der Gesamtmarkt entwickelte. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis erreichten erneut Rekordwerte. Dazu trug neben steigenden Werbeeinnahmen auch ein wachsendes Distributionsgeschäft bei. Der Hauptsender RTL Television blieb in der Primärzielgruppe trotz leicht rückläufiger Zuschauerzahlen weiterhin klarer Marktführer.

Die französische Groupe M6 verzeichnete vor dem Hintergrund des Verkaufs der E-Commerce-Plattform Mistergooddeal im Vorjahr und geringerer Erlöse im Homeshopping-Geschäft einen moderaten Rückgang beim Umsatz und ein leicht niedrigeres Operating EBITDA. Die Sendergruppe konnte ihren Zuschauermarktanteil in Summe steigern. In den Niederlanden erzielte RTL Nederland unter anderem dank wachsender Distributionserlöse einen höheren Umsatz; das operative Ergebnis blieb stabil. Die deutliche Führung in der Zuschauergunst konnte RTL Nederland weiter ausbauen.

Die Produktionstochter Fremantle Media steigerte ihren Umsatz primär dank positiver Wechselkurseffekte. Das operative Ergebnis war unter anderem aufgrund geringerer Ergebnisbeiträge aus dem Format „American Idol“ und erhöhter Investitionen in neue Formate rückläufig. Internationale Erfolge erzielte das Unternehmen beispielsweise mit der für RTL Television produzierten Serie „Deutschland 83“, die im Berichtsjahr in die USA und nachfolgend in zahlreiche weitere Länder verkauft werden konnte.

Die RTL Group investierte weiterhin in ihre drei strategischen Säulen Sender-, Inhalte- und Digitalgeschäft und lancierte 2015 vier neue lineare TV-Sender: Im März gingen in Kroatien drei thematische Pay-TV-Sender an den Start, im September der Nachrichtenkanal

RTL Z in den Niederlanden. Das Produktionsgeschäft wurde ausgebaut: Fremantle Media erwarb unter anderem Anteile an den Produktionsfirmen Full Fat TV und Naked Entertainment in Großbritannien, Wildside in Italien, Fontaram und Kwaï in Frankreich sowie No Pictures Please in den Niederlanden. Damit stärkte Fremantle Media die kreative Vielfalt des Unternehmens in den Genres Scripted, Unterhaltung und Factual.

Die Digitalumsätze der RTL Group wuchsen um 72 Prozent und überschritten die Schwelle von 500 Mio. Euro; ihr Anteil am Gesamtumsatz verdoppelte sich im Berichtszeitraum auf acht Prozent. Die Anzahl der Onlinevideo-Abrufe auf den Angeboten der RTL Group erreichte 105 Milliarden – ein Zuwachs von 188 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Unternehmen des im Juni gegründeten RTL Digital Hub – v. a. BroadbandTV, StyleHaul und SpotX – steigerten ihre Umsätze jeweils deutlich um hohe zweistellige Raten.

Penguin Random House
Die weltweit führende Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House steigerte sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2015 deutlich. Der Umsatz stieg in stabilen Märkten dank positiver Wechselkurseffekte um 11,8 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,3 Mrd. Euro), das Operating EBITDA legte kräftig um 23,2 Prozent auf 557 Mio. Euro (Vorjahr: 452 Mio. Euro) zu. Dahinter standen außer den genannten Wechselkurseffekten Einsparungen aus der inzwischen weitgehend abgeschlossenen Integration der zum 1. Juli 2013 zusammengeführten Geschäfte von Penguin und Random House sowie ein starkes Bestsellergeschäft. Die EBITDA-Marge betrug 15,0 Prozent (Vorjahr: 13,6 Prozent). Die Buchverlagsgruppe, deren Anteile mit Ausnahme des vollständig zu Bertelsmann gehörenden deutschen Geschäfts zu 53 Prozent von Bertelsmann und zu 47 Prozent von Pearson gehalten werden, beschäftigte zum Jahresende 10.582 Mitarbeiter.

Zu den nachgefragtesten Veröffentlichungen des Jahres zählte Paula Hawkins’ Debütroman „Girl on the Train“, von dem Penguin Random House im englisch- und deutschsprachigen Raum mehr als sieben Millionen Exemplare in allen Formaten – gedruckt, E-Book oder Hörbuch – absetzte. „Grey“, der neue Roman von E L James aus der Reihe „Fifty Shades“, wurde in Englisch, Deutsch und Spanisch 8,5 Mio. Mal verkauft. Im Kinder- und Jugendbuchbereich waren insbesondere Titel von Dr. Seuss mit insgesamt 10,8 Millionen verkauften Exemplaren und „Diary of a Wimpy Kid: Old School“ von Jeff Kinney mit 1,2 Millionen verkauften Exemplaren erfolgreich.

In den USA platzierten die Verlage von Penguin Random House 584 Print- und E-Book-Titel auf den Bestsellerlisten der „New York Times“, davon 79 auf Platz eins. Neben Büchern wie „Rogue Lawyer“ von John Grisham, „The Life-Changing Magic of Tidying Up“ von Marie Kondo und „Between the World and Me“ von Ta-Nehisi Coates waren zahlreiche Kinder- und Jugendbücher erfolgreich, darunter „Paper Towns“ von John Green sowie neue Romane von James Dashner und Rick Yancey. Umsatz und Ergebnis lagen über Vorjahr.

Penguin Random House UK wuchs profitabel. Die dortigen Verlage stellten 211 Titel auf den Bestsellerlisten der „Sunday Times“, davon 31 auf Platz eins. Zu den nachgefragtesten Veröffentlichungen zählten auch hier „Grey“ von E L James und „Girl on the Train“ von Paula Hawkins, Belletristik von Harper Lee und Jeff Kinneys „Diary of a Wimpy Kid: Old School“.

Die Penguin Random House Grupo Editorial verzeichnete eine Erholung der Geschäfte im nach wie vor volatilen spanischen Markt; in Lateinamerika wurden ebenfalls Zuwächse erzielt. Bestseller waren unter anderem „Hombres buenos“ von Arturo Pérez-Reverte, „El amante japonés“ von Isabel Allende sowie „El mundo azul“ von Albert Espinosa. Bei der Integration der im Vorjahr übernommenen spanisch- und portugiesischsprachigen Verlagsaktivitäten von Santillana Ediciones Generales wurden signifikante Fortschritte erzielt.

Die Verlagsgruppe Random House in Deutschland steigerte den Umsatz, erreichte einen Rekord beim operativen Ergebnis und entwickelte sich damit besser als der Markt. Zu den meistverkauften Titeln gehörten „Die Betrogene“ von Charlotte Link und „Altes Land“ von Dörte Hansen.

Penguin Random House baute in allen Märkten das Digitalgeschäft weiter aus; in den USA war der E-Book-Absatz indessen von neuen Verkaufskonditionen im Handel gekennzeichnet. Die Verlagsgruppe trennte sich im Berichtsjahr von der Self-Publishing-Einheit Author Solutions und vom australischen Onlinebuchhändler Bookworld.

Autoren von Penguin Random House gewannen prestigeträchtige Auszeichnungen, darunter den Pulitzer Prize für Biographie für „The Pope and Mussolini“ von David I. Kertzer und den Man Booker Prize für „A Brief History of Seven Killings“ von Marlon James.

Gruner + Jahr
Gruner + Jahr setzte im Geschäftsjahr 2015 die strategische Transformation zu einem führenden Haus der Inhalte fort. Bedingt durch Veräußerungen und die Endkonsolidierung der Geschäfte in Asien im Vorjahreszeitraum sowie die allgemeine Entwicklung im Anzeigenmarkt verzeichnete G+J einen um 12 Prozent verringerten Umsatz von 1,54 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,75 Mrd. Euro). In den Kernmärkten Deutschland und Frankreich legten die Umsätze der Digitalaktivitäten hingegen weiter zu. Infolge der insgesamt sinkenden Umsatzerlöse sowie anhaltend hoher Aufwendungen für den Ausbau der Digitalgeschäfte ging das Operating EBITDA um 22,9 Prozent auf 128 Mio. Euro (Vorjahr: 166 Mio. Euro) zurück. Die EBITDA-Marge betrug 8,3 Prozent (Vorjahr: 9,5 Prozent). G+J beschäftigte zum Jahresende 13.245 Mitarbeiter.

Im November 2015 wurde entschieden, die Arvato-Tochter Medienfabrik ab 1. Januar 2016 Gruner + Jahr zuzuordnen, um zusammen mit G+J Corporate Editors den größten Content-Communication-Anbieter in Deutschland zu schaffen. G+J erwarb zum Jahresende das auf Schüler- und Studierendenmarketing spezialisierte Start-up Employour.

G+J Deutschland verzeichnete angesichts eines deutlich rückläufigen Print-Anzeigengeschäfts einen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Vertriebserlöse entwickelten sich aufgrund einer Print-Offensive und angepasster Copypreise gegen den Markt stabil. G+J investierte sowohl in die Erweiterung seines Zeitschriften-Portfolios („Barbara“, „Brigitte Wir“, „Stern Crime“, „National Geographic Traveler“) als auch in digitale Aktivitäten. So erwarb das Unternehmen u. a. den auf Geschenkideen spezialisierten E-Commerce-Anbieter Danato und übernahm die Food-Plattform Delinero vollständig. Mit dem niederländischen Start-up Blendle schloss G+J eine strategische Partnerschaft. G+J stellte zudem Investitionsmittel und Medialeistung im Volumen von insgesamt 50 Mio. Euro bereit, um in Start-ups und Innovationen zu investieren. Daneben wurden erste Projekte aus dem Innovationslabor Greenhouse realisiert. G+J EMS baute seine Position als Premium-Crossmedia-Vermarkter aus. Das Unternehmen wuchs u. a. dank innovativer Native-Advertising-Produkte, sogenannter Programmatic- und Word-of-Mouth-Kampagnen.

Die Motorpresse Stuttgart verzeichnete vor allem durch den Verkauf des Frankreichgeschäfts geringere Umsätze, das Ergebnis verbesserte sich aber dank Kostenmaßnahmen. Die sächsische DDV Mediengruppe verzeichnete dank gut laufender Neugeschäfte und höherer Vertriebserlöse mehr Umsatz, das Ergebnis ging infolge der Einführung des Mindestlohns zurück.

Der Umsatz der internationalen Geschäfte konnte 2015 organisch gesteigert werden, war insgesamt aber rückläufig. In Frankreich steigerte die G+J-Tochter Prisma Media den Umsatz leicht, das Operating EBITDA ging trotz eines stark wachsenden Digitalgeschäfts leicht zurück. Erfolgreich entwickelte sich insbesondere der Videovermarkter Advideum. Die Aktivitäten in Österreich blieben in Umsatz und Ergebnis unter Vorjahr. Der österreichische Pressemarkt war weiter stark unter Druck, was sich auch in der Entwicklung der Verlagsgruppe News widerspiegelt. Im Anzeigengeschäft gewann die Gruppe aber Marktanteile hinzu. Die Aktivitäten von Gruner + Jahr in China entwickelten sich analog zur verminderten Wachstumsdynamik in China deutlich rückläufig; seit Ende 2014 werden die Geschäfte von Boda nur noch at-equity konsolidiert.

Das spanische Geschäft verzeichnete im Ergebnis dank Kostenmaßnahmen einen deutlichen Aufwärtstrend und war erstmals seit 2010 wieder profitabel. G+J Niederlande wies eine weitgehend stabile Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Aus dem italienischen Markt zog sich G+J aufgrund mangelnder strategischer Perspektiven zum 1. Juli 2015 durch Verkauf des 50-prozentigen Anteils am Joint Venture Gruner + Jahr/Mondadori zurück.

Auch 2015 wurden zahlreiche Journalisten und Autoren von G+J für ihre Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet.

Arvato
Der international tätige Dienstleister Arvato verzeichnete im Geschäftsjahr 2015 ein moderates Umsatzwachstum und einen leichten Anstieg beim operativen Ergebnis. Der Umsatz wuchs sowohl akquisitorisch als auch organisch und legte insgesamt um 4,0 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 4,7 Mrd. Euro) zu. Trotz konjunktureller Herausforderungen in einzelnen Märkten und Anlaufkosten für neue Projekte stieg das Operating EBITDA um 2,6 Prozent auf 394 Mio. Euro (Vorjahr: 384 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge betrug damit 8,1 Prozent nach 8,2 Prozent im Vorjahr. Arvato beschäftigte zum Jahresende 72.457 Mitarbeiter.

Im Juli wechselte die Führung von Arvato. Der Unternehmensbereich wird seither von einer Geschäftsleitung um Fernando Carro als CEO geführt. Die Sparten-CEOs der drei großen Solution Groups Customer Relationship Management (CRM), Supply Chain Management (SCM) und Financial Solutions rückten in das Group Management Committee von Bertelsmann auf. Die Druck- und Replikationsgeschäfte von Arvato wurden mit Wirkung zum 1. Januar 2016 in die neu gegründete Bertelsmann Printing Group überführt, die Kommunikationsagentur Medienfabrik der Bertelsmann-Tochter Gruner + Jahr zugeordnet. Damit ist Arvato auf die wachstumsstarken Dienstleistungsgeschäfte fokussiert.

Umsatz und Ergebnis der Solution Group CRM stiegen im Geschäftsjahr deutlich. Dabei setzte das Geschäft seine Transformation vom telefonischen Kunden-Service hin zu umfassenden digitalen Kommunikationsdienstleistungen weiter fort. In den Branchen Healthcare und IT/Internet konnte die Solution Group CRM wichtige neue Kunden gewinnen.

Die Solution Group SCM baute 2015 sowohl in Deutschland als auch international bestehende Kundenbeziehungen aus; Umsatz und Ergebnis legten leicht zu. Positive Impulse kamen dabei aus den US-Geschäften, dem strategischen Wachstumsfeld E-Commerce-Dienstleistungen sowie Lösungen für die Gesundheitsbranche.

Die Solution Group Financial Solutions legte im Berichtszeitraum beim Umsatz zu, das operative Ergebnis blieb auf hohem Niveau stabil. Gestützt wurde dies vor allem durch eine positive Geschäftsentwicklung in den skandinavischen und deutschsprachigen Ländern. Durch die zum 1. Juni 2015 erworbene 40-prozentige Beteiligung an dem brasilianischen Finanzdienstleister Intervalor gelang zudem der Einstieg in den lateinamerikanischen Markt.

Die Nachfrage nach Dienstleistungen der Solution Group IT rund um die Themenfelder Anwendungsentwicklung und Systemintegration war auch im Berichtsjahr 2015 konstant hoch. Überlagert wurde diese Entwicklung durch hohe Set-Up-Kosten in einem Großprojekt sowie einen Geschäftsrückgang in den USA. Im Umsatz legten die IT-Geschäfte zu, beim Ergebnis gaben sie leicht nach. Im Bereich Digital Marketing wurde 2015 die Transformation der bestehenden Geschäfte weiter vorangetrieben.

Die Druckgeschäfte von Arvato gaben in Umsatz und Ergebnis leicht nach. Durch weitere Investitionen wurde die Technologieführerschaft gefestigt. Die Umsätze in der Speichermedienreplikation gingen erwartungsgemäß zurück; in den USA stellte Arvato seine Replikationsaktivitäten zum Jahresende ein.

Be Printers
Die im Unternehmensbereich Be Printers gebündelten europäischen Tiefdruckaktivitäten und internationalen Offset- und Digitaldruckereien von Bertelsmann gaben im Geschäftsjahr 2015 sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis nach. Der Umsatz von Be Printers sank 2015 um 25,5 Prozent auf 742 Mio. Euro (Vorjahr: 996 Mio. Euro). Das Operating EBITDA verringerte sich um 26,6 Prozent auf 47 Mio. Euro (Vorjahr: 64 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge betrug 6,3 Prozent nach 6,4 Prozent im Vorjahr. Be Printers beschäftigte zum Jahresende 3.415 Mitarbeiter.

Hintergrund für diese Entwicklung waren vor allem Desinvestitionen in Südeuropa sowie ein marktbedingter operativer Geschäfts-rückgang im europäischen Tiefdruckmarkt. Auch der Technologiewandel hin zu mehr Offset- und Digitaldruck sowie sinkende Auflagen bei Zeitschriften, Katalogen und Print-Werbung belasteten den Umsatz im Tiefdruckgeschäft. Zugleich konnten bestehende Verträge mit großen Verlagshäusern wie G+J, Klambt und Axel Springer in Europa sowie mit Sony Entertainment in den USA verlängert werden.

Im Dezember 2015 übernahm Be Printers die verbleibenden 25,1 Prozent an der Druckerei-Gruppe Prinovis vom bisherigen Mitgesellschafter Axel Springer. Die Konzernmutter Bertelsmann fasste in der Folge ihre bei Arvato und Be Printers angesiedelten Offset- und Tiefdruckaktivitäten zum 1. Januar 2016 unter dem Dach der Bertelsmann Printing Group zusammen und schuf damit den größten Druckereiverbund Europas. Auch verschiedene kleinere Medien- und Dienstleistungsgeschäfte sowie das Replikationsgeschäft wurden dem neuen Unternehmensbereich zugeordnet.

Für Be Printers lag der Schwerpunkt 2015 weiterhin auf einem Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit bei Qualität und Kosten. Im Zuge der Konzentration auf Kernmärkte zog sich das Unternehmen im Berichtszeitraum aus Spanien zurück: Die Druckereien Rotocobrhi in Madrid und Eurohueco in Barcelona wurden im April 2015 an den britischen Druckinvestor Walstead Capital verkauft.

Der europäische Tiefdrucker Prinovis erweiterte mit dem Start des Regelbetriebs zweier Offsetdruckmaschinen am Standort Dresden seine Angebotspalette in Richtung kleinerer Auflagen, zusätzlicher Formate und kurzfristigerer Zeitpläne. Aufgrund insgesamt niedrigerer Auftragsvolumina verbuchte Prinovis gegenüber dem Vorjahr jedoch deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis.

Die US-Druckereien von Be Printers sahen sich mit sinkenden Marktpreisen im Segment Buchdruck konfrontiert, konnten dies aber durch eine Ausweitung des Geschäfts mit innovativen Printprodukten auf neue Branchen mehr als ausgleichen.

Corporate Investments/Corporate Center
Der Bereich Corporate Investments, der alle operativen Aktivitäten von Bertelsmann auf Konzernebene umfasst, entwickelte sich im Geschäftsjahr 2015 positiv: Umsatz und operatives Ergebnis wurden deutlich gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich um 22,4 Prozent auf 624 Mio. Euro (Vorjahr: 510 Mio. Euro) und das Operating EBITDA um 82 Prozent auf 80 Mio. Euro (Vorjahr: 44 Mio. Euro). Dazu trugen die fortgesetzte Expansion des Musikunternehmens BMG sowie der Ausbau des Bildungsgeschäfts bei.

Die EBITDA-Marge betrug 12,8 Prozent nach 8,6 Prozent im Vorjahr. Bei Corporate Investments waren zum Jahresende 4.654 Mitarbeiter beschäftigt.

Bertelsmann erzielte im Berichtsjahr wesentliche Fortschritte beim Aufbau des neuen Geschäftsfeldes Bildung. Das Unternehmen erhöhte seine Beteiligung am Online-Bildungsanbieter Udacity und wurde größter Anteilseigner von HotChalk, einem Online-Bildungsdienstleister in den USA. Die Marktposition von Relias Learning wurde durch die Übernahme des E-Learning-Anbieters RediLearning gestärkt. Gemeinsam mit weiteren Bildungsgeschäften des Konzerns sind diese Unternehmen seit September in der neu gegründeten Bertelsmann Education Group, die ihre operative Arbeit zum 1. Januar 2016 aufnimmt, gebündelt. In Brasilien beteiligte sich Bertelsmann an Affero Lab, einem führenden B2B-Anbieter von Weiterbildung.

BMG wuchs weiter im Bereich Recordings sowie im Management audiovisueller Inhalte, ebenso wie im Publishing-Geschäft mit den Übernahmen des Rock- und MetalLabels Rise Records, des Pop-Labels S-Curve Records sowie des Labels Atmosphériques in Frankreich. Ferner erwarb BMG die Verse Music Group, die Rechtekataloge von Minder Music sowie den Buddy-Holly-Katalog in den USA. Mit Dave Stewart, Janet Jackson, Silbermond, Katie Melua und Emerson Lake & Palmer kamen namhafte Künstler neu hinzu. In China schloss BMG einen umfassenden digitalen Distributionsvertrag mit Alibaba. Im Oktober führte Janet Jackson mit „Unbreakable“ die „Billboard Top 200“-Charts an und bescherte BMG damit das erste Nummer-eins-Album in den USA.

Der Investmentfonds BDMI, der sich an Digitalfirmen vor allem in den USA beteiligt, und der auf zukunftsträchtige Firmen in China spezialisierte Fonds BAI erwarben mehrere neue Beteiligungen. In Brasilien legte Bertelsmann gemeinsam mit Bozano Investimentos einen neuen Fonds auf, der sich auf Bildungsunternehmen, insbesondere im Bereich Gesundheitswesen, fokussiert. In Indien wurden die Beteiligungen an Pepperfry, dem führenden Onlinemarktplatz für Möbel, und am Musik-Streamingdienst Saavn ausgebaut.

Der Club Bertelsmann stellte seine Geschäftstätigkeit im deutschsprachigen Raum zum Jahresende wie geplant ein.

Das Corporate Center unterstützte 2015 die Umsetzung der Konzernstrategie entlang der vier strategischen Stoßrichtungen. Zudem wurde im Rahmen des Programms Operational Excellence der Aufbau eines weltweiten Netzwerkes von Accounting Shared Services Centers vereinbart. Die weltweite Koordination sowie Teile der deutschlandweiten Buchhaltungsdienstleistungen sollen künftig maßgeblich vom Standort Rheda aus erfolgen. Ein Arbeitsschwerpunkt des Corporate Center war darüber hinaus die Integration der Arvato-Stabsfunktionen sowie von Teilen der G+J-Stäbe in die Konzernzentrale. Vorangetrieben wurde auch der Aufbau des Zentralvorstandsbereiches Personal mit den Schwerpunkten Bildung und Talentmanagement.

Zahlen im Überblick (in Mio. Euro)

  2015 2014
Konzernumsatz 17.141 16.675
Operating EBITDA der Bereiche
Corporate Center/Konsolidierung
Operating EBITDA aus fortgeführten Aktivitäten
2.561
-76
2.485
2.444
-70
2.374
Sondereinflüsse -191 -619
Finanzergebnis -230 -295
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten
1.451
-346
1.105
854
-286
568
Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten 3 4
Konzernergebnis 1.108 572
 
Investitionen (inkl. übernommener Finanzschulden)

 
1.281
 
1.601
  Stand
31.12.2015
Stand
31.12.2014
Wirtschaftliche Schulden 5.609 6.039

Die Vergleichszahlen der Vorperiode wurden angepasst.

Bereich Umsatz   Operating EBITDA  
(in Mio. Euro) 2015 2014 2015 2014
RTL Group
Penguin Random House
Gruner + Jahr
Arvato
Be Printers
Corporate Investments
6.029
3.717
1.538
4.847
742
624
5.808
3.324
1.747
4.662
996
510
1.355
557
128
394
47
80
1.334
452
166
384
64
44
Summe der Bereiche 17.497 17.047 2.561 2.444
Corporate/Konsolidierung -356 -372 -76 -70
Summe Konzern 17.141 16.675 2.485 2.374

Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit 117.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 17,1 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmergeist. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern.