Arvato kooperiert mit Roboter-Spezialist Nomagic
Im Rahmen seiner ganzheitlichen Automatisierungsstrategie setzt der Supply-Chain- und E-Commerce-Dienstleister Arvato am Standort Dortmund künftig die Robot-Item-Pick-Lösung „justPick“ des polnischen Roboter-Spezialisten Nomagic ein. Das System soll bei der Kommissionierung von Einzelartikel-Bestellungen aus dem vollautomatischen Autostore-Lager zum Einsatz kommen.
Arvato verstärkt den gezielten Einsatz von Robotern in seinen Logistikzentren. Nach der bereits erfolgreichen Implementierung von mehreren roboter-gestützten Palettier- und Depalettier-Anwendungen an verschiedenen Standorten setzt der Supply-Chain- und E-Commerce-Dienstleister als nächsten Schritt seiner ganzheitlichen Automatisierungsstrategie nun die Robot-Item-Pick-Lösung „justPick“ des polnischen Roboter-Spezialisten Nomagic ein.
Am Standort Dortmund betreibt Arvato auf 30.000 Quadratmetern Fläche ein Vertriebszentrum für mehrere Kunden aus der Modebranche. Dort wird im Zuge des Pilotprojektes „Autostore Port Picking“ (ASPP) der „justPick“-Robot von Nomagic für die Kommissionierung von Einzelartikel-Bestellungen aus dem vollautomatischen Autostore-Lager zum Einsatz kommen. Vorgesehen ist, dass nach der erfolgreichen Pilotierung weitere Roboter folgen und am Autostore-System in Dortmund kommissionieren sollen. Aktuell betreibt Arvato bereits zehn Autostore-Systeme weltweit und sieht daher großes Potenzial für die weitere Skalierung der Roboterlösung. Weitere Anwendungen an Shuttle-Lager-Arbeitsplätzen und bei der Taschensorter-Beladung sind ebenfalls in Planung.
„Das autonome Roboter-System versetzt uns bei entsprechender Skalierung in die Lage, durch das kontinuierliche Abarbeiten von Kundenaufträgen – insbesondere während Spät- und Nachtschichten – flexibler und mit kürzeren Durchlaufzeiten auf die Anforderungen unserer Kunden zu reagieren“, sagt Axel Mayer, President Lifestyle Fashion & Sports bei Arvato.
Lösungen mit hohem Maß an Modularität und Flexibilität
Am Standort Dortmund geht Arvato mit der automatischen Bereitstellung der Ware durch das Autostore-System und dem automatischen Kommissionieren durch den Roboter einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem vollautomatisierten Order-Fulfillment-Prozess. „Nomagic war der einzige Lieferant, der ohne Veränderung der bestehenden Infrastruktur sowohl den Pick-Prozess für das Order-Fulfillment als auch den Returns-Replenishment-Prozess abbilden konnte“, erklärt Christoph Echelmeyer, Vice President Operations und Leiter des Standortes. Mit dem ‚justPick‘-Robot werden also nicht nur die Bestellungen der Kunden ausgeführt, sondern es wird die Autostore-Anlage auch wieder aufgefüllt.“
Alle Automatisierungslösungen, egal ob im Bereich Robotik, „Goods-2-Person“, Fahrerlose Transportsysteme (FTS) oder Verpackung, konzipiert Arvato nach Möglichkeit nicht als Einzellösung, sondern immer im Kontext der eigenen „Warehouse Automation Toolbox (WAT)“. „Wir legen großen Wert auf Lösungen mit einem hohen Maß an Modularität und Flexibilität. Dieser Ansatz wird zusätzlich durch unsere hohe Diversifizierung und Aufstellung in unterschiedlichsten Geschäftsbereichen wie Hightech, Healthcare und Consumer Products mit ihrer Vielzahl an unterschiedlichen Artikeln getrieben. Aus unserer Sicht zahlt die ‚justPick‘-Lösung von Nomagic in besonderem Maße auf diese Punkte ein“, erläutert Markus Billmann, Senior Expert Process Automation und Future Warehouse Team bei Arvato. Nomagic habe Arvato durch eine Vielzahl von bereits implementierten Systemen überzeugen können, die sehr nah an dem Anwendungsfall des Pilotprojektes und der weiteren Folgeprojekte liegen, so Billmann.
Ausgestattet ist der „justPick“-Roboter mit einem Gripper-Tool-Changer, der den selbstständigen Wechsel von unterschiedlichen Saug- und Greifwerkzeugen während des Behälterwechsels am Carousel-Port des Autostore-Systems ermöglicht. Dies erhöht einerseits den möglichen Durchsatz des Systems, da Stillstand- oder Leerlaufzeiten effektiv minimiert werden. Andererseits erhöht es hardwareseitig die Anzahl der greifbaren Artikel, was sich positiv auf die Zukunftssicherheit und Skalierung des Systems im Sinne einer Drittverwendungsfähigkeit auswirkt. „Diese Flexibilität ist uns in dem dynamischen Umfeld, in dem wir als 3PL-Dienstleister agieren, enorm wichtig“, betont Markus Billmann.