GRI 401 Beschäftigung 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I, III, VI |
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145.000 Mitarbeiter:innen in rund 50 Ländern setzen sich täglich für den Erfolg, das Wachstum und die kontinuierliche Weiterentwicklung von Bertelsmann ein. Der Verantwortung für seine Mitarbeiter:innen misst das Unternehmen seit Generationen eine besondere Bedeutung bei. Bertelsmann will ein Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter:innen schaffen, das auf Partizipation und Partnerschaft setzt.
Um als Arbeitgeber für eine vielfältige Belegschaft attraktiv zu sein, Beschäftigte langfristig zu binden und im Wettbewerb zu bestehen, fördert Bertelsmann die Entwicklung seiner Mitarbeiter:innen und schafft die Voraussetzungen sowohl für faire Arbeitsbedingungen als auch für ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld. Hierzu zählen insbesondere Freiraum, Vertrauen und Respekt. Dieser Anspruch gilt für Bertelsmann weltweit und ist dabei unter sehr unterschiedlichen sozialen, wirtschaftlichen, regulatorischen und kulturellen Voraussetzungen einzulösen.
Hinzu kommt, dass Mitarbeiter:innen aller Generationen bei ihrem Arbeitgeber zunehmend Wert auf sinnstiftendes Tun legen. Wer für zukünftige Mitarbeiter:innen attraktiv sein will, muss der Erwartung nach einem übergeordneten Unternehmenssinn, einem „Sense of Purpose“, entsprechen – denn nur Menschen, die sich mit dem Unternehmen, seinen Werten und seinen strategischen Zielen identifizieren, treiben deren Umsetzung aktiv voran und sorgen dafür, dass das Unternehmen seine Ziele erreicht. Dies gilt umso mehr in Zeiten des Wandels.
Bertelsmann will seinen Mitarbeiter:innen faire Rahmenbedingungen für ihre Arbeit bieten. Neben dem Schutz von Menschen- und Persönlichkeitsrechten zählen insbesondere die partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Beschäftigten und ihren Vertretungen, hohe Arbeitsplatzsicherheit, materielle Gerechtigkeit, flexible Arbeitsformen sowie ein gerechter Umgang mit freien und externen Dienstleistern zu den Schlüsselthemen bei der Gestaltung fairer Arbeitsbedingungen.
Motivierte Mitarbeiter:innen stellen die wichtigste Ressource für den Unternehmenserfolg von Bertelsmann dar und sind unabdingbar für Kreativität und Unternehmertum. Auf diesem – in der Unternehmensverfassung und den Bertelsmann Essentials festgeschriebenen – Selbstverständnis fußen die Vorstandsrichtlinien zur Personalarbeit bei Bertelsmann. Ergänzende Regelungen werden durch den Bertelsmann Code of Conduct, den für alle Mitarbeiter:innen gültigen Verhaltenskodex, getroffen (siehe GRI 102-16 ).
Der Personalvorstand steuert die Personalarbeit (Human Resources, HR) im Sinne des Gesamtkonzerns. Er leitet das Zentrale Personalwesen, das ihn bei Koordinationsaufgaben und bei der Gestaltung relevanter personalpolitischer Themenfelder unterstützt. Dabei arbeitet der Personalvorstand eng mit den Personalchef:innen der Unternehmensbereiche zusammen. Zu seinen wesentlichen Aufgabenschwerpunkten gehören die Festlegung der strategischen HR-Agenda, die Ausrichtung der Führungskräfte- und Talententwicklung auf die strategischen Wachstumsprioritäten des Konzerns, die Re- und Upskilling- sowie Learning-Aktivitäten der Bertelsmann University, die Standardisierung und IT-Unterstützung von Personalprozessen sowie die Weiterentwicklung von Corporate Responsibility (CR) und der Unternehmenskultur.
Um in der dezentralen Organisation stringente Abläufe sicherzustellen, ist die Personalfunktion bei Bertelsmann nach einem „Dotted-Line“-Konzept, das heißt durch ergänzende fachliche Berichts- und Weisungsbeziehungen, organisiert. Konzernweite Personalthemen können so entsprechend den Entscheidungen des gesamten Vorstands umgesetzt werden.
Für die Personalarbeit bei Bertelsmann spielt ferner der Austausch in Gremien eine wichtige Rolle:
- Das HR Committee gestaltet die grundsätzlichen Aspekte der Personalarbeit im Interesse des Gesamtkonzerns. Dessen Mitglieder sind die Personalchef:innen der Unternehmensbereiche, die fachlich an den Personalvorstand berichten sowie Inhaber:innen von Leitungspositionen der Zentralen Personalabteilung.
- Die HR Country Coordination Meetings dienen der bereichsübergreifenden Koordination in einer Region und sorgen für die Umsetzung konzernweiter HR-Initiativen. Mitglieder sind die Personalleiter:innen der größten bzw. mitarbeiterstärksten Konzerngesellschaften des jeweiligen Landes.
- Die Nomination & Compensation Committees der Unternehmensbereiche und des Corporate Center entscheiden über die Umsetzung der Vergütungs- und Besetzungspolitik in ihrem Zuständigkeitsbereich.
Die Verantwortung für die Gewährleistung fairer Arbeitsbedingungen liegt dezentral bei der Geschäftsleitung der Firmen vor Ort. Bereichsübergreifend setzt Bertelsmann Rahmenbedingungen, um dieser Verantwortung nachzukommen. Hierbei sind auch Kollektivregelungen (z. B. Konzernbetriebsvereinbarungen) und themenspezifische Vorstandsrichtlinien, beispielsweise die zur Vergütung und zum Einsatz von Fremdpersonal, handlungsleitend. Zudem beschäftigen sich verschiedene Formate, wie die Bertelsmann-Konzerndialogkonferenz in Deutschland oder eine internationale, bereichsübergreifende Arbeitsgruppe mit der Weiterentwicklung von Themen wie Partnerschaftskultur und faire Arbeitsbedingungen. Als zentraler Ansprechpartner für die verschiedenen Gremien zur Vertretung von Mitarbeiter:innen-Interessen begleitet der Personalvorstand von Bertelsmann diese Formate bzw. steht ihnen vor.
Für Bertelsmann gelten außerdem internationale Übereinkommen zum Schutz von Menschenrechten und fairen Arbeitsbedingungen, wie die allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die UN-„Free & Equal“-Standards, die ILO-Kernarbeitsnormen, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen und die Selbstverpflichtung des Unternehmens zum UN Global Compact (siehe GRI 102-12 ).
Vergütungsfragen sind bei Bertelsmann integraler Bestandteil fairer Arbeitsbedingungen. Das Vergütungssystem soll dabei eine markt-, funktions- und leistungsgerechte Entlohnung unter Berücksichtigung geschäftsspezifischer Eigenheiten gewährleisten. In zahlreichen in- und ausländischen Tochtergesellschaften bestehen, nach lokalen Anforderungen ausgestaltete, betriebliche bzw. divisionale Erfolgs- und Gewinnbeteiligungsmodelle. Im Jahr 2021 wurden weltweit insgesamt 88 Millionen Euro an Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen ausgeschüttet.
Die Teilhabe an Entscheidungsprozessen und die Gewährleistung größtmöglicher Freiräume tragen zur Loyalität und Zufriedenheit der Beschäftigten maßgeblich bei. Dazu gehört auch, den Mitarbeiter:innen räumlich und zeitlich flexible Arbeitsformen anzubieten, um sie bei der Vereinbarung von Berufsleben und privaten Interessen zu unterstützen. Ergebnis- statt präsenzorientierte Arbeitszeitmodelle sind – auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise – mittlerweile sehr weit verbreitet. Bertelsmann hat im Jahr 2021 eine konzernweite Grundhaltung zu New Work entwickelt, kommuniziert und ein bereichsübergreifendes Austauschformat aufgesetzt.
Die Flexibilitätsanforderungen einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt führen auch dazu, dass Wissen und Expertise von außen zugekauft werden müssen, will man den Bedürfnissen der Kund:innen in Hochphasen zufriedenstellend nachkommen. Dabei greift das Unternehmen auf Personaldienstleister zurück und beschäftigt neben den Festangestellten auch externe Arbeitskräfte, wo die Eigenheit der Aufgaben dies erfordert. Als Externe definiert Bertelsmann Personen, die als Selbstständige für das Unternehmen, für Dienstleister, Beratungen oder infolge der Arbeitnehmer:innen-Überlassung als Leiharbeitnehmer:innen bei einer Konzerngesellschaft tätig sind. Der Einsatz und die Beschäftigung von Externen müssen in Übereinstimmung mit den Unternehmenswerten erfolgen. Die Vorstandsrichtlinie zum Einsatz von Externen verpflichtet zu Standardprozessen, die die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherstellen. Dies wird um den Supplier Code of Conduct ergänzt, der auch die Dienstleister dazu verpflichtet (siehe GRI 102-16 ).
Im Jahr 2021 wurden im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) strategische Stoßrichtungen für faire Arbeitsbedingungen festgelegt und Maßnahmen abgeleitet. Dazu zählen die weitere Entwicklung eines konzernweiten Ansatzes für faire Arbeitsbedingungen und zur Achtung der Menschenrechte, die Weiterentwicklung der Erhebungsprozesse zur Identifikation menschenrechtlicher Risiken und der kontinuierliche Wissensaufbau bezüglich dieser Themen.
GRI 401-1 Neu eingestellte Angestellte und Angestelltenfluktuation
GRI 402 Arbeitnehmer:innen-Arbeitgeber-Verhältnis 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzip: III |
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Für Bertelsmann ist der kontinuierliche Dialog zwischen Mitarbeiter:innen-Vertretungen und Unternehmensführung ein Schlüsselelement der Unternehmenskultur. So ermöglicht der regelmäßige Dialog mit den Mitarbeiter:innen und ihren Interessenvertretungen, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen kontinuierlich zu reflektieren, Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und Maßnahmen abzuleiten. Die digitale Transformation verändert das Arbeitsumfeld und die Aufgaben jedes:jeder Einzelnen. Bei Bertelsmann schließt dieser Prozess auch die Restrukturierung einiger traditioneller Geschäfte mit ein. Parallel wird an einigen Stellen im Unternehmen zurückgebaut, während an anderen Stellen umgebaut und an vielen weiteren Stellen aus- oder neu gebaut wird. Die Unternehmensführung begreift den Wandel als Herausforderung sowie auch als Chance und will ihn gemeinsam mit ihren Beschäftigten gestalten.
Obwohl Bertelsmann als Medienunternehmen tendenzgeschützt ist und insofern nicht der gesetzlichen Mitbestimmung im Aufsichtsrat unterliegt, stellt das Unternehmen den Mitarbeiter:innen auf freiwilliger Basis gegenwärtig vier Sitze im Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA zur Verfügung. Besetzt sind davon drei mit führenden Betriebsratsmitgliedern von Konzerngesellschaften. Seit dem 1. Juni 2021 gehört Núria Cabutí, CEO der Penguin Random House Grupo Editorial, dem Kontrollgremium in ihrer Funktion als Vorsitzende der internationalen Bertelsmann-Führungskräftevertretung an. Zudem verfügen Führungskräfte, Belegschaft, Mitarbeiter:innen mit Behinderung und Auszubildende über verschiedene Gremien und Plattformen, um sich auszutauschen, gemeinsame Themen voranzutreiben und ihre Anliegen einzubringen. Ein bewährtes Format ist unter anderem die Bertelsmann-Konzerndialogkonferenz. Sie dient dem Austausch zwischen dem Vorstandsvorsitzenden, dem Personalvorstand von Bertelsmann sowie Konzernbetriebsratsmitgliedern aus den Unternehmensbereichen in Deutschland. Daraus haben sich im Jahr 2021 eine intensive Zusammenarbeit und ein bereichsübergreifender Austausch über die gesetzlichen Gremien hinaus entwickelt, um etwa Folgemaßnahmen der Mitarbeiter:innen-Befragung zu analysieren und Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit anzugehen. Zudem wurde erstmals eine Konzerninklusionsvereinbarung für alle Betriebe der Bertelsmann SE & Co. KGaA und ihrer Konzernunternehmen in Deutschland abgeschlossen. In den deutschen Bertelsmann-Firmen verbessert sie ebenso wie die Umsetzung des Bertelsmann-Aktionsplans Inklusion (2019–2024) die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
Darüber hinaus sind die Mitarbeiter:innen über standardisierte Personalgespräche (Leistungs- und Entwicklungsdialog, Zielvereinbarung und Teamgespräch) und durch die internationale Bertelsmann-Mitarbeiter:innen-Befragung in die Ausgestaltung ihrer Arbeitsbedingungen eingebunden. Diese Mitarbeiter:innen-Befragung zählt bereits seit 1977 zu den wichtigsten Elementen der Bertelsmann-Unternehmenskultur und wurde im Jahr 2021 turnusmäßig durchgeführt. Bei allen Fragen konnte auf Konzernebene eine Verbesserung der Befragungsergebnisse erreicht werden.
GRI 402-1 Mindestmitteilungsfristen für betriebliche Veränderungen
UN Global Compact Prinzip: III |
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GRI 403 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2018
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzip: I |
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Bertelsmann verfolgt das Ziel, ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld und Rahmenbedingungen zur Vermeidung arbeitsbedingter Krankheitsrisiken zu schaffen. Die Abteilung Corporate Responsibility (CR) ist für die Entwicklung und Umsetzung der konzernweiten „Gesundheit & Well-being“-Strategie verantwortlich. Gemeinsam mit einer 2021 gegründeten internationalen, bereichsübergreifenden Arbeitsgruppe setzt sie den strategischen Rahmen für gesundheitsbezogene Themen.
In Deutschland arbeiten Mitarbeiter:innen der Bereiche Gesundheit und Personal sowie Vertreter:innen der Konzernbetriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen in einer „Health Community“ zusammen, z. B. an der Weiterentwicklung der Mindeststandards für Gesundheit. An den Standorten der Unternehmensbereiche treiben Gesundheitsansprechpartner:innen deren Umsetzung voran. Zusätzlich besteht ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), welches durch lokale Integrationsteams begleitet wird.
Im Jahr 2021 wurde das Thema Gesundheit & Well-being als konzernweite CR-Priorität bestätigt, als Schwerpunkt des Personalvorstands definiert und im Zuge des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) weiterentwickelt. Neben der strategischen und organisatorischen Weiterentwicklung des Themas sowie dem Corona-Krisenmanagement wurden zwei weitere relevante Bereiche festgelegt, und zwar die Befähigung von Führungskräften zur Gestaltung einer gesunden und sicheren Arbeitsumgebung und Unternehmenskultur und die Unterstützung der Mitarbeiter:innen zur Stärkung ihres gesunden Arbeits- und Lebensstils sowie zur Förderung ihrer individuellen Resilienz. Auf Maßnahmenebene wurde im Jahr 2021 zunächst die strategische und organisatorische Verankerung fokussiert.
Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie stand im Jahr 2021 weiterhin der unmittelbare Gesundheitsschutz aller Mitarbeiter:innen weltweit im Fokus. Ein Schwerpunkt des Infektionsschutzes lag auf der Corona-Impfung, dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur in den Unternehmensbereichen und weiteren Präventions- und Schutzmaßnahmen (siehe GRI 403-3 ).
GRI 403-1 Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
UN Global Compact Prinzip: I |
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Die Verantwortung für die Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und damit einhergehend auch für entsprechende Managementsysteme liegt bei Bertelsmann dezentral in den Unternehmensbereichen. Größtenteils verfügen diese bereits über standortübergreifende Arbeitsschutz-Managementsysteme, die sich an gängigen Arbeitsschutzstandards, z. B. den Occupational Health and Safety Standards (ISO45001), orientieren und die jeweiligen gesetzlichen Anforderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes berücksichtigen. In einzelnen Fällen ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz in die Health, Safety, Security & Environment (HSSE)-Organisation eingebunden.
In Deutschland betreut das Team Bertelsmann-Arbeitsschutz der Abteilung Bertelsmann Real Estate & Services im Corporate Center ca. 15.000 Beschäftigte von Arvato, Bertelsmann Accounting Services und Bertelsmann Corporate. Der eigene Betriebsärztliche Dienst (siehe GRI 403-3 ) betreut ca. 14.000 Beschäftigte im Kreis Gütersloh sowie weiterer Bertelsmann-Standorte in Deutschland. Das Team Bertelsmann-Arbeitsschutz und der Betriebsärztliche Dienst beraten zahlreiche weitere deutsche Bertelsmann-Firmen hinsichtlich der im Arbeitssicherheitsgesetz geforderten Verpflichtungen und Standards im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Firmeninterne IT-Plattformen dienen dazu, die nach deutschem Arbeitsschutzrecht erforderlichen betrieblichen Strukturen und Daten tagesaktuell und datenschutzkonform abzubilden, z. B. Anzahl und Ausbildungsstand der Sicherheitsbeauftragten, Dokumentation der wiederkehrenden Unterweisungen, Monitoring der Ausbildung und Bestellung der betrieblichen Notfallhelfer:innen sowie der betrieblich relevanten Vorsorgeuntersuchungen. Dazu sind in allen angeschlossenen Betrieben Beschäftigte mit unterschiedlichen Aufgaben des betrieblichen Arbeitsschutzes eingebunden, z. B. Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragte, Unfall-, Gesundheits- und Gefährdungsbeurteilungsansprechpartner:innen.
GRI 403-2 Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen
UN Global Compact Prinzip: I |
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Die Verantwortung für die Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen liegt bei Bertelsmann dezentral in den Unternehmensbereichen. International werden in einzelnen Bertelsmann-Firmen Risikobewertungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz durchgeführt. Hierzu werden z. B. betriebsinterne Checklisten und validierte Fragebögen herangezogen. In einigen Fällen werden Betriebsbegehungen zur zusätzlichen Identifizierung vorhandener Gefährdungspotenziale sowie zu weiteren Messungen von Lärm, Helligkeit und Klima durchgeführt.
In Deutschland werden die Erkenntnisse, ebenso wie die Betriebsunfälle, in den Arbeitsschutzausschusssitzungen besprochen. Einige deutsche Betriebe haben Prozesse (Meldewesen) für den Umgang mit Vorfällen und Beinahe-Unfällen etabliert. Zusätzlich wird eine gesetzlich vorgeschriebene, psychische Gefährdungsbeurteilung umgesetzt.
Zur frühzeitigen Gefahrenidentifizierung von psychosozialen Themen wurden im Jahr 2021, auf Basis der gesundheitsrelevanten Ergebnisse der Mitarbeiter:innen-Befragung, Workshops mit „Arbeitskreisen Gesundheit“ auf der Ebene der Unternehmensbereiche in Deutschland durchgeführt. Konzernweit wurden Kommunikationsmaterialien zu den gesundheitsrelevanten Handlungsfeldern bereitgestellt.
GRI 403-3 Arbeitsmedizinische Dienste
UN Global Compact Prinzip: I |
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Der Einsatz von Betriebsärzt:innen inklusive ihrer Qualifikationen und Aufgaben ist in Deutschland in Form von Gesetzen sowie Vorschriften der Berufsgenossenschaften vorgegeben. Um die Erfüllung dieser Anforderungen sicherzustellen, arbeitet Bertelsmann neben dem eigenen Betriebsärztlichen Dienst (siehe GRI 403-1 ) mit externen Betriebsärzt:innen an den jeweiligen Standorten zusammen. Um ein ähnliches Angebot an allen Standorten sicherzustellen, orientieren sich die externen Betriebsärzt:innen an dem Portfolio des Bertelsmann-eigenen Betriebsärztlichen Dienstes in Gütersloh. Das Angebot und die Kommunikationsmaterialien der Betriebsärzt:innen werden im firmeninternen Intranet abgebildet.
Im Jahr 2021 standen konzernweit der unmittelbare Gesundheitsschutz aller Mitarbeiter:innen und die Bereitstellung eines Impfangebots, abhängig von den regionalen gesetzlichen Regelungen, im Fokus (siehe GRI 403 Managementansatz ). Der Betriebsärztliche Dienst nahm hier deutschlandweit eine zentrale und beratende Rolle ein. So war der Bertelsmann-Betriebsarzt ständiges Mitglied des zentralen Unternehmenskrisenstabes sowie lokaler Krisenstäbe. Allen Mitarbeiter:innen in Deutschland wurde ein Impfangebot über den zentralen Betriebsärztlichen Dienst bzw. die regionalen Betriebsärzt:innen gemacht. Im Raum Gütersloh und in Köln wurden zudem Impfzentren für Mitarbeiter:innen und deren Angehörige eingerichtet.
An den deutschen Standorten wurden durch die lokalen Krisenstäbe Hygiene- und Schutzmaßnahmen, wie z. B. Arbeit aus dem Homeoffice oder die Bereitstellung von Masken, Desinfektionsmitteln und Corona-Testmöglichkeiten, umgesetzt. In Kooperation zwischen den lokalen Krisenstäben und „Arbeitskreisen Gesundheit“ wurden vielfältige Unterstützungsangebote zur Erhaltung der mentalen und körperlichen Gesundheit bereitgestellt und von umfangreichen internen Kommunikationsaktivitäten flankiert.
GRI 403-4 Mitarbeiter:innen-Beteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
UN Global Compact Prinzip: I |
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Die Verantwortung der Mitarbeiter:innen-Beteiligung, -Konsultation und -Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz liegt bei Bertelsmann dezentral in den Unternehmensbereichen. In einzelnen Bertelsmann-Firmen sind bereits Gremien für Gesundheit und Arbeitssicherheit etabliert, die sich regelmäßig treffen, um z. B. relevante Themen zu analysieren sowie zielgerichtete Maßnahmen zu erarbeiten.
In Deutschland sind Arbeitsschutzausschusssitzungen gesetzlich vorgeschrieben, werden quartalsweise organisiert und lokal umgesetzt. Teilnehmer:innen sind der Arbeitgeber oder ein:e von ihm beauftragte:r Vertreter:in der Geschäftsführung, vom Betriebsrat zu bestimmende Mitglieder, der:die Betriebsärzt:in, die Fachkraft für Arbeitssicherheit, der:die Sicherheitsbeauftragte und die Schwerbehindertenvertretung. Die Verantwortung für alle getroffenen Entscheidungen und Maßnahmen liegt bei der Geschäftsführung jedes Betriebes. Der:die Betriebsärzt:in, die Fachkraft für Arbeitssicherheit und der:die Sicherheitsbeauftragte sind als Berater:innen ohne Weisungsrecht beteiligt. Die Vertreter:innen des Betriebsrates üben, im Interesse der Beschäftigten, eine Kontrollfunktion aus.
GRI 403-5 Mitarbeiter:innen-Schulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
UN Global Compact Prinzip: I |
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Schulungen von Mitarbeiter:innen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und die Organisation weiterer relevanter Maßnahmen erfolgen eigenständig durch die Bertelsmann-Unternehmensbereiche. Diese finden – je nach Funktion, Tätigkeit und Gefährdungsgrad – online und/oder personenmoderiert statt und werden dokumentiert.
GRI 403-6 Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter:innen
UN Global Compact Prinzip: I |
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Die Bertelsmann-Unternehmensbereiche stellen ihren Mitarbeiter:innen zahlreiche Angebote zur Förderung der mentalen und körperlichen Gesundheit sowie Gesundheitsvorsorge zur Verfügung. Im Jahr 2021 wurde ein Großteil der Angebote zur Gesundheitsförderung digital vermittelt, sodass Mitarbeiter:innen auch im Homeoffice an Angeboten teilnehmen konnten. Im Fokus standen insbesondere die mentale Gesundheit und dahingehend unterstützende Digital- und Präsenzangebote, z. B. zu den Themen Resilienz, Entspannung und Achtsamkeit, „Mental Health First Aid“ sowie familiäre Unterstützung während der Corona-Pandemie. Dahingehend wurde auch das Angebot der Betrieblichen Sozialberatung (Deutschland) und des „Employee Assistance Program“ (international) kontinuierlich beworben. Darüber hinaus wurde mithilfe von digitalen Fitness- und Bewegungsangeboten zu mehr Bewegung im beruflichen Alltag aufgerufen. Die Angebote werden durch die firmeninternen Intranets abgebildet.
Auf der Ebene der Unternehmensbereiche in Deutschland wurden darüber hinaus weitere Gesundheitsprojekte umgesetzt, beispielsweise das Angebot der „Digitalen Bewegten Pause“, die Aktion „Fit for Work“, Schulungen zur gesundheitsorientierten Führung, Ergonomie im Homeoffice oder auch Gesundheitstage. Hier unterstützt die Bertelsmann-Betriebskrankenkasse mit auf die Arbeitssituation zugeschnittenen Gesundheitsangeboten, wie z. B. die „Phileo“-App zur Förderung der mentalen Gesundheit oder der „Laufcoach“, auf welche die Bertelsmann-Unternehmensbereiche zurückgreifen können.
GRI 403-7 Vermeidung und Minimierung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz
UN Global Compact Prinzip: I |
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Produktsicherheit für Kund:innen ist im Bertelsmann Code of Conduct (siehe GRI 102-16 ) verankert: „Produkte dürfen weder Mängel noch gefährliche Eigenschaften aufweisen, welche die Gesundheit beeinträchtigen oder Eigentum schädigen könnten“ (siehe GRI 417 ).
Sind Externe für das Unternehmen tätig, so müssen deren Einsatz und Beschäftigung in Übereinstimmung mit den Unternehmenswerten von Bertelsmann erfolgen (siehe GRI 401 ). Im Falle der Zusammenarbeit mit Fremdfirmen wird situationsabhängig die Durchführung von Unterweisungen sichergestellt. In einigen deutschen Firmen werden bereits Fremdfirmenkoordinator:innen eingesetzt. Diese begleiten und kontrollieren Aktivitäten betriebsfremder Organisationen, z. B. Gebäudereinigungen, Reparaturbetriebe, Wartungsbetriebe oder Prüforganisationen.
GRI 403-8 Mitarbeiter:innen, die von einem Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz abgedeckt sind
UN Global Compact Prinzip: I |
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Aufgrund der dezentralen Organisationsstrukturen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz liegen diese Daten bei Bertelsmann noch nicht systematisch zentral vor (siehe GRI 403-1 ).
GRI 403-9 Arbeitsbedingte Verletzungen
GRI 403-10 Arbeitsbedingte Erkrankungen
UN Global Compact Prinzip: I |
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Abwesenheit in Deutschland
in Tagen
2021 | 2020 | |
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Ø Anzahl genommener Urlaubstage | 26,5 | 27,5 |
Ø Anzahl bezahlter Krankheitstage | 10,1 | 12,0 |
Ø Anzahl Tage sonstige bezahlte Freistellungen | 2,5 | 2,7 |
Bezahlte Arbeitsfreistellungen1) | 39,1 | 42,2 |
Ø Anzahl unbezahlte Krankheitstage | 5,0 | 5,5 |
Ø Anzahl Tage sonstige unbezahlte Freistellungen | 3,0 | 2,8 |
Unbezahlte Arbeitsfreistellungen | 8,0 | 8,3 |
Krankheitsquote2) gesamt in % | 6,0 | 7,0 |
1) Bezahlte Arbeitsfreistellung ohne Mutterschutz
2) Krankheitsquote gemäß Definition der Bertelsmann SE & Co. KGaA: Krankheitsquote = Anzahl Krankheitstage / Sollarbeitstage; Sollarbeitstage = Kalendertage - Sams-/Sonntage - gesetzliche Feiertage (x = 365 - 104 - 10 = 251)
Die durchschnittlichen bezahlten Krankheitstage pro Mitarbeiter:in in Deutschland sanken im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Tage; dies entspricht dem allgemeinen Trend. Wie schon in den Vorjahren 2019 und 2020 wurde ein Rückgang der Fehlzeiten in Verbindung mit leichten und kurzfristigen Atemwegserkrankungen (Grippe und Erkältung), insbesondere im ersten Quartal, verzeichnet. Mögliche Gründe hierfür waren der Infektionsschutz gegen das Coronavirus, wie z. B. betriebliche Hygiene- und Abstandskonzepte, Schutzimpfungen sowie das Arbeiten aus dem Homeoffice. Quarantäne-Zeiten wirkten sich, sofern aus dem Homeoffice gearbeitet werden konnte, nicht auf die attestierten Krankheitstage aus. Die durchschnittlichen unbezahlten Krankheitstage sanken leicht um 0,5 Tage. Eine weitere Interpretation dieser marginalen Veränderung ist nicht zielführend.
Bertelsmann berichtet diese Angaben nicht aufgeschlüsselt nach freien und externen Mitarbeiter:innen und macht keine Angaben zu Todesfällen. Aufgrund der arbeitsrechtlichen Bestimmungen in Deutschland liegen Bertelsmann keine Informationen zu den wichtigsten Arten von arbeitsbedingten Erkrankungen der eigenen Mitarbeiter:innen vor. Die Anzahl der dokumentierbaren arbeitsbedingten Erkrankungen wird in Deutschland in Form von Krankheitstagen erfasst (siehe Tabelle). Arbeitsbedingte Gefahren, die das Risiko von Erkrankungen bergen, werden in Form regelmäßiger Risikobewertungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bestimmt und entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung der identifizierten Gefahren sowie zur Minimierung von Risiken eingeleitet (siehe GRI 403-2 ).
GRI 404 Aus- und Weiterbildung 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzip: I |
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Aus- und Weiterbildung sind für Bertelsmann eine nachhaltige Investition in die Zukunft des Unternehmens und in die Stabilität der Gesellschaft. Um als Unternehmen erfolgreich und attraktiv zu sein, ist es von entscheidender Bedeutung, Mitarbeiter:innen kontinuierlich in erfolgskritischen Kompetenzen zu qualifizieren. Große Veränderungen, wie die digitale Transformation der Medien, Dienstleistungen und Bildung, der demografische Wandel oder Auswirkungen der Corona-Pandemie, lassen sich nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeiter:innen bewältigen.
Bertelsmann hat sich daher zum Ziel gesetzt, Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen dazu zu befähigen, sich den Herausforderungen eines sich schnell verändernden Umfelds anzupassen sowie kontinuierlich von- und miteinander zu lernen. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass das Thema Lernen („Upskilling“) im neuen Strategierahmen von Bertelsmann als wichtige Rahmenbedingung hervorgehoben wurde und einer offenen und experimentierfreudigen Lernkultur als Element von Kreativität in den Bertelsmann Essentials eine hohe Bedeutung beigemessen wird.
Im Jahr 2021 wurden zum Thema Lernen im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) strategische Stoßrichtungen festgelegt. Hierzu gehören die Entwicklung eines Re- und Upskilling-Ansatzes, die Befähigung und Vernetzung von Führungskräften zur zukunftsorientierten Gestaltung der Bertelsmann-Transformation, der Ausbau von Angeboten zu geschäftskritischen Kompetenzen für alle Mitarbeiter:innen (z. B. Tech & Data) sowie die Förderung der Lernkultur.
In Bezug auf Maßnahmen wurde im Jahr 2021 zur Identifikation von Qualifikationslücken eine Soll-Ist-Analyse von Tech & Data-Rollen durchgeführt. Zudem wurde die digitale Programmserie „Be-Ready“ für Top-Führungskräfte mit Schwerpunkt auf „Strategie in der Transformation“ gestartet. Das dreijährige Udacity-Technologie-Stipendienprogramm wurde mit 50.000 Plätzen, auf die sich sowohl Bertelsmann-Mitarbeiter:innen als auch Externe bewerben konnten, mit der dritten Runde fortgesetzt. Darüber hinaus wurde das konzernweite digitale Peer-to-Peer-Lernformat „Your Campus“ um ein neues Angebot zu Tech & Data erweitert.
Bertelsmann University
Die zentrale Learning-Organisation richtet sich in ihrem internationalen Angebot systematisch an drei Zielgruppen. Für die Top-Führungskräfte und Bertelsmann-Talente des Konzerns bietet sie Programme zu Strategie und Führung an, für kreative Expert:innen Programme zu Kreativität und Innovation sowie für alle Mitarbeiter:innen Programme zu Tech & Data. Ergänzt werden die zentralen Lernschwerpunkte durch bereichsspezifische Weiterbildungsinitiativen. Mitarbeiter:innen weltweit erhalten darüber hinaus Zugang zu mehr als 15.000 frei zugänglichen Onlinekursen von LinkedIn Learning und fast 2.000 Onlinekursen von CreativeLive. Dank dieser digitalen Formate sind Lerninhalte zu einem breiten Themenspektrum für die Mitarbeiter:innen und Führungskräfte flexibel verfügbar. Zeit und Ort des Lernens richten sich nach den individuellen Bedürfnissen und organisationalen Erfordernissen.
Die Bertelsmann University ist eine Hauptabteilung im Corporate Center von Bertelsmann. Ihre Leitung obliegt dem Chief Learning Officer, der die Lernstrategie des Konzerns verantwortet und an den Personalvorstand berichtet. Vorstand, Group Management Committee (GMC) und Human Resources (HR) Committee befassen sich regelmäßig mit der Ausrichtung und den Aktivitäten der Bertelsmann University. Unterstützung erhält diese vom Divisional Learning Committee, in dem sich Learning & Development-Vertreter:innen aus den Unternehmensbereichen miteinander abstimmen, austauschen und zusammenarbeiten.
Ausbildungsangebote in Deutschland
In Deutschland bietet Bertelsmann jungen Menschen gewerbliche und kaufmännische Ausbildungsoptionen in mehr als 40 unterschiedlichen Fachrichtungen an. Dieses Spektrum umfasst neben klassischen dualen Ausbildungsgängen auch duale Studiengänge. Mit seinem Angebot zählt Bertelsmann zu den großen Ausbildungsbetrieben in Deutschland und gestaltet die Bildungslandschaft aktiv mit. Zudem engagiert sich Bertelsmann in regionalen und überregionalen Arbeitskreisen und Gremien, um bildungspolitische Themen aufzugreifen und wichtige Entwicklungen voranzutreiben. Zu den bedeutenden Herausforderungen gehört vor allem die zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Ausbildungsangebote, um im verschärften Wettbewerb um hochqualifizierte Nachwuchskräfte zu bestehen und jungen Menschen in Deutschland einen guten Berufseinstieg zu ermöglichen.
Zuständig für Ausbildungsmaßnahmen am Standort Gütersloh ist die Abteilung Zentrale Ausbildung. Sie entwickelt Angebote, die sich an dem wandelnden Bedarf des Unternehmens sowie den Unternehmenswerten Kreativität und Unternehmertum orientieren. Dabei arbeitet die Abteilung eng mit den Geschäftsführungen und Personalleitungen der ausbildenden Konzernfirmen sowie dem Betriebsrat zusammen. Allein am Standort Gütersloh befinden sich derzeit mehr als 630 junge Menschen in einer Berufsausbildung oder absolvieren den berufsbegleitenden Abschluss als Bachelor of Arts oder Bachelor of Science. Davon werden rund 200 Schüler:innen im konzerneigenen Berufskolleg kaufmännisch und gewerblich ausgebildet. Darüber hinaus bietet Bertelsmann berufsbegleitende Master-Studiengänge in der Kooperation mit Hochschulen im Bereich IT-Management und Business Consulting & Digitalmanagement an. Die Einführung eines weiteren Master-Studiengangs zum Thema Data Science ist in Planung. Im Jahr 2021 wurden die Zentrale Ausbildung von Bertelsmann und die kooperierenden Fachabteilungen erneut für ihre hohe Qualität vom unabhängigen Institute of Research & Data Aggregation ausgezeichnet – sie gehören zu den „Top 1% der deutschen Ausbildungsbetriebe“.
GRI 404-1 Durchschnittliche Stundenzahl der Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten
UN Global Compact Prinzip: I |
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Absolute Weiterbildungsstunden gesamt
in Stunden
2021 | 2020 |
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305.334 | 353.363 |
Basis: alle auf der digitalen HR-Plattform „peoplenet“ gepflegten Weiterbildungsmaßnahmen.
Anteil digitaler Weiterbildungsstunden
in Prozent
2021 | 2020 |
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91 | 53 |
Basis: alle auf der digitalen HR-Plattform „peoplenet“ gepflegten Weiterbildungsmaßnahmen.
Die absolute Anzahl der Weiterbildungsstunden sank im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020. Während der Corona-Pandemie ist der Anteil der digitalen Weiterbildungsstunden nach einem Anstieg im Vorjahr erneut erheblich von 53 Prozent auf 91 Prozent gestiegen.
Bertelsmann berichtet Weiterbildungsstunden aktuell nicht aufgeschlüsselt nach Geschlecht und weiteren Mitarbeiter:innen-Kategorien, da entsprechende Daten nicht zentral vorliegen. Bertelsmann entwickelt seine Datenerhebung diesbezüglich weiter und plant, mittelfristig dazu zu berichten.
GRI 404-2 Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe
Durch Angebote für lebenslanges Lernen zum Erhalt der dauerhaften Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen beizutragen, ist für Bertelsmann Verpflichtung und Herausforderung zugleich. Mit der Bertelsmann University will das Unternehmen die zukunftsrelevante Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter:innen, die Stärkung der Unternehmens- und Führungskultur sowie den Ausbau der digitalen Lerninfrastruktur vorantreiben. Gemessen wird dies unter anderem mithilfe der Digitalisierungsquote (Anteil digitaler Weiterbildungsstunden).
Bertelsmann will mit seinen Ausbildungsbereichen in Deutschland, insbesondere mit dem konzerneigenen Berufskolleg in der Konzernzentrale, hochqualifizierte Nachwuchskräfte für die unterschiedlichen Geschäftsfelder des Unternehmens ausbilden und freie Stellen über den internen Arbeitsmarkt besetzen. Aufgrund der zunehmenden Technologisierung und Digitalisierung der Themenfelder in zahlreichen Unternehmensbereichen wurde insbesondere die Zahl der Absolvent:innen in IT-Bildungsgängen auf hohem Niveau gehalten, in einigen Bereichen sogar ausgebaut. Weitere Ergebnisse waren:
- Erweiterung der Perspektiven und Chancen in den konzerneigenen Studiengängen durch ein zukunftsorientiertes Angebot an digitalen Lerninhalten und modernen Arbeitsmethoden;
- Anpassung der Ausbildungs-/Studiengänge an veränderte Praxisanforderungen, insbesondere vor dem Hintergrund neuer Arbeitsformen;
- Schaffung zusätzlicher Weiterentwicklungsmöglichkeiten durch das Angebot von Masterstudiengängen in der Kooperation mit Hochschulen (siehe GRI 404 Managementansatz ).
Der Strukturwandel der Gesellschaften wird aktiv begleitet (siehe GRI 402-1 ).
GRI 405 Diversität und Chancengleichheit 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I, VI |
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Der ganzheitliche Ansatz von Diversity, Equity & Inclusion (DEI)-Management zielt nicht nur auf die Steigerung der Vielfalt in der Belegschaft ab, sondern fördert auch eine Kultur der Wertschätzung von Verschiedenheit und Authentizität. In Kombination mit einer stetigen Überprüfung und Anpassung von Strukturen und Prozessen soll es allen Mitarbeiter:innen ermöglicht werden, ihr volles Potenzial zu entfalten. Dies schafft die Rahmenbedingungen, damit sich Perspektivenvielfalt auf der Basis diverser Kompetenzen, Hintergründe und Erfahrungen positiv auf unternehmerische Entscheidungsprozesse auswirken kann. DEI-Management ist eine Voraussetzung für Perspektivenvielfalt und gesellschaftliche Repräsentanz. Nur auf dieser Basis können Medien, Produkte und Dienstleistungen langfristig erfolgreich und zielgruppengerecht entwickelt werden. Die Bedeutung von DEI für den Unternehmenserfolg spiegelt sich darüber hinaus in stetig steigenden Anforderungen seitens des Gesetzgebers und von Geschäftspartnern wider. Darüber hinaus trägt DEI dazu bei, die Arbeitgeberattraktivität zu stärken.
Vielfalt und Verschiedenheit der Mitarbeiter:innen sind Voraussetzung für Kreativität, Innovation und den nachhaltigen Unternehmenserfolg von Bertelsmann. Diese Überzeugung wird in den Bertelsmann Essentials und in der 2021 verabschiedeten DEI Policy des Bertelsmann-Vorstands zum Ausdruck gebracht. Darin bekräftigt der Vorstand seine Absicht, die Vielfalt der Belegschaft auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht weiter zu steigern und Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Wertschätzung und die Einbindung von Mitarbeiter:innen fördern und Chancengerechtigkeit sicherstellen. Eine Kultur des Respekts und der Zugehörigkeit, in der Mitarbeiter:innen für ihre unterschiedlichen Hintergründe, Perspektiven und Talente wertgeschätzt werden, macht Bertelsmann zu einem offeneren Unternehmen. Einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit allen Mitarbeiter:innen schreibt auch der Bertelsmann Code of Conduct fest (siehe GRI 102-16 ). Als Orientierung im Umgang mit Diversity dient zudem die Vorstandsrichtlinie zur Besetzungspolitik.
Die strategische Verantwortung für DEI im Konzern liegt beim Vorstand. Die DEI-Strategie wird durch die Abteilung Corporate Responsibility (CR), in deren Zuständigkeitsbereich das Thema DEI fällt, mit Unterstützung einer konzernweiten sowie weiterer Arbeitsgruppen in den Unternehmensbereichen umgesetzt. Zudem sind insbesondere Führungskräfte, Personal- und Kommunikationsverantwortliche durch ihre Vorbildfunktion dafür verantwortlich, DEI in der Praxis sichtbar zu leben und umzusetzen. Der Fokus lag im Jahr 2021 auf den folgenden Dimensionen: Geschlecht, Behinderung sowie sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität. Gemäß der Dezentralität des Konzerns setzen die Unternehmensbereiche darüber hinaus – entsprechend den Rahmenbedingungen und Geschäftsmodellen vor Ort – teilweise weitere Schwerpunkte. Ein Überblick über die DEI-Maßnahmen bei Bertelsmann und in den Unternehmensbereichen findet sich auf der Bertelsmann-Unternehmenswebseite unter www.bertelsmann.de/vielfalt .
Um die Vielfalt auf den Führungsebenen weiter zu steigern, hatte sich Bertelsmann das Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen im Top- und Senior-Management über alle Unternehmensbereiche hinweg bis Ende 2021 auf ein Drittel zu erhöhen. Während der Anteil an weiblichen Führungskräften im Senior-Management unverändert zum Vorjahr blieb, konnte Bertelsmann den Anteil im Top-Management weiter steigern. Dieser liegt nun in beiden Zielgruppen bei 30 Prozent (siehe GRI 405-1 ). Darüber hinaus wurde der angestrebte Frauenanteil in den Talent Pools auf ein Drittel im Top- und Senior-Management Pool bzw. 50 Prozent im Career Development Pool festgelegt. Diese Zielgrößen wurden im Jahr 2021 in allen drei Pool-Kohorten erfüllt. Der Zielerreichungsgrad wird jährlich dem Bertelsmann-Aufsichtsrat und -Vorstand zur Kenntnis gebracht.
Im Jahr 2021 wurden im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) zudem strategische Stoßrichtungen zu DEI festgelegt. Diese umfassen die stärkere Einbindung des Vorstands und des Top-Managements in das DEI-Engagement, die strategische Weiterentwicklung von Diversity- hin zu „Diversity, Equity & Inclusion“-Management, die Professionalisierung der Governance-Strukturen für DEI in den Unternehmensbereichen sowie Bewusstseinsbildung und Kompetenzaufbau. Vor diesem Hintergrund wurde auch die konzernweite Kommunikation der DEI Policy des Bertelsmann-Vorstands intensiviert.
Der Bertelsmann-Aktionsplan Inklusion (2019–2024) hat zum Ziel, Prozesse und Strukturen in den deutschen Firmen so zu gestalten, dass Beschäftigte mit Behinderungen bei Bertelsmann barrierefrei arbeiten und so mit ihrem vollen Potenzial zum Unternehmenserfolg beitragen können. Er umfasst 27 Ziele und 69 Maßnahmen. Die zweite Evaluation der umgesetzten Maßnahmen fand turnusgemäß nach dem zweiten Jahr statt und ist auf der Bertelsmann-Unternehmenswebseite zugänglich: www.bertelsmann.de/inklusion . Zudem wurde im Jahr 2021 erstmals eine gemeinsame Konzerninklusionsvereinbarung für alle Betriebe der Bertelsmann SE & Co. KGaA und ihrer Konzernunternehmen in Deutschland abgeschlossen.
Das Bertelsmann-LGBTIQ+-Mitarbeiter:innen-Netzwerk „be.queer“ hat auch im Jahr 2021 seine Aktivitäten fortgesetzt und die internationale Vernetzung der LGBTIQ+-Netzwerke in den Unternehmensbereichen vorangetrieben. Darüber hinaus wurden im Unternehmen vielfältige Antirassismus-Maßnahmen umgesetzt, darunter konzernweite Weiterbildungsangebote und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung.
Geschlechtsneutrale Vergütung
Die im Code of Conduct festgeschriebene Gleichbehandlung von Frauen und Männern gilt explizit auch für die Vergütung. Das Vergütungssystem soll dabei eine ausschließlich markt-, funktions- und leistungsgerechte Entlohnung gewährleisten – und ist damit geschlechtsneutral. Sofern explizite Stellen-, Funktions- und Positionsbeschreibungen bzw. Positionsdotierungen vorliegen, sind diese gleichfalls geschlechtsneutral festgelegt. Frauen und Männer haben in vergleichbaren Märkten, in vergleichbaren Positionen und bei vergleichbarer Leistung die gleichen Verdienstmöglichkeiten.
GRI 405-1 Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten
UN Global Compact Prinzipien: I, VI |
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Geschlechterverteilung
in Prozent
Aufsichtsrat | Vorstand | GMC | Top- Manage- ment 1) 2) |
Senior- Manage- ment 1) 3) |
Mitarbeiter:innen | |||||||
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2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
Frauen | 31 | 23 | 0 | 0 | 28 | 33 | 30 | 27 | 30 | 30 | 54 | 54 |
Männer | 69 | 77 | 100 | 100 | 72 | 67 | 71 | 73 | 71 | 71 | 46 | 46 |
Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte ohne Auszubildende zum Stichtag 31.12. Rundungsdifferenzen können auftreten.
1) Das Top- und Senior-Management umfasst diejenigen Positionen, die aufgrund ihrer erfolgskritischen Funktion und ihrer strategischen Relevanz für die weitere Transformation des Konzerns und das Erreichen der strategischen Konzernziele von besonderer Bedeutung sind. Die Top-Management-Positionen beinhalten die GMC-Positionen, nicht jedoch die Vorstandspositionen.
2) Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte zum Stichtag 31.12.; mit Geschlechtsangabe 2021 (100 Prozent), mit Geschlechtsangabe 2020 (90 Prozent), begrenzte Vergleichbarkeit.
3) Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte zum Stichtag 31.12.; mit Geschlechtsangabe 2021 (91 Prozent), mit Geschlechtsangabe 2020 (93 Prozent), begrenzte Vergleichbarkeit.
Durchschnittsalter
in Jahren
Aufsichtsrat | Vorstand | GMC | |||
---|---|---|---|---|---|
2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
60 | 59 | 52 | 52 | 55 | 54 |
Zum Stichtag 31.12.
Altersverteilung
in Prozent
Aufsichtsrat |
Vorstand | GMC | Top- Manage- ment 1) 2) |
Senior- Manage- ment 1) 3) | ||||||
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2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
≤ 25 Jahre | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
26 - 30 Jahre | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 |
31 - 35 Jahre | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3 | 3 | 2 | 2 |
36 – 40 Jahre | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6 | 6 | 5 | 9 |
41 – 45 Jahre | 0 | 0 | 25 | 0 | 6 | 6 | 9 | 10 | 18 | 21 |
46 – 50 Jahre | 8 | 15 | 0 | 25 | 22 | 33 | 22 | 27 | 24 | 26 |
51 – 55 Jahre | 31 | 31 | 50 | 75 | 33 | 39 | 27 | 25 | 30 | 26 |
56 – 60 Jahre | 31 | 23 | 25 | 0 | 22 | 6 | 24 | 19 | 17 | 13 |
61 – 65 Jahre | 8 | 8 | 0 | 0 | 0 | 0 | 5 | 6 | 5 | 3 |
> 65 Jahre | 23 | 23 | 0 | 0 | 17 | 17 | 4 | 3 | 0 | 1 |
Basis: Mitglieder der Gremien zum Stichtag 31.12. Rundungsdifferenzen können auftreten.
1) Das Top- und Senior-Management umfasst diejenigen Positionen, die aufgrund ihrer erfolgskritischen Funktion und ihrer strategischen Relevanz für die weitere Transformation des Konzerns und das Erreichen der strategischen Konzernziele von besonderer Bedeutung sind. Die Top-Management-Positionen beinhalten die GMC-Positionen, nicht jedoch die Vorstandspositionen.
2) Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte zum Stichtag 31.12.; mit Altersangabe 2021 (85 Prozent), mit Altersangabe 2020 (86 Prozent), begrenzte Vergleichbarkeit.
3) Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte zum Stichtag 31.12.; mit Altersangabe 2021 (69 Prozent), mit Altersangabe 2020 (74 Prozent), begrenzte Vergleichbarkeit.
Alterspyramide Mitarbeiter:innen weltweit
in Prozent
2021 | 2020 | |||
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Männer | Frauen | Männer | Frauen | |
≤ 25 Jahre | 9,4 | 11,6 | 9,0 | 11,0 |
26 – 30 Jahre | 9,5 | 11,0 | 8,9 | 10,6 |
31 – 35 Jahre | 6,8 | 8,2 | 6,8 | 8,2 |
36 – 40 Jahre | 5,3 | 6,2 | 5,5 | 6,3 |
41 – 45 Jahre | 4,1 | 5,1 | 4,3 | 5,0 |
46 – 50 Jahre | 3,6 | 4,0 | 4,0 | 4,2 |
51 – 55 Jahre | 3,3 | 3,5 | 3,7 | 3,8 |
56 – 60 Jahre | 2,6 | 2,6 | 2,8 | 2,8 |
61 – 65 Jahre | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 |
> 65 Jahre | 0,4 | 0,4 | 0,3 | 0,3 |
Gesamt | 46,2 | 53,8 | 46,5 | 53,4 |
Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte ohne Auszubildende zum Stichtag 31.12. Nicht berücksichtigt wurden die befristet Beschäftigten der RTL Group. Rundungsdifferenzen können auftreten.
Als Unternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist, beschäftigt Bertelsmann 145.000 Mitarbeiter:innen vieler verschiedener Nationalitäten. Damit diese unterschiedlichen Perspektiven auch in wichtigen Unternehmensentscheidungen berücksichtigt werden, sind im Group Management Committee (GMC) verschiedene Nationalitäten vertreten.
Anzahl der im GMC vertretenen Nationalitäten
2021 | 2020 |
---|---|
6 | 6 |
Zum Stichtag 31.12.
Internationalitätsquote
in Prozent
Aufsichtsrat | Vorstand | GMC | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
Deutsch | 69 | 77 | 100 | 100 | 72 | 72 |
Nicht-deutsch | 31 | 23 | 0 | 0 | 28 | 28 |
Zum Stichtag 31.12.
Mitarbeiter:innen mit Schwerbehinderung in Deutschland
in Prozent
2021 | 2020 |
---|---|
4,2 | 4,9 |
Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte ohne Auszubildende zum 31.12.
Im Jahr 2021 ist die Quote der Mitarbeiter:innen mit Schwerbehinderung im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Bertelsmann strebt weiterhin an, die Schwerbehindertenquote zu erhöhen. Dies bringt im Hinblick auf die deutschen Firmen neben dem 2019 verabschiedeten Bertelsmann-Aktionsplan Inklusion (2019–2024) auch die zum 1. Oktober 2021 neu geschlossene Konzerninklusionsvereinbarung zum Ausdruck.
GRI 406 Nichtdiskriminierung 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-II, VI |
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GRI 406-1 Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen
UN Global Compact Prinzipien: I-II, VI |
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GRI 407 Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-III |
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Der Code of Conduct und der Supplier Code of Conduct bekräftigen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen in Übereinstimmung mit geltenden Rechten und Bestimmungen sowohl für alle Mitarbeiter:innen der Bertelsmann-Firmen als auch für diejenigen von Geschäftspartnern. Verstöße gegen dieses Prinzip können durch die Meldewege des bestehenden Compliance-Managementsystems bei Bertelsmann sowohl durch Mitarbeiter:innen wie auch durch Dritte geltend gemacht werden (siehe GRI 102-17 ).
GRI 407-1 Betriebsstätten und Lieferanten, bei denen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen bedroht sein könnte
GRI 408 Kinderarbeit 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-II, V |
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408-1 Betriebsstätten und Lieferanten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Kinderarbeit
GRI 409 Zwangs- oder Pflichtarbeit 2016
MSD Rede- und Meinungsfreiheit
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-II |
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Medien berichten und unterhalten, klären auf, ordnen ein und bilden die Basis für Informationsfreiheit, Meinungsbildung und -vielfalt in der Gesellschaft. Sie sind ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil der demokratischen Gesellschaftsordnung und damit systemrelevant. Zensur und versuchte politische Einflussnahme in Märkten, in denen Bertelsmann international aktiv ist, sieht das Unternehmen als Gefährdung für seine Mediengeschäfte, das entschiedene Eintreten dagegen als Chance. Bertelsmann ist sich der Verantwortung, die es als Meinungsbildner gegenüber der Öffentlichkeit hat, bewusst und geht sorgsam mit ihr um. In diesem Sinne ist inhaltliche Unabhängigkeit auch gegenüber werbetreibenden Geschäftspartnern für das Unternehmen selbstverständlich.
Kreativität ist einer der beiden Unternehmenswerte von Bertelsmann. Freies und kritisches Denken sowie der Austausch unterschiedlicher Meinungen sind essenziell für Innovation und daher Teil des Wertekanons im Unternehmen. Bertelsmann steht in Bezug auf seine Inhaltegeschäfte für redaktionelle und journalistische Unabhängigkeit sowie für Presse- und künstlerische Freiheit. Das Unternehmen veröffentlicht eine Vielfalt an Meinungen und Positionen. Diese Grundprinzipien der Inhaltegeschäfte werden auch im Bertelsmann Code of Conduct festgeschrieben (siehe GRI 102-16 ).
Das Ziel von Bertelsmann ist es, diese kreative/journalistische Unabhängigkeit in zwei Richtungen zu gewährleisten: Im Innenverhältnis gilt, dass die Geschäftsführungen die Entscheidungen von Künstler:innen, Autor:innen, Redakteur:innen, Programmverantwortlichen sowie sonstigen Inhalteverantwortlichen weder beeinflussen noch diese in ihrer Freiheit einschränken. Nach außen gilt sowohl für die Inhalteverantwortlichen als auch für die Geschäftsführungen, bestehende Regeln zur Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten einzuhalten sowie in der Berichterstattung politischer oder wirtschaftlicher Einflussnahme nicht nachzugeben. Gemäß dem Bertelsmann „Chefredakteursprinzip“ obliegen redaktionelle Entscheidungen allein den Inhalteverantwortlichen.
In einer bereichsübergreifenden Bertelsmann-Arbeitsgruppe kommen Vertreter:innen der Bertelsmann-Unternehmensbereiche mit Inhaltebezug – RTL Group, Penguin Random House, Gruner + Jahr und BMG – zusammen, um Fragen aus den Bereichen Pressefreiheit sowie redaktioneller und journalistischer Unabhängigkeit zu diskutieren und Informationen, aktuelle Herausforderungen und Best Practices auszutauschen. Die Chefredakteurin des deutschen Nachrichtensenders der RTL Group, ntv, steht dieser Arbeitsgruppe vor.
Im Jahr 2021 wurden im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) strategische Stoßrichtungen zum Thema kreative/journalistische Unabhängigkeit festgelegt. Hierzu zählen die Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit von Journalist:innen, die kontinuierliche Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Nachrichtenberichterstattung und die Schaffung eines Umfelds, das kreative/journalistische Unabhängigkeit fördert sowie die Vielfalt von Perspektiven und die Verschiedenheit von Menschen und ihren Meinungen, Ideen und Erzählungen abbildet.
Maßnahmen, die daraus abgeleitet und bereits im Jahr 2021 umgesetzt werden konnten, umfassen eine „Gewalt gegen Journalist:innen“-Checkliste, die von RTL Deutschland entwickelt wurde. Sie soll helfen, das Risiko von Gewalt bereits im Vorfeld und während der Dreharbeiten zu minimieren sowie bei Bedarf die richtigen Ansprechpartner:innen zu finden. Unter dem Motto „JAhr zur Wahrheit. Weil’s stimmen muss.“ setzten die Unternehmen der Bertelsmann Content Alliance in Deutschland mittels einer cross-divisionalen Marketingkampagne in Radio, TV und Print ein Zeichen für journalistische Integrität, Qualität und Verantwortung und gegen Meinungsmanipulation und Verschwörungstheorien.
Darüber hinaus wurden vielfältige organisatorische Maßnahmen zur Sicherung der redaktionellen und künstlerischen Unabhängigkeit in den Redaktionen und Kreativabteilungen fortgeführt. Hier geht es vor allem um die Einhaltung des „Chefredakteursprinzips“, Sorgfaltspflichten, Wahrung von Persönlichkeitsrechten und die klare Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten sowie um den Umgang mit Gewaltdarstellungen und Jugendschutz. Diese Themen sind auch Bestandteil der Aus- und Weiterbildung der Redakteur:innen im Unternehmen. Weitere Beispiele für Maßnahmen und Projekte in den Unternehmensbereichen finden sich auf der Bertelsmann-Webseite .
Case: Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit von Journalist:innen
UN Global Compact Prinzipien: I-II |
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Beispiel RTL Group
Für die Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit von Journalist:innen hat RTL Deutschland diverse Maßnahmen entwickelt. Darunter fällt unter anderem eine Checkliste, an der sich Journalist:innen orientieren können zur Minimierung des Risikos von Gewalt und Aggression, z. B. im Umfeld von Demonstrationen. So wird empfohlen, bei der Vorbereitung eines Drehs die konkrete Situation am Drehort vorab zu prüfen und abzuwägen, ob konkrete Sicherheitsvorkehrungen mit Polizei und/oder Security-Begleitung notwendig sind. In einem solchem Fall stellt RTL Deutschland Security-Personal bereit, um die Sicherheit und Gesundheit seiner Journalist:innen zu gewährleisten. Grundsätzlich wird empfohlen, sich während der Dreharbeiten keinen Gefahren auszusetzen und sich vorab mit Rückzugs- und Fluchtmöglichkeiten vertraut zu machen. Sofern Polizei und/oder Security-Begleitung einen Abbruch der journalistischen Tätigkeiten anordnen, soll der Drehort unverzüglich und ohne Rücksicht auf Folgen für die Berichterstattung verlassen werden.
Neben der steigenden Gewalt bei Einsätzen vor Ort hat auch die Gewalt im Internet, die Cyberkriminalität, gegenüber Journalist:innen zugenommen. In diesem Zusammenhang ist RTL Deutschland Teil der Initiative „Verfolgen statt nur Löschen“, deren Ziel darin besteht, eine rechtliche Durchsetzung solcher Vorfälle zu ermöglichen und so ein deutliches Zeichen gegen Recht- und Rücksichtslosigkeit im Internet zu setzen. Dabei werden Hasskommentare unter anderem gegenüber Journalist:innen identifiziert und sorgfältig strafrechtlich geprüft, sodass im Falle einer Rechtsverletzung eine Strafverfolgung eingeleitet werden kann.
Darüber hinaus bietet RTL Deutschland Journalist:innen die Möglichkeit einer psychologischen Betreuung, insbesondere im Falle von Berichterstattungen in Kriegs- oder Krisengebieten. Dort können sich Journalist:innen vor, während und nach Kriseneinsätzen mit ausgebildetem Fachpersonal über die Lage in dem jeweiligen Gebiet austauschen und mögliche (psychologische) Risiken vorab und rückwirkend identifizieren und reflektieren. Falls Journalist:innen vermehrt in Kriegs- oder Krisengebieten tätig sind, bietet RTL Deutschland eine obligatorische Krisenausbildung für „Kriegsjournalist:innen“ an, sodass sie für den Umgang mit Risiken und die möglicherweise auftretenden Gefahren geschult sind und diese besser einschätzen können.
MSD Schutz geistigen Eigentums
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-II |
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Die Geschäfte von Bertelsmann beinhalten auch die Entwicklung, Erstellung, Vorfinanzierung, Übertragung, Lizenzierung sowie den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen, die als geistiges Eigentum geschützt sind. Für Bertelsmann sind der Schutz und die Wahrung geistigen Eigentums von wesentlicher, geschäftspolitischer Bedeutung für den Unternehmenserfolg in analogen und digitalen Geschäftsmodellen. Dies ist auch im Bertelsmann Code of Conduct (siehe GRI 102-16 ) verankert: „Wir respektieren und schützen geistiges Eigentum jeglicher Art.“ Daher setzt sich das Unternehmen für ein weltweit höchstmögliches Schutzniveau im Urheberrecht sowie den Erhalt starker Exklusivrechte und der Vertragsfreiheit ein. Die „Taskforce Copyright“, bestehend aus Vertreter:innen der relevanten, deutschen Inhaltegeschäfte (RTL Deutschland, Penguin Random House Verlagsgruppe, Gruner + Jahr, BMG und UFA), begleitet aktuelle Entwicklungen und Gesetzgebungsprozesse zum Urheberrecht auf EU- sowie nationaler Ebene und erarbeitet dazu gemeinsame Bertelsmann-Positionen. Im Jahr 2021 lag der Schwerpunkt der Tätigkeit darauf, den Umsetzungsprozess der EU-Richtlinie zum Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt in das deutsche Recht zu begleiten.
GRI 413 Lokale Gemeinschaften 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzip: I |
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Bertelsmann ist Teil der Gesellschaft. Verantwortung ist fest in der Unternehmenskultur und damit im täglichen Handeln des Konzerns, seiner Unternehmensbereiche und Firmen verwurzelt. Grundlage dafür sind die Bertelsmann Essentials, die die Grundwerte des Unternehmens Kreativität und Unternehmertum fokussieren. Im Sinne der Essentials ist Bertelsmann sich seiner Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt bewusst und will seinen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten. Dazu gehört auch, dass der Konzern sich mit seinen Medien, Dienstleistungen und Bildungsgeschäften und dem Know-how seiner Mitarbeiter:innen dort engagiert, wo außerhalb des Unternehmens Hilfe und Unterstützung benötigt werden.
Als Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen ist Bertelsmann mit gesellschaftlichen Entwicklungen weltweit vielfach verwoben: Gesellschaft und Belegschaft erwarten, dass das Unternehmen über die eigenen Geschäfte hinaus seiner Verantwortung als „Corporate Citizen“ nachkommt. Deshalb umfasst das gesellschaftliche Engagement auf Ebene des Konzerns, der Unternehmensbereiche und der Firmen weltweit vielfältige Maßnahmen und Förderprogramme für die Einbindung und Entwicklung lokaler Gemeinschaften. Dieser Einsatz trägt zum Erfolg des Unternehmens bei: Er unterstützt die „Licence to operate“, sprich die Akzeptanz von Bertelsmann in der Gesellschaft.
Spenden, Sponsoring, Förderprojekte und Mitgliedschaften sowohl auf Konzern- als auch auf Unternehmensbereichsebene sind Ausdruck gesellschaftlich verantwortlichen Handelns und unterstützen weltweit die Rolle von Bertelsmann als guten „Corporate Citizen“. Sorgfältig geplante und professionell umgesetzte Maßnahmen steigern die Unternehmensreputation und verankern Bertelsmann als verantwortungsvollen Partner.
Durch Spenden-, Sponsoring- und Förderaktivitäten will Bertelsmann zu einer zukunftsfähigen Entwicklung seines Umfelds beitragen und dabei zugleich für sich und seine Angebote langfristig Akzeptanz und einen breiten Nutzer:innen-Kreis sichern. Auf diesem Wege sollen möglichst viele Menschen erreicht und soll eine positive gesellschaftliche Wirkung erzielt werden.
Die Vorstandsrichtlinie „Spenden, Sponsoring und Mitgliedschaften“ stellt sicher, dass Fördermaßnahmen in Form von Spenden und Sponsoring sowie Mitgliedschaften den geltenden rechtlichen und steuerlichen Vorgaben entsprechen und im Einklang mit der Strategie des Unternehmens stehen.
Die Unternehmensbereiche entscheiden nach dem Prinzip der Dezentralität selbstständig über ihre Kooperationen, Förderprojekte und Spendenmaßnahmen, orientieren sich dabei an der Vorstandsrichtlinie und stimmen sich mit der Bertelsmann-Unternehmenskommunikation ab. Über einmalige Spenden und Sponsorings höher als 100.000 Euro sowie über regelmäßige Engagements höher als 50.000 Euro entscheidet der Vorstandsvorsitzende. Alle Engagements sind jährlich bei der Konzernsteuerabteilung zu melden, damit der Vorstand seinen Sorgfalts- und Compliance-Pflichten diesbezüglich nachkommen kann. Die Konzerngesellschaften sind außerdem gehalten, ihre Spendenaktivitäten und Sponsoring-Konzepte zu definieren, schriftlich zu dokumentieren und diese Unterlagen für einen Zeitraum von fünf Jahren aufzubewahren. Die allgemeinen Voraussetzungen der Vorstandsrichtlinie „Antikorruption und Integrität“ zum Gewähren von Zuwendungen werden damit eingehalten. In Zweifelsfällen ist die Abstimmung mit der Integrity & Compliance-Abteilung zu suchen.
Auf Basis seiner Vorstandsrichtlinie zu „Spenden, Sponsoring und Mitgliedschaften“ legt Bertelsmann folgende Schwerpunkte für sein gesellschaftliches Engagement fest:
- Bildung: insbesondere für sozial benachteiligte Gruppen sowie zu mediennahen Themen (z. B. Leseförderung, Medienkompetenz);
- Kultur: insbesondere die Förderung des kulturellen Erbes und des Nachwuchses in Bertelsmann nahestehenden Feldern (z. B. Literatur, TV, Film);
- Wissenschaft: insbesondere zu Bertelsmann nahestehenden wirtschafts- und gesellschaftswissenschaftlichen sowie medien- und kommunikationswissenschaftlichen Themen;
- Freiheit der Kreativität und der Medien: insbesondere Meinungs- und Pressefreiheit, Schutz geistigen Eigentums, Inhalteverantwortung, redaktionelle Unabhängigkeit;
- Vernetzung: mit relevanten Stakeholdern.
GRI 413-1 Betriebsstätten mit Einbindung der lokaler Gemeinschaften, Folgenabschätzungen und Förderprogrammen
UN Global Compact Prinzip: I |
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Als guter „Corporate Citizen“ engagiert sich Bertelsmann außerdem in besonderem Maße an den Standorten, an denen das Unternehmen vertreten ist. Organisationen und Initiativen, für die sich Bertelsmann-Mitarbeiter:innen aktiv engagieren, werden dabei bevorzugt gefördert. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen humanitäre Hilfsaktionen bei Katastrophen.
Spenden- und Fördermaßnahmen des Corporate Center werden auf der Bertelsmann- Website exemplarisch dargestellt. Im Jahr 2021 haben sich die Bertelsmann-Unternehmensbereiche zudem auf vielfältige Weise im Kampf gegen das Coronavirus und dessen Auswirkungen engagiert.
GRI 415 Politische Einflussnahme 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
Bertelsmann führt einen offenen Dialog mit Stakeholdern in der Politik, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Zu den wichtigsten Zielsetzungen gehören der Respekt und Schutz geistigen Eigentums, Freiheit und Unabhängigkeit der Medien, die Regulierung von Tech & Data sowie die Wahrung kultureller und publizistischer Vielfalt.
Die Public-Affairs-Verantwortlichen von Bertelsmann bieten politischen Entscheidungsträger:innen Zugang zu Gesprächspartner:innen des Unternehmens und vermitteln aktuelle Positionen und Fakten sowie weiterführende Informationen. Gemeinsame Positionen werden in internen Arbeitsgruppen und über Verbände entwickelt.
Neben ihrer Funktion als Diskussionsplattform und Expert:innen-Kommission machen die Repräsentanzen in Brüssel und Berlin sowie die Public-Affairs-Verantwortlichen der Unternehmensbereiche politische Entscheidungsträger:innen mit den unterschiedlichen Geschäftsmodellen von Bertelsmann in den Bereichen Medien, Dienstleistungen und Bildung bekannt. Dazu gehört auch die Präsentation der Digitalgeschäfte und der kulturellen Aktivitäten des internationalen Medienhauses. Die Bertelsmann SE & Co. KGaA ist im Transparenzregister der Europäischen Union eingetragen und hat den Verhaltenskodex des Registers unterzeichnet.
GRI 415-1 Parteispenden
UN Global Compact Prinzip: X |
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Bertelsmann spendet nicht an Politiker:innen, politische Parteien oder parteinahe Organisationen. Ebenso nicht gefördert werden Organisationen und Institutionen, deren Grundhaltung freiheitlich-demokratischen Prinzipien widerspricht oder die Diskriminierung von Menschen zulässt bzw. impliziert.
GRI 417 Marketing und Kennzeichnung 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I,VIII |
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Bei der Erstellung und Verbreitung von Produkten und Dienstleistungen sowie bei Werbeaktivitäten und der Marketingkommunikation ist die Einhaltung rechtlicher Bestimmungen und höchster Qualitätsstandards für alle Bertelsmann-Firmen selbstverständlich. Der Bertelsmann Code of Conduct (siehe GRI 102-16 ) schreibt dies als verbindlichen Grundsatz fest. Die Verantwortung für den Schutz von Mediennutzer:innen und Kund:innen sowie die Einhaltung damit verbundener Auflagen, Standards und Selbstverpflichtungen liegen bei den Geschäftsführungen der Firmen. Dem breiten Spektrum der eigenen Produkte und Dienstleistungen entsprechend, verfügen Bertelsmann und seine Firmen über eine Vielzahl verschiedener Grundsätze und Verfahren zur Produktkennzeichnung. Relevante Themenfelder, für die Kennzeichnungen genutzt werden, sind insbesondere der Jugendschutz (siehe MSD „Herstellung und Verbreitung von Inhalten“ ) sowie Umwelt- und Klimaschutz (siehe GRI 300 ).
Produktsicherheit spielt als Fokusthema unter anderem bei Penguin Random House im Bereich der Kinderbuchproduktion eine besondere Rolle. Das Unternehmen hält bei der Herstellung von Büchern, Spielzeug und ähnlichen Produkten die strengsten Sicherheitsstandards ein, um durch Gefährdungsabschätzungen und Sicherheitstests für alle Penguin Random House-Produkte beispielsweise Erstickungsgefahr oder giftige Substanzen auszuschließen.
GRI 417-1 Anforderungen für die Produkt- und Dienstleistungsinformationen und Kennzeichnung
Siehe GRI 417 Managementansatz .
GRI 418 Schutz der Kund:innen-Daten 2016
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-II |
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Bei der Erstellung und Verbreitung seiner Medien, Dienstleistungs- und Bildungsangebote nutzt Bertelsmann Daten seiner Kund:innen. Insbesondere im Dienstleistungsgeschäft vertrauen viele der weltweit größten Konzerne dem Unternehmen Teile ihrer Wertschöpfungskette, wie z. B. Logistikprozesse oder das Management ihrer Kund:innen-Kommunikation, an. Auch im Kontakt zu Mediennutzer:innen spielt der vertrauliche und sorgfältige Umgang mit persönlichen Daten eine entscheidende Rolle.
Der Schutz der Privatsphäre ist ein fundamentales Menschenrecht. Ziel des Kund:innen-Datenschutzes ist die Wahrung des Rechts, selbst zu bestimmen, wer wann welche Kenntnis über die eigene Person besitzt. Dazu gehört, dass mit personenbezogenen bzw. personenbeziehbaren Informationen nur entsprechend der gesetzlichen Vorgaben umgegangen wird, dass diese Informationen vor unbefugtem Zugriff angemessen geschützt werden und dass den Betroffenen ermöglicht wird, ihre gesetzlich vorgeschriebenen Betroffenenrechte in Anspruch zu nehmen. Für Betroffene bestehen verschiedene Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit Bertelsmann, unter anderem über für diesen Zweck eingerichtete E-Mail Postfächer. Bertelsmann misst dem Kund:innen-Datenschutz größte Bedeutung bei. Dem Kund:innen-Datenschutz unterliegen der Schutz personenbezogener Daten eigener Kund:innen sowie der Schutz personenbezogener Daten, die Bertelsmann von Geschäftspartnern über deren Kund:innen zur Verfügung gestellt werden. Neben den gesetzlichen Vorgaben und zusätzlich zum Bertelsmann Code of Conduct und Supplier Code of Conduct (siehe GRI 102-16 ) wird der Kund:innen-Datenschutz im Unternehmen unter anderem durch die Vorstandsrichtlinie „Informationstechnologie und Informationssicherheit“, die Bertelsmann Cloud Policy sowie zusätzlich für die deutschen Konzernfirmen durch das „Handbuch zum Konzerndatenschutz“ geregelt.
Beim Umgang mit Kund:innen-Daten handelt Bertelsmann in einem stark regulierten Bereich. In allen Kernmärkten, in denen Bertelsmann agiert, ist der Schutz von Kund:innen-Daten eine gesetzliche Pflicht, der das Unternehmen, auch aufgrund des eigenen Selbstverständnisses, nachkommt. Insbesondere der europäische Gesetzgeber treibt vor dem Hintergrund von Wirtschaft 4.0 weitere Regelungen zum Datenschutz voran und sieht im Rahmen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) für gravierende Verstöße hohe Bußgelder vor.
Die Verantwortung für den Bereich Kund:innen-Datenschutz liegt dezentral bei den Geschäftsführungen der Konzerngesellschaften. Für die Umsetzung datenschutzrechtlicher Vorgaben verfügen Letztere über ein konzernweites Datenschutzmanagement-System, das insbesondere die Umsetzung der Dokumentations- und Rechenschaftspflichten nach DSGVO adressiert. Darüber hinaus existiert in Deutschland eine Datenschutzorganisation, die aus zentralen Datenschutzbeauftragten und lokalen Datenschutzkoordinator:innen besteht. Letztere berichten sowohl an die lokale Geschäftsführung als auch jährlich oder anlassbezogen an die zentralen Datenschutzbeauftragten, die wiederum jährlich oder anlassbezogen dem Bertelsmann-Vorstand Bericht erstatten. Bei Konzerngesellschaften außerhalb Deutschlands existiert eine ähnliche Organisation. Ein Information Security-Managementsystem (ISMS), basierend auf dem Industriestandard ISO-27001, schafft die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen für eine vertrauliche Datenverarbeitung. Das ISMS beinhaltet eine regelmäßige und strukturierte Erhebung relevanter Prozesse und Verfahren zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Informationssicherheit, eine systematische Erfassung von Risiken sowie die Ableitung und Kontrolle zugehöriger Maßnahmen zur Risikominimierung.
GRI 418-1 Begründete Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des Schutzes und den Verlust von Kund:innen-Daten
MSD Herstellung und Verbreitung von Inhalten
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-II |
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Medien sind ein integraler und notwendiger Bestandteil der demokratischen Gesellschaftsordnung – sie sind Wirtschafts- und Kulturgut zugleich. Medien berichten und unterhalten, klären auf, ordnen ein und bilden die Basis für Informationsfreiheit, Meinungsbildung und -vielfalt in der Gesellschaft. Bertelsmann nimmt die gesellschaftliche Verantwortung ernst, die sich daraus für sein unternehmerisches und publizistisches Handeln sowie die Erstellung und Verbreitung von Inhalten und Formaten weltweit ergibt. Bei der Bereitstellung seiner Outsourcing-, Print- und Bildungsdienstleistungen misst das Unternehmen Professionalität und Kund:innen-Orientierung, Servicequalität und dem Schutz persönlicher Daten einen hohen Stellenwert bei.
Die Bertelsmann Essentials verankern Kreativität und Unternehmertum als wichtige Leitprinzipien für die Erstellung und Verbreitung von Medien und Dienstleistungen. Daneben legt der Bertelsmann Code of Conduct (siehe GRI 102-16 ) die wichtigsten Prinzipien für eine verantwortungsvolle Erstellung und Verbreitung von Medien und Dienstleistungen für alle Bertelsmann-Firmen einheitlich und verbindlich fest. Die Einhaltung rechtlicher Anforderungen und höchster Qualitätsstandards ist für Bertelsmann selbstverständlich und Voraussetzung für den Unternehmenserfolg.
Inhalteverantwortung bei Bertelsmann heißt, die Wirkung der Erstellung und Verbreitung von Inhalten zu bedenken, um die Rechte und Interessen der Mediennutzer:innen, Kund:innen und Dritter bestmöglich zu schützen. Übergeordnete medienethische Prinzipien und Grundsätze sind durch Presse-, Rundfunk- und Multimediagesetze auf nationaler und internationaler Ebene festgelegt. Sie werden durch Selbstverpflichtungen zu externen Leitlinien, z. B. zu Ethikkodizes nationaler Presseräte, sowie unternehmensintern durch den Bertelsmann Code of Conduct ergänzt. Demzufolge verpflichten sich die Inhalteverantwortlichen in den Redaktionen und Kreativabteilungen bei Bertelsmann unter anderem „zur Achtung der Privatsphäre sowie zum korrekten Umgang mit Informationen, Meinungen und Bildern“. Daraus resultiert der Anspruch auf sorgfältige Recherche, qualitativ hochwertige Berichterstattung und Transparenz bei Fehlern, denn gründliches journalistisches Handwerk ist angesichts von Online-Desinformation („Fake News“) wichtiger denn je. Bereichsübergreifende Verifizierungsteams tragen mit ihrer Expertise dazu bei, authentische von manipulierten oder von aus dem Kontext gerissenen Fotos und Videos zu unterscheiden.
Darüber hinaus ist das Thema Inhalteverantwortung in verschiedener Hinsicht auf Unternehmensbereichs-, Firmen- und Redaktionsebene verankert. Gemäß dem „Chefredakteursprinzip“ bei Bertelsmann obliegt die Verantwortung für die Erstellung und Verbreitung von Medieninhalten allein den Inhalteverantwortlichen in den Redaktionen und Kreativabteilungen der Firmen, die frei vom Einfluss durch Konzerneigner oder lokale Geschäftsführungen agieren. Dabei spielen auch die Abbildung gesellschaftlicher Vielfalt sowie Regelungen zur Vermeidung diskriminierender oder stereotypisierender Inhalte sowie von Online-Desinformation eine wichtige Rolle.
Im Jahr 2021 wurden strategische Stoßrichtungen zum Thema Inhalteverantwortung im Rahmen des Bertelsmann-CR-Programms (2021–2023) festgelegt. Dazu gehören der Ausbau der Berichterstattung zu gesellschaftspolitischen Themen, die Sicherstellung eines lückenlosen Jugendmedienschutzes für Streaming-Dienste und Digitalangebote, die Entwicklung von publizistischen Leitlinien zur Veröffentlichung von Inhalten und Engagement für Fairness und Transparenz in der Musikindustrie. Zudem wurden branchenübergreifende Partnerschaften zu sozialen Themen mit Künstler:innen ausgebaut.
Auf Maßnahmenebene wurde das RTL-Programm „Klima Update“ gestartet, das das Thema in seinen verschiedenen Facetten beleuchtet. Darüber hinaus begleitete der Nachrichtensender ntv unter dem Motto „Wie schaffen wir Klimawandel?“ die Klimakonferenz der Vereinten Nationen mit Berichterstattung vor Ort sowie einem umfangreichen Sonderprogramm. Die Gruner + Jahr-Zeitschrift „Geo“ verankert Nachhaltigkeit zunehmend im Kerngeschäft und stellt Betrieb und Arbeitsprozesse entsprechend um. Unter anderem bereitete „Geo“ im Ressort „Natur und Nachhaltigkeit“ alle Themen rund um Klima- und Artenschutz sowie zukunftsfähige Technologien auf und startete mit „Wer wird Visionär:in?“ eine Podcast-Castingshow, in der die beste nachhaltige Idee Deutschlands gesucht wird. Unter dem Dach der Bertelsmann Content Alliance und unter dem Motto „Damit es auch morgen noch läuft“ legten zudem RTL Deutschland, UFA, RTL Radio Deutschland, die Penguin Random House Verlagsgruppe und Gruner + Jahr im Rahmen der Themenwoche „Packen wir’s an“, die im Oktober 2021 gestartet wurde, ihren Schwerpunkt auf die Ressource Wasser. Weitere Beispiele für Maßnahmen und Projekte in den Unternehmensbereichen finden sich auf der Bertelsmann-Webseite .
Eine besondere Verantwortung bei der Erstellung und Verbreitung von Inhalten gilt Kindern und Jugendlichen, die ihre Lebenswelt als „Digital Natives“ erfahren. Funktion des Jugendmedienschutzes ist es, mediale Inhalte daraufhin zu überprüfen, ob sie die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen beeinträchtigen könnten. Wird eine solche Wirkung vermutet, treten verschiedene Beschränkungen in Kraft. Dadurch soll sichergestellt werden, dass diese Medieninhalte nur für die Altersgruppen zugänglich sind, die auch über die notwendige Reife verfügen, dargestellte, möglicherweise belastende oder verstörende Geschehnisse oder Verhaltensmuster einzuordnen und zu verarbeiten. Bertelsmann misst dem Schutz von Kindern und Jugendlichen bei der Erstellung und Verbreitung seiner kreativen Inhalte hohe Bedeutung bei und hält sich an entsprechende Auflagen. Dazu zählen insbesondere Sendezeitbeschränkungen sowie Inhalte- bzw. Produktkennzeichnungen. Die Unternehmensbereiche und Firmen gehen dabei teilweise über die Regulierungen hinaus, die auf EU- und nationaler Ebene insbesondere im Bereich der Rundfunkindustrie bestehen (z. B. im Rahmen der Audio Visual Media Services Directive). Zudem engagieren sich die Bertelsmann-Firmen kontinuierlich in Kinder- und Jugendmedienschutzorganisationen.
Case: Verbreitung und Zugänglichkeit von Inhalten
UN Global Compact Prinzipien: I-II |
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Beispiel RTL Group
Innerhalb der RTL Group richten Redakteur:innen ihre Arbeit über lokale Gesetze und Selbstverpflichtungen hinaus an den "RTL Group Newsroom Guidelines" aus. Die Richtlinien beschreiben redaktionelle Sorgfaltspflichten und enthalten unter anderem Regelungen zum Jugendschutz, zu ausgewogener Berichterstattung, zum Schutz von Persönlichkeitsrechten und zum Umgang mit Gewaltdarstellungen. Im Jahr 2017 wurden die „RTL Group Newsroom Guidelines“ in den Bereichen Persönlichkeitsrechte und verantwortungsvoller Umgang mit Quellen – insbesondere Social Media – sowie klarer Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten aktualisiert. Diese Aktualisierung steht auch im Zusammenhang mit dem Thema Online-Desinformation. Damit solche Desinformation nicht verbreitet wird, hat RTL Deutschland bereits Ende 2016 ein internes Expert:innen-Team zur Verifizierung nutzergenerierter Inhalte eingerichtet. Diese Verifizierungseinheit ist seitdem international zu einem gruppenweiten Team von Journalist:innen sowie Informationsspezialist:innen ausgeweitet worden. Darüber hinaus hat die RTL Group weitere Prozesse eingerichtet, welche die Einhaltung ethischer Standards sicherstellen. Diese werden in der Groupe M6, gemäß dem französischen Gesetz zur Stärkung der Medienfreiheit, -unabhängigkeit und inhaltlichen Vielfalt, durch einen Ethikbeirat überwacht und analysiert. Ein ähnliches Gremium wurde auch bei RTL Luxembourg eingerichtet. In Deutschland hat RTL Deutschland zudem einen Medienbeirat berufen. Das Gremium mit Vertreter:innen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Kirchen berät die Geschäftsführung von RTL Deutschland mit besonderem Augenmerk auf Meinungsvielfalt und Pluralität der Sender und Angebote.
In Fragen des Jugendschutzes bei RTL Deutschland berät die Abteilung Standards & Practices die Redaktionen. Sie sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und ist Ansprechpartner für die Zuschauer:innen und Aufsichtsgremien. Die Sender von RTL Deutschland haben gemeinsam mit weiteren privaten Programmanbietern im Jahr 1993 die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) gegründet. Die Jugendschutzbeauftragten der Sender legen den unabhängigen FSF-Prüfgruppen jugendschutzrelevante Programme vor ihrer Ausstrahlung proaktiv vor. Die FSF überprüft die Sendungen auf ihre Tauglichkeit für Minderjährige und entscheidet verbindlich, ob und zu welcher Uhrzeit ein Programm ausgestrahlt werden darf. RTL Deutschland ist außerdem Mitglied der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia e.V. (FSM). Diese unterstützt bei der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben und der Weiterentwicklung und Überprüfung technischer Jugendschutzlösungen. Weiter ist RTL Deutschland Mitglied bei JusProg e.V., einer kostenlosen Filtersoftware, die Kinder vor nicht altersgerechten Inhalten im Internet schützt und sichere Surfräume bietet. Darüber hinaus unterstützt JusProg e. V. die EU-Initative „euCONSENT“ als deutsche Vertretung und deutsches Konsortiumsmitglied, die im Auftrag der EU-Kommission ein europäisches Netzwerk für Altersverifikation zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet entwickelt.
RTL Nederland ist Mitglied von NICAM, einem niederländischen Institut, welches für die Entwicklung und Implementierung von "Kijkwijzer" verantwortlich ist. Dieses Klassifizierungssystem warnt Eltern und Erzieher:innen, wenn ein Fernsehprogramm oder Film Inhalte enthält, die für bestimmte Altersgruppen ungeeignet sind. In Frankreich entwickelte die zur RTL Group gehörende Groupe M6 bereits im Jahr 1989 ein freiwilliges Kennzeichensystem für Filmausstrahlungen, das durch die französische Medienaufsichtsbehörde ARCOM (“Autorité de régulation de la communication audiovisuelle et numérique”, ehemals „Conseil supérieur de l’audiovisuel”) im Jahr 1996 obligatorisch für weitere französische Sender übernommen wurde.
MSD Medienkompetenz
GRI 103 Managementansatz 2016 (inklusive GRI 103-1, 103-2, 103-3)
UN Global Compact Prinzipien: I-II |
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Medienkompetenz hat als eine Schlüsselqualifikation großen Einfluss auf die Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie die Mündigkeit in einer zunehmend digitalen Lebenswelt. Durch entsprechende Maßnahmen, insbesondere im Bereich Leseförderung, leistet Bertelsmann einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen und individuellen Entwicklung.
Bertelsmann und seine Unternehmensbereiche engagieren sich auf vielfältige Weise bei Initiativen zur Förderung von Medien- und Digitalkompetenzen von Kindern und Jugendlichen. So unterstützen Bertelsmann, Gruner + Jahr, die Verlagsgruppe Penguin Random House und RTL Deutschland die Stiftung Lesen, eine deutschlandweite Initiative zur Leseförderung von Kindern und Jugendlichen, unter anderem durch Bücherspenden und Vorlesetage.
Darüber hinaus steht insbesondere die Online-Medienkompetenz im Fokus der Bemühungen. So war die RTL Group Gründungsmitglied der EU-Initiative „CEO Coalition to make the Internet a better place for kids“, die konkrete Empfehlungen für den Umgang mit digitalen Medien erarbeitete. In der 2017 gegründeten „Alliance to better protect minors online“, an der Super RTL und RTL Deutschland mitwirken, wird dieses Engagement weitergeführt. Die von Super RTL geförderte EU-Initiative „klicksafe“ , für die Super RTL ein Kooperationspartner ist, rückt die sichere Nutzung des Internets durch praktische Angebote und Informationsmaterialien ins öffentliche Bewusstsein. Ferner unterstützt der TV-Sender die Online-Suchmaschine „fragFINN“ , mit der Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren innerhalb sicherer und kindgerechter Websites nach Themen suchen können, die sie interessieren. Der Penguin Random House-Verlag DK bietet mit „DKfindout!“ eine ähnliche Plattform an. Kinder und Jugendliche nutzen die Angebote von Bertelsmann verstärkt im Internet über Smartphones, Tablets und PCs. Deshalb ist die stetige Weiterentwicklung technischer Jugendschutzlösungen für jede Plattform wichtig. Weitere Beispiele für Maßnahmen und Projekte in den Unternehmensbereichen finden sich auf der Bertelsmann-Webseite .
Unser Engagement: Projekte weltweit
Hier finden Sie zahlreiche Corporate Responsibility-Projekte und -Initiativen aus der Bertelsmann-Welt.
Downloads
- Bertelsmann Code of Conduct (PDF, 5,0 MB)
- Bertelsmann Supplier Code of Conduct (PDF, 7,1 MB)
- Bertelsmann Diversity, Equity & Inclusion Policy (PDF, 95 KB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2021 (PDF, 1,1 MB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2020 (PDF, 1,3 MB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2019 (PDF, 851 KB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2018 (PDF, 1,4 MB)
- Bertelsmann GRI-Bericht 2017 (PDF, 3,3 MB)
- Bertelsmann CR-Bericht 2016 (PDF, 8,5 MB)
- Bertelsmann CR-Magazin 2015 (PDF, 8,5 MB)
- Bertelsmann CR-Bericht 2010/2011 (PDF, 7,4 MB)
- Bertelsmann CR-Bericht 2005 (PDF, 1,1 MB)